Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0116 - König der Vampire

0116 - König der Vampire

Titel: 0116 - König der Vampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
umschloß den Kolben der Pistole.
    »Ja, einen Doppelgänger!« donnerte Zamorra. »Viele, zu viele! Krul, wir haben Sie längst durchschaut, Sie sind in unsere Falle getappt. Wie viele von Ihrer Art gibt es eigentlich in jener grauen Zwischensphäre?«
    Er streckte Krul das Amulett entgegen. Wie beim erstenmal flammte der Blitz auf und ließ Kruls unmenschliches Skelett wie auf einem Röntgenbild erscheinen. Nicole schrie auf. Sie trat an die Wand zurück.
    »Es ist soweit, Zamorra«, zischte Krul. »Das Ende deiner Laufbahn steht bevor. Du wirst hier und heute sterben, und nichts wird dich retten können. Ja, Duval - du hast richtig gesehen. Wir sind viele, sehr viele. Und wir besitzen die Macht…«
    Zamorra beugte sich vor, sein Körper war gespannt wie eine Stahlfeder. »Eine Macht, die Astaroth dir verlieh. Aber Astaroth kann dir nicht mehr helfen, denn ich habe ihn vernichtet!«
    Krul wurde blaß. »Das ist nicht wahr!« stieß er hervor.
    »Versuche doch, ihm zu rufen!« forderte Zamorra ihn auf. »Und jetzt bist du in meiner Hand, du und deine Vampire!«
    Da schlug Krul zu.
    Er hob die Hand zu der Zamorra bereits bekannten ablenkenden Bewegung. Im nächsten Moment zuckte der Doppelstrahl aus seinen Albinoaugen.
    Doch diesmal war Zamorra darauf vorbereitet. Er warf sich zur Seite. Der Doppelstrahl zischte haarscharf an ihm vorbei.
    Im nächsten Moment zog Zamorra die Pistole aus der Tasche. Er wußte, daß der Einsatz des Amulettes sinnlos war. Krul war dagegen immun. Aber nicht gegen die Pistole von Camorans Hof. Denn der Albino war unvorbereitet, hatte keine Ahnung von den Geschehnissen…
    Der Strahl zuckte hervor, erfaßte Krul und tötete ihn. Kraftlos sank das Wesen in sich zusammen und zerfiel zu Staub.
    Zamorra straffte sich. Tiefe Erleichterung erfaßte ihn. Er wußte jetzt, daß Krul hier und jetzt zum letzten Mal gestorben war. Es würde keine weitere »Auferstehung« mehr geben.
    Nicole flog ihm an den Hals. »Das… das… was war das? Und was ist das für eine Pistole?«
    Zamorra drückte ihr einen Kuß auf die Nasenspitze, schob sie zurück und legte dann den Blaster auf den Schreibtisch. »Es ist eine längere Geschichte, dir das zu erzählen, Chérie. Erinnerst du dich denn nicht?«
    Nicole schüttelte den Kopf. Ein scharfes V entstand oberhalb ihrer Nasenwurzel, als sie angestrengt nachdachte. »Da ist irgend etwas«, meinte sie schließlich zögernd. »Eine Art Traum, so undeutlich… Männer in einer bunten Stadt, in Leder und Eisen gepanzert…« Ihr Kopf ruckte hoch, ihre getupften Augen sahen Zamorra an. »Ewas hat das zu bedeuten, was weißt du darüber?«
    »Später«, entschied er. »Zuerst müssen wir uns um die Vampire kümmern, Raffael ist allein unten, wir…«
    Er unterbrach sich, war mit einigen raschen Schritten an der Sprechanlage und aktivierte sie. »Raffael, passen Sie auf«, dröhnte seine Stimme im nächsten Moment durch das ganze Schloß. »Sie sind von Vampiren umgeben. Kruls Begleiter sind Vampire, sie werden gleich angreifen…«
    Seine Hand umschloß immer noch das Amulett. Gegen die Vampire würde es wirksam sein, das wußte er. Nicole sah ihn fragend an. Zamorra nickte ihr zu, dann verließ er sein Arbeitszimmer. Die Französin huschte ihm nach. Es war ihm lieb. Er hätte sie nur ungern allein zurückgelassen. Etwas Unverhofftes konnte geschehen, und zu deutlich stand noch jenes entsetzliche Bild vor seinen Augen, als Nicole in die Raumschwäzre hinausflog, hilflos, getrieben von dem Doppelstrahl aus Kruls Augen…
    Sie hetzten über den großen Korridor, dann die Treppe hinunter. Von draußen dröhnten die Rotoren eines Helikopters entgegen.
    Kamen sie zu spät?
    In der Eingangshalle lag Raffael reglos am Boden. Ein Vampir kniete auf seiner Brust, näherte seinen kantigen Schädel dem Hals des alten Dieners.
    Ein Wutschrei drang aus Zamorras Kehle, ein wilder Kampf schrei. Dann schnellte er sich ab, fegte wie ein Tornado in einem wilden Sprung durch die Luft und erwischte den Vampir mit beiden Füßen. Die Kreatur wurde zur Seite geschleudert, kam neben den schwer zu Boden krachenden Professor zu liegen und warf sich sofort auf diesen neuen Gegner. Doch Zamorra war schneller, schmetterte dem Vampir das Amulett ins Gesicht. Mit einem grauenhaften Schrei fuhr die Kreatur zurück, riß die Hände hoch und preßte sie vor das deformierte Gesicht. Zamorra erhob sich wieder.
    An der Treppe stand Nicole, sah dem Geschehen mit aufgerissenen Augen zu.
    Hochaufgerichtet

Weitere Kostenlose Bücher