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0115 - Heiße Eisen - kalte Duschen

0115 - Heiße Eisen - kalte Duschen

Titel: 0115 - Heiße Eisen - kalte Duschen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: kalte Duschen
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Zuschuß gesperrt hätte, und das konnte ich nicht riskieren.«
    »Wann war das?«
    »Ich entsinne mich noch genau. Es geschah zwei Tage, bevor Ellen…« Sie zögerte, es auszusprechen, aber ich wußte es auch so.
    »Erinnern Sie sich noch an die Nacht, in der Ihre Schwägerin ermordet wurde?« fragte ich, denn das war mir die Hauptsache.
    »Ich glaube, es war in derselben Nacht, in der ich mich nicht wohl fühlte. Frank war spät nach Hause gekommen und mußte gegen Morgen noch einmal aufstehen, weil ich einen schweren Hustenanfall bekam. Ich selbst wäre dessen wahrscheinlich nicht so sicher, wenn wir nicht ein paar Tage danach darüber gesprochen hätten.«
    »Das heißt also, daß Ihr Mann das Gespräch darauf brachte, daß Ihre Krankheit mit der Mordnacht zusammenfiel?«
    »Das will ich nicht sagen. Wie das so geht, wir kamen eben darauf.«
    »Sind Sie denn ganz sicher, daß es wirklich die gleiche Nacht war?«
    »Das ist es ja eben. Ich war sicher, aber heute bin ich es nicht mehr.«
    Ich blickte Phil an und er mich. Sollte Frank Weaver dieses Alibi konstruiert haben? Sollte er seiner Frau etwas eingeredet haben, was gar nicht stimmte? Vielleicht hatte sich deren Krankheit einen oder zwei Tage vor dem Mord bemerkbar gemacht? Weaver hatte ein sehr starkes Motiv gehabt, seine Schwägerin umzubringen. Sie hatte ihm Liebe vorgetäuscht, um ihn auszunehmen und ihn, als sein Geld zu Ende war, einfach abgeschüttelt. Trotz der Versicherung, die er seiner Frau gegeben hatte, schrieb er ihr kurz vor der Ermordung einen verzweifelten Liebesbrief, in dem er mit Mord und Selbstmord drohte.
    »Angenommen, Sie hätten sich geirrt, angenommen, der Mord sei nicht in der Nacht geschehen, in der Sie krank waren. Sie haben mir doch vorhin erklärt, daß Sie ein gemeinsames Schlafzimmer haben. Ich weiß nicht, warum Sie sich über die ganze Geschichte Sorgen machen. Sie müssen doch wissen, ob Ihr Mann auch in den übrigen Nächten zu Hause war oder nicht.«
    »Das ist es gerade, was ich nicht genau weiß. Es kam in den letzten Monaten vor, daß Frank die ganze Nacht ausblieb. Er hatte immer irgendeine Ausrede dafür. Einmal hatte er einen Geschäftsfreund in Yonkers besucht und war dort geblieben, ein andermal mußte er mit einem Kunden zechen, bevor dieser den Vertrag unterschrieb. Ich argwöhnte natürlich, daß er mit Ellen zusammen war, und wahrscheinlich hatte ich recht.«
    »Zu dieser Zeit aber war doch die Affäre mit Ihrer Schwägerin schon beendet«, warf ich ein.
    Sie griff sich mit einer fahrigen Bewegung an die Stirn, starrte zum Fenster hinaus, als suche sie dort Erleuchtung, und schüttelte den Kopf.
    »Ich bin vollständig durcheinander. Ich weiß überhaupt nichts mehr. Ich glaube, ich werde verrückt.«
    Sie legte die Stirn auf die Schreibtischkante, ihre Schultern zuckten. Sie weinte herzzerbrechend und wollte trotz allen guten Zuredens nicht aufhören. Zuletzt verlor ich die Geduld. Ich holte die Whiskyflasche heraus, goß zwei Fingerbreit von dem Seelentröster in ein Wasserglas und gab Phil einen Stoß.
    »Halt ihr den Kopf hoch«, sagte ich.
    Sie wehrte sich, kniff die Augen zu und preßte die Zähne zusammen, aber ich schaffte es. Ein Teil tropfte über die knallrote Bluse, die hoffentlich farbecht war, den Rest aber schluckte sie mit Todesverachtung.
    Zuerst war sie wütend, und dann beruhigte sie sich. Die ungewohnten Geister des Alkohols brachten sie wieder zu sich. Sie bekam rote Wangen und sah auf einmal viel netter aus.
    »Ich glaube, ich habe eine Menge Unsinn geredet.« Sie lachte unmotiviert. »Am besten vergessen Sie es. Ich war eben vom vielen Nachdenken durchgedreht.«
    »Dann passen Sie auf, daß so etwas nicht wieder passiert«, mahnte ich. »Sie könnten sich selbst und andere in Teufels Küche bringen.«
    »Ich verspreche Ihnen, artig zu sein«, lächelte sie kokett, und in diesem Augenblick begriff ich, daß Dorothy Weaver einen kleinen Schwips hatte.
    »Mein Freund wird Sie jetzt nach Hause fahren«, sagte ich. »Ich empfehle Ihnen, sich eine Stunde schlafen zu legen.«
    Als sie aufstand, war sie tatsächlich nicht ganz sicher auf den Beinen.
    »Auf Wiedersehen«, grüßte sie.
    »Auf Wiedersehen!« Und dann ritt mich der Teufel. »Wenn Sie mich wieder einmal besuchen, so kaufen Sie sich vorher Wimperntusche und Augenbrauenstift. Dann würden Sie nämlich sehr nett aussehen.«
    Sie sah mich blöd an, kicherte und ließ sich von Phil hinausführen.
    Nachdem sie gegangen war, wurde mir

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