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0116 - König der Vampire

0116 - König der Vampire

Titel: 0116 - König der Vampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Zamorra.
    Wenn du den Schlüssel gefunden hast, so nimm mich mit. Das ist das einzige, um das ich dich jemals bitte.«
    Zamorra nickte. »Ich werde tun, was in meiner Macht steht.«
    Sie tranken. Dann begann Carmor zu reden. Er erzählte von der Welt, in der sie sich befanden, und ein Rätsel nach dem anderen wurde enthüllt…
    ***
    »Camoran war, ist und wird immer sein«, berichtete Carmor, der Mächtige. »Er ist unser Herrscher, seit wir denken können, und er altert nie. Er beherrscht die Welt mit seiner Zauberscheibe.«
    »Du erwähntest sie bereits einmal«, warf Zamorra ein. »Beschreibe sie mir. Wie sieht sie aus?« Und wieder dachte er an Merlins Worte.
    »Sie ist aus Silber, flach und kreisrund«, erklärte Carmor. »Camoran trägt sie an einer Kette um den Hals wie ein Amulett. In der Mitte ist ein fünfzackiger Stern, dann kommt ein Kreis mit zwölf verschiedenen Symbolen, deren Bedeutung niemand kennt. Und zum Schluß folgt um das ganze herum ein Silberband, auf dem die Worte der Macht eingeritzt sind.«
    Erregung hatte den Professor gepackt. Er beugte sich vor. Das mußte das Amulett sein! Es gab einfach keine andere Möglichkeit. Während Carmor sprach, hatte er sich vorgebeugt und wäre fast von der Liege gefallen. Jetzt sah Carmor ihn verwundert an.
    »Was ist denn, Zamorra? Du siehst aus, als - als seist du besessen…«
    »Vielleicht bin ich das«, stieß Zamorra hervor. Der Drudenfuß in der Mitte, die zwölf Tierkreiszeichen - eine Welt mit einem Sternenhimmel, der nicht dem der Erde entsprach, mochte mit den Symbolen nicht viel anzufangen wissen. Und die »Worte der Macht«, damit konnten nur die seltsamen, undeutbaren Hieroglyphen gemeint sein, an deren Übersetzung bisher jeder Expétte gescheitert war.
    »Diese Zauberscheibe«, murmelte Zamorra und griff wieder zum Weinkrug, »ist der Schlüssel, den ich brauche, um in meine Welt zurückzukehren.«
    Er nahm einen kräftigen Schluck. Der Wein war süß und schwer. Dennoch war Zamorra von einem Moment zum anderen wieder völlig nüchtern geworden, als Carmor das Amulett beschrieb.
    Der Mächtige lächelte.
    »Dann verstehe ich deine Erregung«, erklärte er. »Aber es wird schwer sein, in ihren Besitz zu gelangen. Denn einmal abgesehen davon, daß Camoran nichts mehr hergibt, was er einmal in seinen Händen hält, so wird es in diesem Fall noch problematischer werden. Denn immerhin ist es das Instrument, das er benötigt, seine Macht zu halten.«
    »Das ist mir gleich«, stieß Zamorra hervor. »Wenn die Zauberscheibe das gesuchte Amulett ist - und da kann für mich gar kein Zweifel bestehen -, so muß ich es haben, koste es, was es wolle.«
    »Du wirst kämpfen müssen«, warf Vrid ein, der bisher geschwiegen hatte. »Vielleicht wirst du dabei sterben. Ist das Amulett diesen Einsatz wert?«
    Zamorra wandte den Kopf und sah den Tapferen Vrid nachdenklich an.
    »Ja«, erwiderte er schließlich langsam. »Es ist diesen Einsatz wert. Denn wenn ich mit dem Amulett zurück in meine Welt gehe, werden zwei Menschen wieder zum Leben erwachen, die ich über alles schätze und liebe. Dafür gehe ich jedes Risiko ein. Denn durch mein Versagen starben sie.«
    Vrid schloß die Augen und senkte den Kopf. »Dann hast du recht«, sagte er leise. »Wir werden dir helfen.«
    Carmor wollte etwas hinzufügen, doch in diesem Moment betrat einer der Diener das Atrium. »Herr?«
    Carmor der Mächtige wandte den Kopf. »Was ist?« erkundigte er sich.
    »Der Dicke ist auf Sklavenjagd. Hier, vor deinem Haus, Herr.«
    Schlagartig verfinsterte sich Carmors Gesicht. Ein Schatten überflog das etwas melancholische Lächeln, das ihn Sekunden vorher noch beherrscht hatte. Carmor sprang auf.
    »Mein Schwert«, verlangte er. »Sofort, und auch das von Vrid. Vor meinem Haus gibt es keine Sklavenjagd, das wird der Dicke heute spüren. Heute und für alle Ewigkeit. Zum Teufel mit den Gebräuchen dieser Welt; wenn sie verwerflich und brutal sind, müssen sie schwinden!«
    Auch Vrid war aufgesprungen. Sein Gesicht drückte etwas aus, das wie verhaltener Haß wirkte.
    Zamorra erhob sich etwas langsamer. Er bückte sich, hob das Schwertgehänge auf und legte es an. Seine Hand berührte den vergoldeten und verzierten Griff der Waffe, und es schien ihm, als ginge ein geheimnisvolles Prickeln von ihm aus, ähnlich dem, das er verspürt hatte, als er seine Füße auf den fliegenden Teppich setzte.
    Der Diener brachte Carmors und Vrids Schwerter. Schweigend bewaffneten sie sich. Dann hob

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