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0119 - Saat des Verderbens

Titel: 0119 - Saat des Verderbens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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immer schneller werdend; raste die IRONDUKE der Oberfläche von Snarfot entgegen.
    Die Stimme von Tuff Pelant erkl ang aus dem Funkgerät. „Ras wird nun springen, Sir!" Eine Weile war es still, dann konnte man wieder Pelant hören und seine Stimme war jetzt etwas drängend und gleichzeitig leicht beunruhigt.
    „Sir, warum melden Sie sich nicht? Hallo, IRONDUKE!"
    Aber keine dieser starren Gestalten rührte sich, kein Arm griff nach der Lehne eines Sessels, um den schlaffen Körper daran hochzuziehen. Es war ein gespenstisches Bild, und obwohl Pelant nichts von alledem sehen konnte, schien ihn eine gewisse Ahnung zu plagen.
    „IRO NDUKE!" rief er laut - und dann, mit dem ungezähmten Temperament eines Südamerikaners: „Meldet euch doch endlich!"
    Mit jedem Wort wurde Pelants Stimme verzweifelter und heftiger. Dann verstummte sie ganz. Die IRONDUKE hatte die äußersten Schichten der Atmosphäre erreicht, und ihre Geschwindigkeit war so groß, daß die kaum wahrnehmbaren Dunstpartikel eine Reibung erzeugten.
     
    *
     
    Die Erfahrung unzähliger Einsätze hatte Ras Tschubai zu einem kalten Rechner gemacht, der in jeder Situation seine Chancen abwog und danach handelte. Der Afrikaner wußte, daß er praktisch unverletzbar war, wenn er nur schnell genug reagierte. Diese Schnelligkeit, die er oft genug nach seiner Materialisation hatte anwenden müssen, war der einzige Grund daß Tschubai noch lebte. In wiederholten Fällen war der Teleporter sofort nach seinem Auftauchen beschossen worden, und nur ein weiterer Sprung hatte ihn retten können.
    Er warf einen letzten Blick auf Pelants besorgtes Gesicht und konzentrierte sich auf den Sprung. Andre Noir, der Hypno, saß beinahe teilnahmslos da.
    Der Mutant sprang und fand sich auf der Hochebene wieder, zwischen verbrannten Farnkräutern und schwelenden Unterholzbränden. Rechts von ihm lag die gewaltige Walze des Saatschiffes. Die Schleusen mußten auf der anderen Seite liegen, denn von seinem Platz aus waren sie nicht zu sehen. Es war niemand in der Nähe, und Tschubai ging langsam weiter. Er glaubte, den Gestank der versengten Pflanzen zu riechen, aber das war natürlich Einbildung, denn der Helm schloß ihn hermetisch gegen solche Eindrücke ab.
    Jetzt mußte er auf dem schnellsten Weg in das Schiff eindringen. Der Mausbiber war vielleicht schon angelangt und benötigte Hilfe. Tschubai sprang ein zweites Mal ... und versank mit den Füßen in mehligem Pulver. Er verhielt sich ruhig und kam zum Stillstand. Da es vollkommen dunkel war, vermochte er nicht zu sehen, wo er Gestalt angenommen hatte. Er entschloß sich, seine Helmlampe einzuschalten, obwohl das Risiko einer Entdeckung damit beträchtlich vergrößert wurde. Das Licht traf auf graue Wände, und in seinem Schein wirbelten Millionen von feinen Staubteilchen auf und nieder, die er mit seinen Füßen aufgewühlt hatte. Er zog sein rechtes Bein an und brachte es ohne Schwierigkeiten aus dieser Masse heraus.
    Der Ruck traf ihn so unerwartet, daß er zu Boden stürzte und mit der Gesichtsfront des Helmes in das Pulver fiel. Als er sich mühsam erhob, war seine Sicht versperrt, und er mußte die Sichtscheibe mit den Händen reinigen.
    Jetzt wußte er, was geschehen war. Die eigenartige Substanz hatte sich um einen halben Meter gesenkt, war einfach tiefer gerutscht, und sein Eigengewicht hatte ihn mitfallen lassen.
    Tschubai stapfte schwerfällig weiter und fand nach wenigen Metern heraus, daß sich ihm auch auf der gegenüberliegenden Seite eine Wand entgegenstellte. Er blickte nach oben und glaubte in einiger Entfernung die Decke zu erkennen. Sie schien nicht gleichmäßig zu sein, es sah aus, als zögen sich Rohrleitungssysteme unter ihr entlang.
    Tschubai ging an der zweiten Wand weiter, bis er auf eine Ecke stieß und im rechten Winkel abbiegen mußte.
    Jetzt wußte er mit Sicherheit, wo er sich befand: in einem Behälter riesigen Ausmaßes, der etwa zur Hälfte mit Speckmoossamen gefüllt war.
     
    *
     
    Von Natur aus war Gucky ein grenzenloser Optimist, und das machte ihn mehr oder weniger leichtsinnig. Rhodan kannte die Schwächen des Mausbibers und ermahnte ihn immer wieder, sich auf keine Spielereien einzulassen. Diese „Moralpredigten", wie Gucky sie nannte, hielten immerhin so lange vor, wie sich Gucky im Einsatz befand.
    Der Mausbiber materialisierte sofort innerhalb des Schiffes und landete auf einer schiefen Ebene, die in schrägem Winkel von ihm fortführte. Etwas schwankend blickte sich Gucky um.

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