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0116 - Duell unter der Doppelsonne

Titel: 0116 - Duell unter der Doppelsonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Rundgang vor der Zentrale erreicht hatte, löste sich meine innere Verkrampfung. Niemand war zu sehen, so konnte ich meine Maske fallenlassen.
    Aufstöhnend lehnte ich mich mit dem Rücken gegen die Wandrundung. Mein Herz schlug hart und schmerzhaft. Ich war entsetzt, war mir doch endlich klargeworden, was geschehen War!
    Dieser lächerliche, so unsinnig klingende Knüttelvers war nur zwei Lebewesen in der Galaxis bekannt: Perry und mir!
    Als ich die Worte zusammengereimt hatte, waren Rhodan und ich Gegner gewesen, aber kein Dritter hatte uns sehen können.
    Verlassen hatten wir auf der Wüstenwelt „Hellgate" auf Hilfe gewartet, und jeder hatte den anderen mit der Waffe in der Hand bedroht. Das Wasser war knapp geworden. Wir waren in unseren Raumanzügen beinahe verdurstet.
    Da hatte ich aus rein psychologischen Gründen diesen „Wasservers" ersonnen, um Rhodan, der ebenfalls am Ende seiner Kräfte angekommen war, aus seiner Deckung zu locken.
    Niemals hatte er den Psychoreim vergessen, der ihn bald zum Irrsinn getrieben hatte. Wir hatten nur noch an Wasser gedacht.
    Später hatten wir uns über den Zweikampf auf Hellgate ausgesprochen. Er war zwischen uns zum unauslöschlichen Symbol geworden, denn mit ihm hatte unsere Freundschaft begonnen.
    Nun aber wußte er nichts mehr davon! Er hatte mich in voller geistiger Klarheit und in selten ruhiger Gemütsverfassung lachend gefragt, wer „den Blödsinn gedichtet" hätte! Er hatte danach gefragt Ich bezwang meine Erregung und überprüfte mich selbst.
    Hatte ich logisch gedacht? Keine Denkfehler begangen? Mußte er den Vers noch kennen; jetzt, da ihn die Krankheit überfallen hatte?
    War er auch wirklich vollkommen klar denkend gewesen, als er sich danach erkundigt hatte? Er war klar! schaltete sich mein Logiksektor ein. Erinnere dich an den Degen, den er mit einem schweren, zweischneidigen Wikingerschwert verwechselte. Ist das auch Zufall?
    Zwei Männer des Lecksicherungsdienstes näherten sich. Als sie mich sahen, grüßten sie in der altvertrauten Art, die ich so schätzte und liebte.
    Die Terraner waren niemals unterwürfig gewesen, obwohl sie wußten, daß ich der Imperator war! Sie hatten Respekt gezeigt, aber niemals widerliche Kriecherei, wie ich sie auf den Arkonwelten täglich erdulden mußte.
    „Lauft euch nur nicht die Füße wund, Jungs", sagte ich. „Hier gibt es auch Rollbänder."
    Einer von ihnen blinzelte mir verschmitzt zu.
    „Sir, wir sind heruntergesprungen, als wir Sie sahen. Wir haben nämlich den Befehl erhalten, die Bänder nicht zu benutzen."
    Ich lachte befreit auf. Als ich ging, nahmen sie Haltung an. Ich wußte, daß sie meine Freunde waren, und das tat gut.
    Ein Stockwerk tiefer lag meine Kabine. Bull mußte in wenigen Augenblicken erscheinen.
    „ ... und Sie haben den Abtransport des bewußtlosen Cardifs nur auf dem Bildschirm des U-Bootes verfolgen können?"
    Er nickte. Sein Gesicht war blaß und gespannt.
    „Sie hatten keine Gelegenheit, Vater und Sohn gleichzeitig zu sehen?"
    „Atlan, worauf wollen Sie hinaus?" Ich winkte ab.
    „Wer ist zuerst in den Verhörraum eingedrungen? Waren Sie es?"
    „Nein, Major Rengall, der Geheimdienstoffizier des Unterwasserkommandos."
    „Und er fand Rhodan in besinnungslosem Zustand?"
    „Ja, natürlich. Die Funkverbindung war schon vorher abgebrochen. Die Antis waren mit dem Springerschiff gestartet.
    Es war alles klar."
    „Ist Major Rengall hier?"
    „Nein."
    „Was geschah anschließend?"
    „Das Kommando brachte Rhodan in das U-Boot, wo ich wartete.
    Wir tauchten auf, und die IRONDUKE landete. Vorher flog der Unterseestützpunkt der Antis in die Luft. Atlan, wenn Sie mir jetzt nicht sagen, was Sie mit diesen Fragen bezwecken, dann..."
    Er unterbrach sich. Verständnislos sah er mir nach.
    Schon in der Tür stehend, bat ich ihn: „Bully, erwarten Sie mich in der Zentrale."
    „Wohin wollen Sie?"
    „Perry einige Fragen stellen."
    „Sie sind verrückt. Er wird Sie erschießen."
    „Er wird mich ebensowenig erschießen, wie er mich damals im Venusmuseum mit einem Degen erschlagen hat. Gehen Sie, alter Freund, und überlassen Sie die Sache mir."
    Er ging nicht. Achselzuckend verließ ich die Kabine. Ich eilte auf den Lift zu, sprang in das Antigravfeld und stieß mich ab. In der Ringwulstetage stieg ich aus. Hier lagen die Unterkünfte der Schiffsoffiziere. Auch Rhodans Kajüte war hier eingerichtet worden. Es sollte ein prächtiger Raum sein, hatte man mir gesagt.
    Dieser Luxus paßte nicht

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