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0116 - Der Traum-Dämon

0116 - Der Traum-Dämon

Titel: 0116 - Der Traum-Dämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Eisele
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ihn hindurch!
    Wyndbogh schien unverletzbar!
    Seine Konturen flimmerten leicht. Als wäre er lediglich eine Projektion!
    Da rastete etwas in meinem Schädel ein. Projektion – Spuk –Traum! Der Kampf mit den Ratten. Ihre Auflösung! Blitzartig stand die Assoziation vor meinem geistigen Auge.
    Der untote Wyndbogh existierte womöglich gar nicht real. Lag nach wie vor tot auf den Stufen unten vor dem Portal.
    Er krachte gegen mich, und das wirkte verdammt real! Aber ich war darauf vorbereitet gewesen, hatte ihn erwartet und mir mein Ziel bereits ausgesucht.
    Meine Kugeln konnten ihm nichts anhaben, aber vielleicht konnte ich ihn wenigstens auf Distanz bringen. Ich brauchte Zeit zum Nachdenken.
    Mit einem rechten Haken fintete ich. Und schoß aus der Hüfte heraus eine knallharte Linke ab.
    Die traf ihn genau auf den Punkt.
    Sein Schädel wurde schlagartig in den Nacken gerissen. Er vergaß, daß er mir eben noch zeigen wollte, was eine Harke ist. Mit einem unverständlichen Gurgeln taumelte er zurück.
    Ich rieb mir die Linke. Sie tat weh. Der Untote – Projektion oder nicht – schien ein Kinn aus Granit zu haben.
    Ich spürte ihn – also mußte er doch real sein!
    Meine ganze Theorie, war sie nur ein Kartenhaus, das jetzt in sich zusammenfiel?
    Es sah so aus!
    Ich setzte Wyndbogh nach. Aber bevor ich ihn erreichen konnte, geschah etwas, womit ich nie im Leben gerechnet hätte!
    Er blähte sich auf!
    Gleißende Lichtlinien wirbelten über seinen Körper, der blitzartig durchscheinend wurde. Wie gestern abend der der geisterhaften Erscheinung! Farben blubberten darauf. Rot. Violett. Schwarz. Grelles Gelb. Ein ganzes Farbenmeer explodierte vor mir.
    Also doch ein Traumgebilde, eine Projektion! resümierte ich.
    Plötzlich schien das Geschehen außer Kontrolle zu geraten, der Film rückwärts zu laufen. Alles ging blitzschnell. Die Farben wurden immer intensiver. Es stank nach Schwefel. Unterschwellig nach Verwesung. Ich bekam kaum mehr Luft.
    Wahnsinn!
    Dann kam der Sturm! Er riß mich von den Füßen. Die Welt um mich herum veränderte sich! Das Zimmer hörte auf zu existieren.
    Es wurde dunkel.
    Blitze züngelten ringsum.
    Ich schloß die Augen, konzentrierte mich auf mein Kreuz. Ich war der Erbe des Kreuzes… Der Sohn des Lichts …
    Ein warmes Pulsieren an meiner Brust.
    Die Höllengewalten, die mich umtobten, schwächten ab. Aber nur für einen winzigen Sekundenbruchteil! Dann brachen sie mit verstärkter Gewalt wieder über mich herein!
    Ein schmetternder Donnerschlag riß mich aus meiner Konzentration. Ich riß die Augen wieder auf…
    Eine Handgranate schien direkt vor mir hochgegangen zu sein.
    Die Wucht der Explosion schleuderte mich zurück wie welkes Laub. Etwas brannte sich in mein Gesicht. Im Fallen riß ich meine Hände hoch – viel zu spät!
    Auf dem Rücken blieb ich liegen.
    Ein stechender Schmerz wühlte in meiner Brust. Mein Gesicht brannte. Rasselnd atmete ich. Der Schwefel- und Verwesungsgestank legte sich schwer auf meine Lungen.
    Feurige Kreise lohten vor meinen Augen.
    Die Dunkelheit ringsum existierte nach wie vor.
    Und aus dieser Dunkelheit heraus kam er…
    Zaandaar, der Traum-Dämon!
    ***
    Übergangslos erwachte sie.
    Ihre Erinnerung setzte ein. Sie stöhnte. In ihrem Schädel dröhnte es, als würden dort hundert Dickhäuter herumstampfen. Gleichzeitig registrierte sie die Kälte. Sie fror. Ihre Zähne klapperten aufeinander.
    Jane Collins öffnete ihre Augen und richtete sich auf. Das heißt: Sie wollte sich aufrichten.
    Es ging nicht.
    Irgend etwas Klebriges hielt sie!
    Ein glühendes Messer schien in sie einzudringen. Schlagartig waren Kopfschmerzen und Kälte vergessen. Die Erinnerung setzte ein. Sie lebte, das wunderte sie… Jane Collins wand sich wie eine Schlange bei der Häutung. Und sie schaffte es tatsächlich, sich in eine angenehmere Stellung zu bringen.
    Jetzt lag sie halb auf der Seite.
    Und was sie sah, ließ sie an ihrem Verstand zweifeln!
    Ringsum schroffe Höhlenwände. In einiger Höhe ragte bizarres Wurzelwerk daraus hervor. Wasser perlte daran. Trotz des diffusen Lichts waren die Tropfen deutlich zu erkennen. In monotoner Regelmäßigkeit fielen sie herunter.
    Putsch!
    Putsch!
    Dieses Geräusch hallte in Janes Ohren wider, pflanzte sich bis in ihr Innerstes fort.
    Aber es wurde in dem Moment gegenstandslos, in dem sie das Wesen bemerkte, das nur ein paar Schritte entfernt lag!
    Es war ein Wurm! Ein riesiger Wurm, dessen monströser Körper nahezu den ganzen

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