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0114 - Verschollen in der Jenseitswelt

0114 - Verschollen in der Jenseitswelt

Titel: 0114 - Verschollen in der Jenseitswelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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vor den parapsychischen Ausstrahlungen schützte. Ohne das Amulett war sie den Dämonen hilflos ausgeliefert.
    Zamorra hob die Schultern und ließ sie kraftlos wieder fallen. Abermals warf er den nahenden Sklaven einen abschätzenden Blick zu. Die Distanz war auf die Hälfte geschrumpft, und rasch kamen sie näher, unaufhaltsam, eine schweigende, gefährliche Wand.
    »Was willst du tun, Auserwählter?« drängte Paal. »Abwarten, bis sie uns abschlachten?«
    Zamorra schüttelte den Kopf. Seine Gedanken rasten. Es mußte eine Möglichkeit geben, die Menschen aus dem unheilvollen Bann zu befreien und den Block der sieben Dämonen aufzusprengen.
    »Paal, gibt es für meine Begleiterin noch einen dieser Anzüge?« fragte er hastig.
    Paal bejahte.
    »Dann holt ihn«, stieß Zamorra hervor. »Vielleicht ist das unsere Chance. Sie muß auch einen dieser Anzüge tragen, dann benötigt sie das Amulett nicht mehr.«
    »Wir sollten uns doch zurückziehen«, widersprach Paal. »Wir vermögen doch nichts auszurichten, wir…«
    »Besorge den Anzug!« brüllte Zamorra. »Ich bin der Auserwählte, und ich befehle es dir!«
    Paal zuckte zusammen, duckte sich förmlich. Dann gab er einem der anderen Silbernen einen Wink. Das Wesen eilte in raschen, geschmeidigen Sprüngen davon, die Zamorra glauben machten, diese Wesen seien Reptilabkömmlinge.
    »Wir verlieren nur Zeit mit nutzlosen Reden und Einwänden«, knurrte der Parapsychologe grimmig. »Und diese Menschen kommen immer näher und werden uns gleich angreifen…«
    Sie waren noch dreißig Meter entfernt, als der Silberne mit dem Anzug zurückkehrte, eine silbrig schimmernde Folie, die er vor Nicole auf den Boden legte.
    »Zieh dich um«, bat Zamorra. »Du wirst sehen, es nützt…«
    Nicole nickte mit zusammengepreßten Lippen, legte ihre Kleidung ab und stieg in den Metallicanzug. Der glatte, schimmernde Stoff schien wie für sie zugeschnitten zu sein und schmiegte sich an ihre Körperkonturen an wie eine zweite Haut. Auch an ihrer Hüfte befand sich eine Schlaufe, in der sich eine Spiralwaffe befand.
    »Gib mir das Amulett«, forderte Zamorra jetzt hastig. Die Sklaven waren nur noch wenige Schritte entfernt und streckten bereits die Hände aus. Die Silbernen standen sprungbereit, um zu fliehen. Sie wußten nur zu gut, daß ihre Waffen nicht wirken würden und sie in der körperlichen Auseinandersetzung ihren willenlosen Gegnern hoffnungslos unterlegen waren. Doch immer noch hofften sie, daß der Auserwählte den Befehl zum Rückzug geben würde.
    Nicole reichte ihrem Chef das Amulett. Ihr Körper verkrampfte sich in der Erwartung der hypnotischen Wellen. Doch sie blieben aus. Zamorra hatte recht behalten; der Anzug schützte sie vor der Beeinflussung.
    Zamorra preßte sich das Amulett an die Brust. Er spürte sofort die Energien, die aus dem Medaillon auf ihn überströmten. Er riß die Arme hoch. Das Amulett blieb am Silber seines Anzuges haften, ohne daß es eines weiteren Haltes bedurfte.
    »Halt!« donnerte seine Stimme.
    Nicole sah, daß ein ganz feines, grünliches Flimmern den Professor umwaberte. Sie entsann sich an Callantsoog. Auch dort hatte das Amulett einen grünlich leuchtenden Schutzfilm gebildet, doch war er weitaus stärker gewesen als hier.
    Von Zamorras Fingern schienen feine, nahezu unsichtbare Strahlen auszugehen, die die Menge trafen. Noch einmal schrie er sein »Halt!« hinaus.
    Und da - nur wenige Zentimeter vor ihm stoppten die Menschen, hielten in ihren Bewegungen inne. Vergeblich griffen ihre Hände nach ihm, sanken schlaff herab.
    »Geschafft«, flüsterte das Mädchen.
    Zamorra machte einen Schritt vorwärts. Die Menschen, die ihm im Wege standen, eine graue, anonyme Masse mit stumpfen Augen - wichen zurück, machten ihm bereitwillig Platz.
    »Das gibt es doch nicht!« flüsterte Nicole entgeistert.
    Schon oft hatte sie miterlebt, wie Zamorra Menschen in Hypnose versetzte, wie rasch es ging, wenn er sein Amulett einsetzte. Die meisten bemerkten gar nicht mehr, daß er sie zu hypnotisieren begann, so schnell war bereits alles geschehen. Doch das waren stets einzelne Menschen gewesen. Hier aber handelte es sich um mindestens hundert! Es gab nur die eine Erklärung, daß Zamorra sich ihren willenlosen Zustand zunutze gemacht hatte, mit seinem Befehl lediglich den der sieben Dämonen überlagerte.
    Sie wichen zur Seite, ließen ihm eine Gasse. Und langsam schritt Zamorra vorwärts, durch die Menge hindurch, eine grünlich fluoreszierende Gestalt im

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