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0116 - Der Tod stand neben uns

0116 - Der Tod stand neben uns

Titel: 0116 - Der Tod stand neben uns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Tod stand neben uns
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dabei erschossen…«
    »Um Gottes willen!«, sagte der Junge tonlos. »Wir sind auch zwei zu Hause. Meine Schwester und ich. Jetzt stellen Sie sich bloß mal vor, das wär unsere Mutti gewesen!«
    Er schüttelte den Kopf und grübelte eine Weile nach. Dann fragte er leise: »Warum tun die so was?«
    Bobby hatte einen bitteren Geschmack auf der Zunge.
    »Weil sie ohne Arbeit Geld verdienen wollen«, sagte er.
    »Ohne Arbeit? Aber dann müssen sie es doch von dem stehlen, was die anderen erarbeitet haben!«
    »Freilich, mein Junge.«
    »Und so was machen erwachsene Menschen«, sagte der Junge kopfschüttelnd. »Na, Mister, bei den Erwachsenen ist aber noch weniger in Ordnung als bei uns.«
    Bobby sagte nichts. Was hätte er darauf auch sagen sollen?
    »Ich muss noch mal auf die Autos von diesem verrückten Lofty zurückkommen«, sagte Bobby nachdenklich. »Kennst du dich in Autotypen ein bisschen aus?«
    »Ein bisschen?«
    Der Junge war die verkörperte Empörung.
    »Passen Sie mal auf, Mister!«, rief er aus. »Steingrauer Fairlane, Baujahr 59. Mausgrauer Ford Standard, Baujahr 57. Gelber Lincoln, Baujahr 59. Hellblauer Dodge, Baujahr 57 oder früher. Zweifarbiger Mercury, rosa unten und Dach, weiße Mittelfläche, Bäujahr 58. So! Das sind die Karren, die sich Lofty gekauft hat.«
    »Bist du sicher, dass sie gekauft worden sind?«
    »Klar! Ich hab doch von dem Händler zwanzig Dollar gekriegt, weil ich ihm den Tipp gab, dass Lofty ein Autonarr ist.«
    Bobby lachte dröhnend. Dann wurde er wieder ernst und schrieb sich die Wagentypen auf. Per Fernschreiber gingen die Beschreibungen an das Kraftfahrzeugamt der Stadtverwaltung mit dem Hinweis, dass diese Wagen möglicherweise auf einen gewissen Mister Earl Lofty eingetragen sein könnten. Bitte um dringende Bearbeitung wurde angefügt.
    Zwei Stunden später hatte Bobby sämtliche Kennzeichen der Wagen, die die Gangster ahnungslos fuhren. Ein kurzes Gespräch mit Mister High klärte die Situation. Per Fernschreiber wurden die Kennzeichen nach Washington durchgegeben und von da aus offiziell von der FBI-Zentrale ausgestrahlt.
    Am Nachmittag um vier wusste jeder Polizist in den Vereinigten Staaten, dass einer der fünf Wagen bereits ausgefallen war. Telefonisch hatte ich von dem Sheriff in Kansas aus die Zentrale in Washington vom Verlauf unserer Kansasreise unterrichtet und dabei die Nummer des gefundenen Wagens durchgegeben.
    Eine halbe Stunde später kam in Washington ein Fernschreiben der Chicago City Police an. Es hatte folgenden Wortlaut:
    chicago city police an fbi headquarter washington stop abteilung fahndungsdienst stop betrifft ersuchen um fahndung nach postgang und deren fünf wagen stop in der letzten nacht morgens gegen fünf uhr fünfzig wurde von einem streifenwagen ein personenkraftwagen gesichtet der offensichtlich von einem schwer betrunkenen fahrer gesteuert wurde stop alle stoppsignale unserer beamten blieben unbeobachtet stop der wagen steigerte seine geschwindigkeit auf fast hundert meilen, sodass schwerste verkehrsgefährdung gegeben war stop da keine andere möglichkeit nach örtlichkeit und lage der dinge bestand als den wagen mittels einer straßensperre zu stoppen wurde sperre hinter einer brücke errichtet stop durch völlig ausgeleuchtete brücke musste sperre auf mindestens sechshundert yards zu erkennen sein stop wagen raste trotzdem mit unverminderter geschwindigkeit auf die sperre zu stop knapp sechzig yards davor wurde das steuer nach links gerissen stop der wagen durchbrach geländer und stürzte in den fluss stop sofort eingeleitete rettungsaktion konnte wagen nach vierzehn minuten heben stop wagen ist mausgrauer ford standard baujahr 57 stop kennzeichen ny-3421-ma stop drei insassen stop davon fahrer getötet von steuersäule die brustkorb zerquetscht stop anderen beiden insassen im polizeihospital unter bewachung da nach kennzeichen des wagens angenommen werden muss dass mitglieder der new yorker postgang stop erbitten weisungen stop city police chicago stop verkehrsdezernat stop lieutenant roy i. baker wir hatten uns beim sheriff gründlich ausgeschlafen. new york wusste, wie wir zu erreichen waren, und da das telefon nicht klingelte, sahen wir keine notwendigkeit, den versäumten schlaf nicht wenigstens teilweise nachzuholen.
    Nach einem ziemlich spät eingenommenen Mittagsmahl wollten wir uns gerade mit Mister High in New York verbinden lassen, weil wir nicht zu entscheiden wagten, was mit den Leichen der drei Gangster geschehen

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