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0116 - Duell unter der Doppelsonne

Titel: 0116 - Duell unter der Doppelsonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Blut übergossen.
    Blut! Ich begann zu frösteln, obwohl die Meßzeiger der Klimaanlage eine Außentemperatur von 21,67 Grad anzeigten.
    Saos war eine Wüstenwelt mit nicht atembarer Atmosphäre. Der Planet gehörte zum Großen Imperium der Arkoniden. Damit unterstand er meiner Verfügungsgewalt.
    Auf Arkon l, meiner Heimat, wußte man nicht, wohin ich mit dem schnellen Robotkreuzer geflogen war. Mir ging es nur darum, mich mit den führenden Männern der Erde aussprechen zu können.
    Die Nachrichten über Rhodans Gesundheitszustand waren besorgniserregend. Es stand fest, daß der mit seinem Körper verwachsene Zellaktivator die sogenannte „explosive Zellspaltung" hervorrief.
    Eine operative Entfernung des gefährlichen Gerätes war nicht möglich. Ich konnte nicht begreifen, warum Rhodans Aktivator eine solche Nebenwirkung erzeugte, besaß ich doch ein gleichartiges Gerät, das mir seit zehntausend Jahren irdischer Zeitrechnung Gesundheit und Jugendfrische verliehen hatte.
    Waren bei der Programmierung des Zellaktivators Fehler begangen worden? Stimmten die individuellen Justierungsdaten nicht genau mit Rhodans Körperschwingungen überein?
    Um dies feststellen zu können, hatte ich ohne Wissen des terranischen Abwehrdienstes den Kunstplaneten Wanderer angeflogen. Ich hatte versuchen wollen, das Gemeinschaftslebewesen zu befragen. ER oder ES, wie die vergeistigte Intelligenz genannt wurde, war jedoch nicht zu sprechen gewesen.
    So hatte ich die lange Rückreise antreten müssen, ohne Rhodan Hilfe bringen zu können.
    Es wurde heißer. Die Sonne stieg über den Bergketten empor und überschüttete das zerklüftete Land mit ihrem hellen Licht. Die Ruinen des Anti-Stützpunktes wirkten plötzlich noch öder. Hier hatten die Götzenpriester des Baalol-Kultes versucht, die Terraner auf eine falsche Fährte zu locken. Zwei jungen Offizieren war es jedoch gelungen, das betrügerische Schauspiel zu durchschauen.
    Saos war nicht identisch mit der Heimatwelt der Antis. Außerdem hatte ich mich nicht dazu hinreißen lassen, die Landemanöver der Terraner als eine ernsthafte Gefährdung meiner Stellung als Imperator des Sternenreiches anzusehen. Ich wußte jetzt erst, daß den Antis vorgeschwebt hatte, eine militärische Konfrontation Arkons und Terras zu provozieren.
    Diese Erkenntnisse erklärten aber noch immer nicht die Frage, weshalb der Freund allmählich zu einem Ungeheuer wurde. Der Abwehrchef des Solaren Imperiums, Allan D. Mercant, hatte mir mitteilen lassen, die explosive Zellspaltung führte zu einem unkontrollierbaren Wachstum. Rhodan würde täglich um etwa einen Zentimeter größer werden.
    Ich rechnete nach. Seit unserem letzten Zusammentreffen, das ohnehin nur fernbildlich stattgefunden hatte, waren einundfünfzig Tage vergangen. Zur Zeit schrieb man auf der Erde den 20.
    Oktober 2103.
    Wie mochte er jetzt wohl aussehen, der drahtige Terraner, der die Menschheit geeint und ihr den Frieden gebracht hatte.
    Einundfünfzig Tage - das bedeutete ein Wachstum von ebenso vielen Zentimetern in die Höhe und in die Breite! Perry mußte zu einem Koloß geworden sein.
    Ich schirmte meine geblendeten Augen mit der Hand ab und wandte mich zum Gehen.
    Der weite Talkessel, in dem die zerstörte Antistation lag, war nicht reizvoll genug, um mich zu einem längeren Verweilen bewegen zu können. Zudem war es in meiner jetzigen Gemütsverfassung nicht gut, zu intensiv über unlösbare Probleme nachzugrübeln.
    Den einzigen Trumpf, den ich im Verlauf dieser eigenartigen Geschehnisse gewonnen hatte, konnte ich nicht ausspielen. Mir fehlte noch die Endauswertung des Robotregenten auf Arkon.
    Langsam stieg ich den steilen Hang hinunter, wobei ich aufpassen mußte, nicht zu Fall zu kommen. Saos besaß eine Schwerkraft von 1,3 Gravos. Es war eine unangenehme Welt. Sie war deshalb niemals von arkonidischen Kolonisten besiedelt worden.
    Hundert Meter entfernt war mein Kreuzer gelandet. Ich war das einzige lebende Wesen an Bord, aber die Robotbesatzung war ebenso zuverlässig wie eine arkonidische Mannschaft. Vielleicht noch zuverlässiger, gestand ich mir ein.
    Der geistige und körperliche Zerfall unter den Arkoniden des Reiches war nicht mehr zu leugnen. Ich spielte bereits mit Überlegungen, von denen die Menschen noch nichts wußten.
    Wäre es nicht zu Rhodans Erkrankung gekommen, hätte ich wahrscheinlich schon vor Wochen gewisse Verhandlungen eingeleitet.
    In meiner Stellung als absolutistischer Herrscher führte ich ein

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