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0116 - Der Tod stand neben uns

0116 - Der Tod stand neben uns

Titel: 0116 - Der Tod stand neben uns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Tod stand neben uns
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kaufte, nicht?«
    »No, eben nicht.«
    »Er behielt die alten, auch wenn er einen neuen Wagen kaufte?«
    »Sicher! Sag ich doch dauernd! Klar, ein normaler Mensch stößt die alte Karre ab, wenn er sich eine neue zulegt. Aber der verrückte Lofty hat es nicht getan. Der sammelte anscheinend Autos wie andere Leute Briefmarken.«
    »So, so.«
    »Ja. Letzten Freitag früh habe ich die Wagen zum letzten Mal auf dem Hof gesehen. Abends waren sie weg. Na, freitags war ja hier überhaupt schwer was los!«
    Bobby spielte den nicht sonderlich Interessierten. Er wusste aus jahrelanger Berufspraxis, dass Leute leicht misstrauisch werden, wenn man sich zu auffällig für irgendetwas interessiert.
    »Ist tüchtig einer gebechert worden am Abend, was?«, fragte er. »Na ja, lässt sich ja denken, dass ein Wirt, der sein Geschäft aufgibt, für seine Stammkunden noch mal ein paar Lagen über die Theke rollen lässt.«
    Der Junge schüttelte den Kopf.
    »No, Mister. Abends war hier schon alles still. Am Morgen. Da kamen sie an. Die beiden auf Ihren Bildern auch. So gegen halb zehn kamen sie. Ungefähr fünfzehn oder sechzehn Männer. Aber sie verhielten sich sehr still da drin, gar nicht wie bei einem Abschiedsgelage. Und Lofty hat hinter dem letzten sogar die Tür abgeschlossen.«
    Bobby konnte das Grinsen nicht länger verbeißen. Die wichtigsten Mitteilungen erhielt man doch oft aus den unerwartetsten Quellen.
    »Tut mir leid, Boy«, sagte er und ließ seinen FBI-Ausweis sehen. »Du musst schon mal mit rüber zum Districtgebäude kommen. Keine Angst, wir brauchen von dir nur einen Blick auf eine Reihe anderer Fotos.«
    Der Junge schob die Unterlippe vor.
    »Mensch«, sagte er staunend. »Ein richtiger G-man! Sie sind ein G-man! Ich bin gebügelt.«
    Bobby lachte.
    »Dabei sehe ich aus wie tausend andere Leute auch, was?«
    »Na ja, so ungefähr.«
    »Komm, mein Dienstwagen steht da hinten in der Gasse. Ich werde sehen, ob ich bei meinen Kollegen für dich ein paar Zeitungen an den Mann bringen kann, damit dein Verdienstausfall einigermaßen wieder reinkommt.«
    »Och, das ist nicht nötig«, winkte der Junge großzügig ab. »Wenn ich mal ins Hauptquartier der New Yorker G-men komme, ich bin reichlich bezahlt. Davon kann ich in der Schule ein halbes Jahr lang erzählen. Okay, Mister, schieben wir ab!«
    ***
    Sie gingen zu dem schweren Dienstwagen und stiegen ein. Der Junge beschäftigte sich sofort mit dem Handschuhfach. Er war erst zufrieden, als er den besonderen Mechanismus entdeckt hatte, mit dem sich das verborgene Sprechfunkgerät herausklappen ließ.
    Bobby ließ ihn gewähren. Er wusste sehr genau, dass er als Junge auch nicht anders gewesen war.
    Im Districtgebäude nahm er ihn mit ins Office. Er warf ihm einen Stapel Fotos auf den Schreibtisch und sagte: »Sieh sie dir ruhig an! Mich interessieren nur die Männer, die am vergangenen Freitagvormittag zu Lofty in die Kneipe gingen.«
    »Okay, Mister G-man!«, erwiderte der Kleine und machte sich ernst an seine Aufgabe.
    Bobby nahm indessen das Zeitungspaket und wanderte von einem Office zum anderen. Der Stapel wurde zusehends kleiner, und in Bobbys rechter Jackentasche sammelten sich die Münzen. Natürlich konnte er nie herausgeben.
    Als er wieder in sein Office zurückging, hatte er von sich zwei Dollar dazugelegt und den Rest der Zeitungen in einen Papierkorb geworfen.
    »Das sind sie«, sagte der Junge. »Genau neun Mann. Es waren noch mehr, aber von denen sind, die Fotos hier nicht mit dabei.«
    Bobby überflog sie. Er hatte nach bewährter Kriminalpraxis die Bilder von anderen Leuten mit dazugelegt. Eines von diesen Bildern hatte der Junge mit aussortiert.
    Bobby sah auf die Bildnummer und suchte in den zugehörigen Karteikarten.
    MOELLER, Walter, geboren am… las er.
    »Hör mal, bist du sicher, dass dieser Mann mit dabei war?«
    »Sicher! Der gehört doch zu den Leuten, die dauernd kamen! Jede Woche ein paar Mal, wie die anderen hier auch!«
    Die Stimme des Jungen klang so ehrlich überzeugend, dass Bobbys Zweifel schwanden.
    »Okay«, sagte er. »Vielen Dank. Das war eine wertvolle Hilfe für uns. Kannst du mir deine Adresse aufschreiben? Es kann sein, dass wir dich noch einmal brauchen in dieser Sache.«
    »Als Zeuge?«, fragte der Kleine wichtig.
    »Ja, als Zeuge.«
    »Was haben die Burschen denn angestellt?«
    »Die beiden Postämter überfallen, zwei Männer und einen alten Mann dabei erschossen, das Warenhaus überfallen und eine Mutter von zwei Kindern

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