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0116 - Duell unter der Doppelsonne

Titel: 0116 - Duell unter der Doppelsonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Schattendasein. Ich verfügte über eine riesige Flotte, Tausende von Kolonialwelten und einige hundert Millionen Kampfmaschinen aller Art, aber ich hatte weder echte Freunde noch fähige Soldaten, mit denen ich die Raumschiffe bemannen konnte.
    Im Sternenreich herrschten chaotische Zustände. Es war schwierig, allein mit der Robotflotte Aufstände und Revolutionen zu bekämpfen, da ich die Maßnahmen der steuernden Zentralstation niemals so genau kontrollieren konnte, wie es wünschenswert war.
    So kam es immer wieder zu Härten und Mißverständnissen, die den Groll der Kolonisten noch mehr steigerten. Ich wußte seit einigen Wochen, daß meine Stellung unhaltbar geworden war. Ich benötigte dringend die Terraner unter Rhodans Führung. Er konnte das auf schwachen Füßen stehende Imperium vielleicht noch retten, wenn er seine hervorragend ausgebildeten und in jeder Beziehung aktiveren Männer einsetzte. Hätte ich solche Persönlichkeiten zur Verfügung gehabt, wäre es mir niemals eingefallen, an eine Übergabe zu denken. So aber hielt ich es im Interesse des Reiches für die beste Lösung.
    Crest, der vor vielen Jahren verstorbene Wissenschaftler, hatte schon immer behauptet, die Terraner wären naturnotwendig die Erben des Imperiums. Nun war es also soweit, besser gesagt - es hätte soweit sein können, wenn sich Perry nicht über Nacht gewandelt hätte.
    Ich kannte die Menschen seit Jahrtausenden. Ich hatte mit ihnen gelacht und gelitten, Sieg und Niederlage geteilt. Dabei war ich an ihrer Größe und ihrem Wagemut selbst gewachsen.
    Ich wußte aber auch, wie schnell die intelligenten Bewohner des dritten Sol-Planeten verzweifeln und resignieren konnten. Solche Symptome trafen besonders im Verlauf von schweren Krankheiten auf.
    Rhodan, den ich immer für willensstark und diszipliniert gehalten hatte, war von einem Extrem in das andere gefallen.
    Ehe der Unfall mit dem Zellaktivator geschah, war er ein toleranter, klardenkender Mann gewesen. Nun, kurze Zeit nach dem Beginn der krankhaften Zellspaltung, galt er als Nörgler und Choleriker mit sehr unangenehmen Wesenszügen.
    Er schikanierte seine alten Freunde, und mich hatte er bei jeder Gelegenheit beleidigt und provoziert. Seine politischen Maßnahmen, früher genial geplant und feinfühlig ausgeführt, waren zu plumpen Demonstrationen seiner militärischen Macht geworden.
    Das war nicht mehr der Perry Rhodan, dem ich vertrauensvoll das Schicksal des Arkonidenimperiums in die Hände legen konnte.
    Im Verlauf der letzten Geschehnisse hatte er sogar so massiv gedroht, daß ich mich schweren Herzens zu einem bedeutsamen Schritt entschlossen hatte. Ich wagte kaum daran zu denken, aber mein Versprechen war nicht mehr rückgängig zu machen.
    Ich wußte, daß ich der Menschheit indirekt in den Rücken gefallen war. Ich hatte dem Volk der Akonen tausend moderne Raumschiffe zugesagt, da ich keinen anderen Weg gesehen hatte, Rhodan von einer militärischen Intervention abzuhalten. Er hatte die terranischen Stützpunkte auf Arkon räumen lassen.
    Beamte und Soldaten waren durch Sonderbefehle zur Erde gerufen worden, was - strategisch betrachtet! - meinen mühevoll aufgebauten Verwaltungsapparat ins Wanken gebracht hatte.
    Die Vertreter meines ehrwürdigen Volkes waren nicht zuverlässig genug. Als Raumschiffsbesatzung kamen nur noch wenige Arkoniden in Frage. Die Menschen fehlten mir überall. So hatte ich auf Akonen zurückgegriffen, die als direkte Nachkommen der Stammväter galten.
    Die Akonen, die keinen Grund sahen, Perry Rhodan und die Erde zu lieben, hatten sogar eingewilligt, jedoch tausend Schiffe verlangt, da sie selbst fast keine mehr besaßen.
    Ich hatte zugestimmt. Die Schiffe befanden sich noch auf Arkon II, da die Hypnoschulung der akonischen Besatzungen noch nicht abgeschlossen war. Ich hatte die Lieferung der entsprechenden Schulungsgeräte bewußt verzögert, da ich auf eine Sinneswandlung Rhodans gehofft hatte. Nach den letzten Nachrichten zu urteilen, hatte sich sein Zustand aber noch verschlechtert.
    Das war die Situation an diesem 20. Oktober 2103. Reginald Bull, Rhodans engster Freund und Stellvertreter, hatte um eine geheime Besprechung gebeten. Ich hatte sofort zugesagt und den Planeten Saos als Treffpunkt vorgeschlagen. Nun wartete ich auf die Terraner.
    Als ich das vordere Landebein meines Kreuzers erreicht hatte, meldete sich die Kontrollzentrale über Helmfunk.
    „Ortung, Euer Erhabenheit. Transitionsschock, klare Echoimpulse. Ein

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