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012 - Der mordende Schrumpfkopf

012 - Der mordende Schrumpfkopf

Titel: 012 - Der mordende Schrumpfkopf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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glücklich aus. Er wirkte sehr ernst. Er wußte
bis zu dieser Stunde noch nicht, was aus der Begegnung mit Anja wirklich werden
würde.
     
    ●
     
    Larry Brent hielt sich in seinem Büro auf. Schreibtischarbeit lag
ihm zwar gar nicht, aber was notwendig war, mußte erledigt werden. Berichte
wurden fixiert und auf Band gesprochen. Da summte die Sprechanlage. Der
PSA-Agent meldete sich.
    »Ja?«
    »Wie fühlen Sie sich, X-RAY-3?« Es war die freundliche, väterliche
Stimme des PSA- Leiters.
    »Ausgezeichnet, Sir! Wenn allerdings mein Aufenthalt hier in
diesen dumpfen Räumen länger dauert, müssen Sie damit rechnen, daß mir die
Knochen einrosten. Ich bin für Bürotätigkeit nicht geschaffen. Wozu gibt es
schließlich Sekretärinnen?«
    »Gerade darüber wollte ich mit Ihnen sprechen, X-RAY-3.«
    Larry war ganz Ohr. »Nachtigall, ich hör dir trapsen. Sie haben
einen Auftrag für mich, Sir?«
    »Sie sollen für ein paar Tage nach Südamerika fliegen, nach
Ecuador.«
    Brent schürzte die Lippen. »Das ist nicht viel, aber immerhin
etwas. Als Sie so vorsichtig zu sprechen anfingen, dachte ich schon, daß Sie mich
vor die Tür schicken, um vielleicht einen Verkehrsunfall aufzuklären.«
    »Ganz so einfach wird Ihre Aufgabe nicht sein. Sie sollen eine
Überprüfung vornehmen.«
    »Das trau ich mir schon zu.« Larry nickte. »Wessen Paß soll ich
inspizieren?«
    »Sie sollen Estrello unter die Lupe nehmen, X-RAY-3!«
    »Den weltbekannten Magier? Was hat er ausgefressen? Steht er mit
dem Teufel im Bund? Man hört ja einiges über ihn.«
    »Möglich, daß er ein verkannter Faust ist. Aber darum geht es -
zunächst jedenfalls - noch nicht. Sie Situation ist folgende, X-RAY-3: In
Guayaquil ist ein Zimmermädchen des Hotels »Libertad« auf rätselhafte Weise
verschwunden. Es ist das gleiche Hotel, in dem Estrello untergebracht ist.«
    »Vielleicht muß man in seinem großen Zylinder nachsehen. Soviel
mir bekannt ist, holt er da allerhand raus. Tauben und Kaninchen, Schweine und
sogar ein Pferd sollen mal aus der Kopfbedeckung getrabt sein. Auf die gleiche
Weise verschwinden die Viecher wieder. Möglicherweise durch ein Loch im
Bühnenboden. Vielleicht ist die kleine Südamerikanerin zufällig mit
hineingerutscht?«
    »Unsere beiden großen Hauptcomputer halten eine Überprüfung für
notwendig.«
    »Was sagen ‘The clever Sofie’ und ‘Big Wilma’ weiter aus, Sir?«
wollte Larry wissen.
    »Bisher nur Vermutungen, die allerdings durch eine recht seltsame
Tatsache unterstützt werden: Es ist die dritte Person, die bisher immer dann
verschwand, wenn Estrello in der Nähe war.«
    Larry pfiff leise durch die Zähne. »Im Nebenberuf wohl ein kleiner
Mädchenhändler, wie? Aber warum sieht man ihm nicht auf die Finger? Fällt die
Sache in unsere Sparte, ist sie derart außergewöhnlich?«
    »Das eben wollen wir wissen. Lieber einen Schritt zuviel als einen
zuwenig. Das ist unsere Devise. Estrello kann etwas mit dem Verschwinden zu tun
hallen muß es aber nicht. Deshalb sagte ich vorhin bereits, daß ich annehme,
Sie in ein paar Tagen wieder hier zu hören.«
    Larry Brent schloß für einen Moment die Augen und seufzte. »Dann
hoffe ich in meinem eigenen Interesse, daß Estrello der Mann ist, den wir
suchen.«
     
    ●
     
    Die große Pause war vorbei.
    Paul Vernon und der Jivaro Kamoo hatten auf das dritte
Klingelzeichen anders reagiert als die interessierten Besucher.
    Im zweiten Teil blieben zwei Plätze frei: der Vernons und Kamoos.
    Am menschenleeren Hintereingang hielten sich die beiden auf.
Vernon trug seit langem wieder mal seine Uhr, ein altes Erbstück seines Vaters,
die ihn auf seinen Reisen um die Welt begleitet hatte und die noch immer
präzise ging und ihn nicht im Stich ließ.
    Unbemerkt schlichen die beiden Männer durch den menschenleeren
Gang. Schon zuvor hatte Vernon genau ausgekundschaftet, wo Anjas Garderobe lag.
    Diese Räume, auch Toiletten und Schminkzimmer, waren im Souterrain
untergebracht.
    »Du bleibst jetzt hier und wartest auf mich«, flüsterte der
Franzose seinem Begleiter zu, der wie ein Schatten an ihm klebte.
    Vernon streckte die Rechte aus. »Da vorn, die dritte Tür ist es.
Das ist ihre Garderobe. Du mußt hier an der Gangbiegung stehenbleiben und den
Korridor beobachten. Wenn jemand in die Nähe kommt, versteckst du dich hinter
dem unbeleuchteten Treppenaufgang. Das ist ein praktischer Ort.
    Nähert sich jemand Anjas Tür, mußt du für reine Luft sorgen. Wie
du das machst, ist mir gleich.

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