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0115 - Heiße Eisen - kalte Duschen

0115 - Heiße Eisen - kalte Duschen

Titel: 0115 - Heiße Eisen - kalte Duschen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: kalte Duschen
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hätte das hören müssrn.«
    Ein Gedanke schoß mir durch den Kopf.
    »Um wieviel Uhr war das?«
    »Ganz kurz nach halb zwölf. Ich hatte in während ich das Eis aus der Gefrierschale nahm, auf die Uhr gesehen.«
    »Hat er auch nichts gesagt? Machte er keine Andeutung darüber, ob er hatte telefonieren wollen?«
    »Doch. Er sagte, er habe die genaue Zeit haben wollen. Seine Uhr sei stehengeblieben.«
    »Sahen Sie, daß er diese Uhr aufzog oder stellte?«
    »Nein.«
    Das war es also. Wenn Frank Weaver sich wirklich nach der Zeit erkundigt hätte, so' wäre es natürlich gewesen, wenn er nach dem Auflegen des Hörers seine Uhr stellte. Er hatte das nicht getan, also war das mit der Zeit eine Ausrede gewesen. Um halb zwölf oder vielleicht zwei Minuten danach hatte bei mir der Apparat geklingelt. Sollte das Weaver gewesen sein? Wollte er mich anrufen und war durch das Eintreten seines Bruders daran gehindert worden? Ich würde das wohl nie klären können.
    »Ich mixte also die Drinks. Wir setzten uns und tranken beide aus. Frank stellte sein Glas hin und kippte einfach vom Stuhl. Ich dachte natürlich an nichts Schlimmes. Frank war immer sehr sensibel, und es wäre möglich gewesen, daß er infolge der Aufregung einen Schwächeanfall erlitten hatte. Im selben Augenblick klingelte es. Ich lief zuerst hinaus und ließ Dorothy ein. Ich sagte ihr kurz, Frank sei soeben ohnmächtig geworden, ich müsse mich um ihn kümmern. Noch in Hut und Mantel kam sie hinter mir her. Sie wollte ihm aufhelfen, während ich nach Wasser und einem Handtuch lief. Als ich dann zurückkam, sah ich, daß er tot war. Für die nächsten zehn oder fünfzehn Minuten hatte ich genug damit zu tun, Dorothy abzuhalten, irgendeine Dummheit zu machen. Sie war vollkommen außer sich. Dann erst rief ich die Polizei an.«
    »Wo haben Sie die Drinks gemischt?« fragte ich.
    »Hier im Zimmer. Dort drüben stehen noch die Flaschen und der Shaker.«
    »Und was tranken Sie?«
    »Mein Bruder hatte einen Side car und ich einfach Brandy-Soda.«
    »Wie kommt es, daß Sie Verschiedenes tranken?«
    »Welch ulkige Frage?« entgegnete er ungeduldig. »Frank trank eben gerne eine Gin-Mischung und ich kann das Zeug nicht ausstehen. Ich nehme niemals etwas anderes als Brandy-Soda.«
    »Das wußte Ihr Bruder natürlich auch?«
    »Selbstverständlich.«
    In diesem Augenblick gab mir der Arzt ein Zeichen. Ich entschuldigte mich und ging hinüber.
    »Ja, Doktor, was gibt es?«
    »Es war tatsächlich Blausäure. Die Ginflasche riecht, wenn auch sehr schwach, danach. Jemand muß das Gift dort hinein praktiziert haben.«
    »Danke schön, Doktor.«
    Dann ging ich wieder dahin, wo Harper noch bei Grouch stand.
    »Hat Ihr Bruder irgendetwas geäußert, was auf Selbstmordabsichten schließen ließ?«-fragte ich ihn.
    »Nicht das geringste. Ich sagte schon, daß er aufgeregt gewesen ist und wütend auf seine Frau war, aber das war alles.«
    »Das ist aber schließlich kein Grund, um Sie mitten in der Nacht zu veranlassen, zu ihm zu kommen.«
    »Er sagte am Telefon, er habe etwas Wichtiges mit mir zu besprechen.«
    »Aber er tat es nicht. Er forderte Sie lediglich auf, ein paar Drinks zu mischen. War das nicht eigentlich seine Angelegenheit?«
    »Ich nahm ihm das nicht übel. Wie ich schon vorher sagte, machte er den Eindruck, daß er ziemlich durcheinander sei. Schließlich waren wir ja auch Brüder, wenn auch nur Stiefbrüder, aber da nimmt man es nicht so genau.«
    »Ich verstehe.«
    In Wirklichkeit verstand ich gar nichts. Ich hätte es begriffen, wenn Patrick Grouch seinen Bruder kategorisch zu sich zitiert hätte. Der umgekehrte Fall paßte so gar nicht zu dem, was ich von dem Verhältnis der beiden wußte. Andererseits konnte ich mir nicht gut vorstellen, daß Patrick Grouch jemanden durch Gift ermordet haben sollte. Gift war eine Angelegenheit, die Grouch nicht lag. Das war eher eine Frauensache, und dabei fiel mir Dorothy ein, die heute mittag in meinem Office so allerhand ungereimtes Zeug erzählt hatte.
    Ich winkte Harper und fragte, wo sie sei.
    Wir durchquerten die Diele. Vor einer Tür stand ein Cop.
    »Diesesmal war ich vorsichtig«, griente der Captain. »Vielleicht wäre sie mir sonst durch die Lappen gegangen.«
    »Ja, glauben Sie denn…«
    »Man kann nie wissen.« Damit klopfte er.
    Er mußte das Klopfen wiederholen, bis ein leises ›Herein‹ ertönte.
    Dorothy saß auf der Couch. Die zerdrückten Kissen zeigten, daß sie vorher gelegen hatte. Ihr goldrotes Haar

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