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012 - Der Schatten des Vampirs

012 - Der Schatten des Vampirs

Titel: 012 - Der Schatten des Vampirs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maurice Limat
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wird.“
    „Niemals!“ riefen beide voller Hass.
    „Concha gehört dann dem Sieger“, bestimmte „Mama“. Sie wusste, der Einsatz war hoch. „Außerdem müssen die Bedingungen festgelegt werden“, fuhr sie fort. „Du, Santiago, als der Beleidigte, wirst das nicht ablehnen. Der Besiegte, tot oder lebendig, sei der Gnade des Siegers ausgeliefert. Ich habe ihr dir entrissen, Vaquero, weil du nicht das Recht hast, einen Mann zu quälen, den du in der Dunkelheit überfallen hast. Wiederhole deinen Sieg, wenn du kannst, dann kannst du mit ihm machen, was du willst. Aber pass auf! Wenn du ihm ausgeliefert wirst, hat er dasselbe Recht. Seid ihr einverstanden?“
    „Ja!“ riefen beide.
    Die „Mama“ hob ihre Laterne und zeigte in Richtung auf das Dorf.
    „Felipe, du gehst jetzt in deine Hütte, und du, Santiago, in dein Zimmer. Und keiner von euch beiden verlässt seinen Raum vor morgen früh. Gott geb’s, dass eure Idiotie den guten Ausgang der ‚Limpia’ nicht verdorben hat!“
    Die beiden Männer senkten die Köpfe und gingen weg, jeder in eine andere Richtung.
    Die „Mama“ stieß mit dem Fuß angeekelt die Trümmer der Gitarre zu Seite wie den Kadaver einer Klapperschlange.
    Dann wandte sie sich um und ging in die Posada zurück, wo die Frauen noch immer murmelnd und betend die Zeremonie vollzogen. Sie schwangen ihre Weihrauchfässer und bauten an dem Käfig aus Rauch gegen die bösen Geister.
     
     

Sie lagen nebeneinander in dem schmuddeligen Zimmer, das ihnen die „Mama“ vermietet hatte. Als sie sich kennen gelernt hatten, hatte Santiago seine Hütte verlassen, wo die Seringueiros wohnten, um mit seiner Geliebten zusammenzuleben. So glaubte er sie besser gegen die Lüsternheit der anderen Männer beschützen zu können. Auch blieb er am Abend eisern in ihrer Nähe, wenn sie für diesen Haufen von Desperados tanzte.
    Der Tag stieg langsam herauf, aber Santiago war im Morgengrauen nicht mit seinen Kameraden gegangen, um die Heveas anzuzapfen und Latex zu sammeln. Das Duell war beschlossen, und vorher wollte er so lange wie möglich mit seiner Geliebten Zusammensein.
    Der Kampf sollte mittags stattfinden, damit alle Arbeiter der Pflanzung dabei sein konnten.
    Felipe war aus seiner Hütte verschwunden. Sicher bereitete er sich auf seine Art vor.
    Concha legte mit einem Seufzer ihren lieblichen Kopf mit den schwarzen Locken an Santiagos breite Brust.
    „Ich habe Angst um dich, Liebster.“
    Er lächelte ein bisschen nachsichtig, ein bisschen eitel und streichelte sie beschwichtigend.
    „Hältst du mich für einen Versager? Wenn die Mama nicht dazwischengekommen wäre heute Nacht, dann hätte ich Hackfleisch aus ihm gemacht.“
    „Ich weiß doch, dass du stark bist. Aber was ist, wenn er dich und dein Messer verhext?“
    Betroffen stand Santiago auf und ging im Zimmer auf und ab. Das tat er immer, wenn er erregt war. Er sagte: „Warum sagst du mir das jetzt?“ meinte er bitter. „Felipe selbst ist doch gar kein Zauberer.“
    „Santiago, du vergisst das Lied.“
    Der Seringueiro ballte die Faust und schüttelte sie gegen seinen unsichtbaren Nebenbuhler.
    „Du musst es auch vergessen. Das ist jetzt vorbei. Ich habe seine verzauberte Gitarre kurz und klein geschlagen. Jetzt hat er keine Waffe mehr!“
    „Oh“, seufzte Coneha auf, „wenn du doch recht hättest! Aber schau mal, Liebster, so leicht kann ich das nicht vergessen. Ich höre noch immer den besonderen Klang dieser Musik, die mir soviel Böses zugefügt und mich in seine Arme getrieben hat wie eine läufige Hündin. Ich versuche ja an andere Dinge zu denken – ich singe alle Lieder, die ich kenne, vor mich hin. Ich wiederhole im Kopf meine Tänze. Ich lasse mir von meinen Musikern ihr ganzes Repertoire vorspielen – aber die Teufelsmelodie klingt ohne Unterlass in mir, ich schwöre es dir. Es ist in mir drin, dieses Lied, mit dem Felipe mich angelockt hat. Wahrscheinlich stammt es aus der Hölle selbst. Santiago, ich werde noch verrückt.“
    „Schweig, Conchita mia.“
    „Aber ich kann ihn nicht loswerden“, rief Concha verzweifelt, „diesen Refrain, der aus mir heraus singt!“
    „Sei endlich ruhig!“ befahl Santiago und fasste sie hart an den Handgelenken.
    Sie senkte schuldbewusst den Kopf.
    „Verzeih mir, du wirst dich nachher für mich schlagen, und ich sitze hier und rede dir den Kopf voll mit meinen Wahnvorstellungen. Dabei sollte ich lieber für dich beten.“
    „ Ja, Concha, bete, ich habe es nötig!“
    Trotz

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