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0119 - Saat des Verderbens

Titel: 0119 - Saat des Verderbens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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verhinderten, daß MacDowell im gleichen Augenblick mit der Gewalt eines Dampfhammers zerdrückt wurde. Drei Silberfischen gleich stürzten die Zerstörer in die schwarzen Abgründe des Raumes, die nur von der von Snarfot reflektierenden Leuchtkraft der roten Sonne erhellt wurden. Die IRONDUKE schien jetzt zu schweben, ihr achthundert Meter durchmessender Riesenkörper hing über der Tagseite des Planeten.
    Blitzschnell entfernten sich die Zerstörer von ihrem Mutterschiff.
    Danach begannen sich die Ereignisse zu überstürzen, und es geschahen mehrere Dinge gleichzeitig - eines unheilvoller als das andere.
     
    *
     
    Die Metallkappe huschte nach oben, und die Linse wurde sichtbar, starr und glänzend, wie da sAuge einer Schlange. Der Beobachter erfaßte die Situation sofort und leitete die Meldung in das Innere des Seouls weiter.
    Ein fremdes Raumschiff war in unmittelbarer Nähe materialisiert!
    Verbinder Scout rief Verbinder Saatschiff, und die Funkimpulse wurden praktischen Nullzeit ausgetauscht. Die Waffe war in dem Saatschiff installiert, der Scout verfügte nicht über sie. Das große Walzenschiff war die wichtigere Einheit, und die Erbauer wollten es vor jedem Angriff schützen. Im gleichen Augenblick, als sich die Verbinder verständigten, wurde die Waffe schußfertig gemacht.
    Auch auf dem Saatschiff war die aus dem Zwischenraum hervorbrechende IRONDUKE sofort geortet worden. Die Saatmannschaft wurde in Alarmzustand versetzt.
    Die beiden Robotschiffe blieben in ständiger Verbindung.
    Dann geschah etwas Ungeheuerliches - etwas, das selbst die Erbauer nicht einkalkuliert hatten: an Bord der beiden Robotschiffe erschienen lebende Wesen, zwei auf dem Saatschiff, eines auf dem Scout.
    In dem Gewirr der kybernetischen Teile bildeten sie einen völligen Anachronismus.
    Die Waffe wurde abgefeuert, und der automatische Wächter in dem Kundschafter begann eine neue Runde, ausgelöst durch einen Impuls der Speicherbänke. Die elektronischen Sperren von Arthurs Behälter wurden aufgebrochen, denn es galt, den eingedrungenen lebenden Fremden zu beseitigen. Das war eine Aufgabe für Arthur.
    Innerhalb des Saatschiffes wurden alle Boten zur Bekämpfung der Eindringlinge abgestellt.
    Dann betätigte Kommandant zwei die Waffe noch einmal.
     
    *
     
    MacDowell dachte so schnell wie noch nie in seinem Leben. Er sah Sengus schmalen Rücken vor sich hinter den Kontrollen. Der Späher saß zusammengekrümmt in dem Pilotensitz, und Tako Kakuta zeigte ein Lächeln auf seinem Gesicht.
    Auf dem Bildschirm wurde die walzenförmige Silhouette des kleinen Schiffes sichtbar, das seine Kreisbahn um Snarfot beibehalten hatte.
    Rhodans Auftrag an die Teleporter hatte gelautet: „Alle Schiffsmaschinen der Fremden sind unbrauchbar zu machen, damit eine Flucht verhindert wird."
    Kakuta dachte über diesen Befehl nach und hoffte, daß er ihn ausführen konnte. Sengu, der Afrikaner, drehte sich kurz herum, und MacDowell, der jede Einzelheit beobachtete, sah, daß das Gesicht des Mutanten schweißbedeckt war.
    „Wann springst du, Tako?" Kakuta gab ein Geräusch von sich, das wie ein Lachen klingen sollte, aber es wurde nur ein unverständliches Krächzen. Der Teleporter fühlte eine bisher nie gekannte Unsicherheit, und erst nach dem zweiten Blick auf den Bildschirm sagte er: „Jetzt!"
    Für MacDowell, der niemals zuvor etwas Ähnliches erlebt hatte, war es ein unglaublicher Anblick, Kakuta entmaterialisieren zu sehen. Für einen Augenblick vermeinte er ein schwaches Flimmern an der Stelle zu erkennen, wo Kakuta eben noch gestanden hatte - dann war der Mutant verschwunden.
    Sengu nahm einige Schaltungen vor.
    „So, Doc, jetzt landen wir!" rief er über die Schulter.
     
    *
     
    Kakutas Atome, die sich für einen nicht meßbaren Zeitraum in einem x-dimensionalen Raum befunden hatten, gruppierten sich zu Zellstrukturen und formten den Japaner in seine ursprüngliche Gestalt zurück.
    Sofort setzte das Denkvermögen des Mutanten ein, und er warf sich zu Boden.
    Das war eine völlig normale Reaktion, denn er war urplötzlich inmitten eines fremden Schiffes aufgetaucht und mußte damit rechnen, unter Beschuß genommen zu werden. Er rollte zur Seite, bis er gegen einen festen Halt stieß und aufspringen mußte. Über ihm führte eine Art Kabel hinweg. Es verlor sich in dem seltsam beleuchteten Gang, in dem er materialisiert war.
    Kein lebendes Wesen war zu sehen. Kakuta atmete auf und stützte sich mit einer Hand an der Wand ab. Er hätte es

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