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0119 - Marihuana ist kein blauer Dunst

0119 - Marihuana ist kein blauer Dunst

Titel: 0119 - Marihuana ist kein blauer Dunst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marihuana ist kein blauer Dunst
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er geschossen hat.«
    »Inspektor, glauben Sie, ich wäre Besitzer eines ganzen Waffenarsenals.«
    Er wog die Waffe in der Hand. »Das Ding ist schon zu viel für Sie. Ich werde sehen, ob ich Ihnen nicht Ihren Waffenschein entziehen lassen kann.«
    Michigan nahm wieder das Wort. »Ich habe noch zwei Fragen an Sie zu stellen. Warum suchten Sie John Belbook auf, wenn Sie ihn nicht töten wollten?«
    »Hören Sie, G-man«, antwortete ich ungeduldig. »Ich kann Ihnen diese Frage nicht beantworten, aber selbst wenn ich Ihnen sagen würde, dass ich hinging, weil ich Belbook durch den Fleischwolf drehen wollte, so können Sie nichts damit anfangen, denn die Absicht ist nicht strafbar.«
    »Aber der Versuch«, rief er und schlug auf den Tisch.
    »Ich habe nichts versucht!«
    »Darüber sprechen wir noch, Hutter. Nun die zweite Frage: Warum blieben Sie nicht, als ich Sie auf forderte?«
    Ich grinste ihn an und log laut und fröhlich: »Ich habe Ihre Aufforderung nicht gehört!«
    »Das ist eine verdammte Lüge. Sie waren im Zimmer, und Sie sind durch das Fenster getürmt. Sie haben die Tür verbarrikadiert, um einen Vorsprung zu gewinnen. Wenn Sie ein gutes Gewissen hatten, warum, zum Henker, taten Sie das alles?«
    »Mr. Michigan, ich habe ein gutes Gewissen, aber vielleicht ’ne schlechte Meinung von G-men und sonstigen Polizisten. Ich gerate nicht gern in irgendeinen Schlamassel.«
    Er sah mich grimmig an.
    »Da hinein werden Sie so oder so geraten, Mr. Hutter. Ich verhafte Sie wegen versuchten Mordes und wegen Widerstandes gegen einen Beamten im Dienst, wegen Begünstigung von Verbrechen und Verbrechern. Ich mache Sie darauf aufmerksam, dass alles, was Sie sagen, gegen Sie verwandt werden kann.«
    »Na schön«, antwortete ich gelassen. »Einen Haftbefehl haben Sie natürlich nicht, aber ich weiß, dass Sie mich für vierundzwanzig Stunden festnehmen können. Was machen Sie nach diesen vierundzwanzig Stunden?«
    »Dann zeige ich Ihnen einen Haftbefehl für unbegrenzte Dauer!«
    »Ich glaube nicht, dass Sie einen Richter finden werden, der einen solchen Befehl unterschreibt.«
    Inspektor Kelling hatte der ganzen Szene praktisch ohne ein Wort beigewohnt. Ich hatte den Eindruck, dass er nicht viel von Michigans Vorgehen hielt. Jetzt sagte er: »Ich habe daran gedacht, mir einen Haussuchungsbefehl gegen Sie zu besorgen, Hutter, aber in der Eile konnte ich ihn noch nicht bekommen. Sie würden mir eine Menge Schreibereien ersparen, wenn Sie erlauben…«
    »Ich verstehe«, unterbrach ich. »Sehen Sie sich ruhig um, Inspektor.«
    Ich wusste, dass alles, war irgendeinen Bezug zu dem Rauschgiftgeschäft hatte, sich in Sicherheit befand, und meinen FBI-Ausweis hatte ich nicht ohne Grund vorübergehend der Post anvertraut.
    Ich hatte richtig getippt. Nachdem Kelling und zwei Polizisten die Wohnung durchsucht hatten, kam der Inspektor auf mich zu, lächelte freundlich und sagte: »Wenn ich Ihnen verspreche, kein Geld zu stehlen, so haben Sie sicher nichts dagegen, dass ich einen Blick in Ihre Brieftasche werfe, wie?«
    Beim letzten Wort hatte er sie schon in der Hand und blätterte sie ungeniert durch. Natürlich fand er nichts.
    Sie führten mich ab, freilich ohne mir Handschellen anzulegen. In der Tür trafen wir Steve Conally.
    »Was ist los, Chef?«, fragte er entsetzt.
    »Steve«, antwortete ich. »Mach dir keine Illusionen, dass du den Laden wieder übernehmen kannst! In einem Tag komme ich zurück.«
    »Das werden wir sehen«, brummte Michigan.
    ***
    Ich wurde in eine Zelle des Polizeipräsidiums gebracht, aber ich blieb nicht lange darin. Ein Sergeant holte mich heraus und brachte mich in ein Zimmer, in dem Michigan, Kelling und Phil saßen. Michigan zögerte keine Sekunde, mich sofort durch die Verhörmühle zu drehen.
    Von seinem Gesichtswinkel gesehen, war der G-man durchaus im Recht, und er handelte vernünftig und sinnvoll. Er wusste, dass ich ein Mitglied des Marihuanaringes war, und er musste natürlich annehmen, dass ich einiges über den Chef und die anderen Mitglieder des Ringes wusste. Er war darauf aus, mir eine ganze Menge von Gesetzesverstößen anzuhängen. Sicherlich wusste er, dass es unwahrscheinlich war, dass ich wegen eines dieser Vergehen von einem Gericht verurteilt werden würde. Michigan wollte nur soviel aus dieser Sache herausquetschen, dass er vom Untersuchungsrichter einen Haftbefehl erhielt. Dann konnte er mich festhalten und mir die Hölle heißmachen. Er hoffte, wenn ich erst einmal sah, dass

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