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0119 - Der Weiße Magier

0119 - Der Weiße Magier

Titel: 0119 - Der Weiße Magier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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»Dann stimmt es doch«, flüsterte er.
    »Zum Teufel, rede!«
    »Ja, John Sinclair, du sollst alles erfahren. Und dann müssen wir unsere Gegenmaßnahmen treffen.«
    Himmel, der Kleine machte es spannend. Er tat, als würde die Welt vor dem Untergang stehen. Ich verstand ihn. Schließlich hatte er einen kleinen Teil seiner alten Persönlichkeit zurückgefunden, und da wollte er sich einmal in Szene setzen.
    Myxin berichtete ausführlich. Gebannt hörten Suko und ich zu.
    Nun, die Welt stand zwar nicht kurz vor dem Untergang, doch was der kleine Magier da erzählte, war schlimm genug.
    Nach Myxins Bericht schwiegen wir.
    Suko schaute zu Boden, und ich blickte ebenfalls auf meine Schuhspitzen.
    Beide dachten wir wohl an Bill Conolly.
    »Vielleicht können wir ihn über Funk erreichen«, schlug der Chinese vor.
    Ich nickte. »Das sicher. Nur, wenn wir ihn warnen, okay. Wenn jedoch die anderen Mitreisenden etwas erfahren, könnte an Bord eine Panik ausbrechen. Wir einigen uns auf einen Kompromiß. Wir erkundigen uns, ob noch alles okay ist, dann sehen wir weiter.«
    »Und Caligro?« fragte Myxin.
    »Das ist unser großes Problem«, gab ich zu. »Kannst du dich noch an Einzelheiten erinnern? Ich meine, wo hast du ihn gesehen? Wie sahen die Tänzer aus?«
    »Schrecklich bemalt.«
    »Das ist klar. Nur, welche Typen waren das? Wir wissen, daß der Voodoo-Kult in Afrika ebenso zu Hause ist oder sogar seine Heimat hat – wie in Mittelamerika.«
    »Ich weiß, worauf du hinaus willst, John Sinclair.« Myxin dachte nach. »Afrika war es auf keinen Fall«, murmelte er nach einer Weile. »Nein, bestimmt nicht. Das muß Mittelamerika gewesen sein. Ich bin sicher, daß es irgendeine Insel zwischen Florida und dem südamerikanischen Kontinent war.«
    Suko schaute mich an. »Das müßte doch herauszukriegen sein.«
    Ich stand auf. »Und wie.«
    Ein langer Schritt brachte mich zum Telefon. Die Nummer vom Yard konnte ich sogar im Schlaf aufsagen. Ich ließ mich mit unserer Informationsabteilung verbinden.
    Das war eine feine Sache, in der Abteilung wurden sämtliche Nachrichten gesammelt und gespeichert. Mochten sie auch noch so unbedeutend sein, manchmal brachten gerade die Kleinigkeiten einen Polizisten auf die richtige Spur.
    Sogar der Geheimdienst bediente sich dieser Abteilung, wo die besten Spezialisten arbeiteten.
    Ich trug mein Anliegen vor.
    »Caligro«, sagte der Kollege. »Solch einen ähnlichen Namen habe ich doch schon gehört.«
    »Du meinst sicher Cagliostro.«
    »Ja, richtig.«
    »Der ist es nicht. Oder dieser Caligro hat den Namen nur abgekürzt.«
    »Andere Frage. Du klingst so außerhäusig. Wo bist du zu erreichen?«
    »In meiner Wohnung.« Ich gab ihm die Telefonnummer.
    »So gut möchte ich es auch mal haben«, beschwerte sich der Mann und legte auf.
    Gut haben, der konnte reden…
    Wir warteten. Ich rauchte eine Zigarette und trank ein Glas Mineralwasser. Myxin sprach inzwischen über Einzelheiten seiner Odyssee. Auch die Szene mit den Rockern gab er zum besten.
    »Dann steckt in dir ja noch alte Energie«, sagte ich.
    »Ein wenig, nur ein wenig.«
    »Auf jeden Fall kannst du uns behilflich sein«, bemerkte Suko.
    »Schließlich kennst du dich im Reich der Schwarzblütler ausgezeichnet aus. Du weißt, wer wo seinen Platz hat, bist über die Verbindungen informiert, und dir sind vor allen Dingen Dämonen bekannt, die wir nicht kennen. Den Samurai des Satans kannten wir zuvor nicht.«
    »Ja, das sind fremde Dämonen«, gab Myxin zu.
    Das Telefon summte. Rasch packte ich den Hörer. Der Kollege vom Yard war dran.
    »Du hast Glück, John, wir sind fündig geworden.«
    »Dann laß mal hören.«
    »Es gibt da tatsächlich einen Kerl, der Caligro heißt. Und zwar besitzt der sogar eine eigene Insel. Sie liegt nordöstlich der Dominikanischen Republik. Ins Gerede gekommen ist dieser Caligro, weil von seiner Insel des öfteren Menschen verschwunden sind. Außerdem tummeln sich rund um das Eiland unzählige Haie. Unsere Leute in Lateinamerika haben vor einem Jahr mal nachgeforscht, ob der Kerl irgend etwas mit Spionage zu tun hat. Das war nicht der Fall. Er arbeitet für keinen Geheimdienst, auch nicht für die Kubaner.«
    »Weiß man noch mehr über ihn?«
    »Nein. Aber es ist bereits ein Bote zu dir unterwegs, der genaues Kartenmaterial bringt.«
    »Das ist gut.«
    »Ja, man nennt uns auch die Schnelldenker.«
    Ich bedankte mich für diese wertvollen Informationen und legte auf.
    »Erfolg gehabt?« fragte Myxin.
    »Ja.«

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