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012 - Die Sekte des Lichts

012 - Die Sekte des Lichts

Titel: 012 - Die Sekte des Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Zybell
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ist zu gefährlich.« Rulfan schüttelte den Kopf. Ein kleines Feuer brannte in dem Raum, in dem sie saßen, Rulfan, Matt, Juppis und Honnes. Der Rauch zog durch einen ehemaligen Luftschacht ab.
    »Wir waren mehr als dreißig Männer«, sagte der alte Juppis. »Aber wir hätten es nur gewagt, die Stadt zu betreten, weil die Dysdoorer einen Entlastungsangriff führten.«
    »Ich muss es tun.« Seit zwei Tagen diskutierten sie über die Gerüchte aus Coellen und die Botschaft des Kaadinarls. Matt kam immer zu dem gleichen Ergebnis: »Ich muss in die Stadt.«
    »Es ist zu gefährlich.« Wieder Rulfans wortkarge Warnung.
    »Warte, bis die Dysdoorer sich aus der Gegend zurückgezogen haben, dann begleiten wir dich«, sagte Honnes.
    »Vielleicht ist es dann zu spät. Ich muss es jetzt versuchen.«
    »Es ist zu gefährlich.« Der Feuerschein spiegelte sich in Rulfans roten Augen. Wie aus Elfenbein geschnitzt wirkte sein hellhäutiges Gesicht. »Versteh mich nicht falsch, Matt Drax. Zu gefährlich für uns und die Siedlungen am Großen Fluss. Sie werden dich nicht töten, aber sie werden dich gefangen nehmen und dich zwingen, den Scheußlichen Drei mit deinem Wissen zu dienen. Sie werden ihre Macht weit ausdehnen - weit über Dysdoor hinaus. Das darf nicht sein.«
    »Niemand zwingt mich etwas zu tun, das ich nicht tun will.« Matt blieb seinem Dickschädel treu. »Morgen gehe ich.«
    »Dann werden wir dich begleiten«, sagte Rulfan.
    »Du weißt, dass die Dysdoorer durch die Wälder streifen und euer Hauptquartier suchen. Ein Mann kann sich leichter vor ihnen versteckten als dreißig. Ich geh allein.«
    »Dann werde ich dir wenigstens zwei Streiter zur Seite stellen.«
    »Ich will nicht, dass einer dieser tapferen Männer durch meine Schuld seine Freiheit oder gar sein Leben verliert.«
    »Wenn du nicht einverstanden bist, werden sie dir heimlich hinterher schleichen.« Rulfan erwies sich als nicht weniger hartnäckig.
    Eine Zeitlang stritten sie hin und her. Bis Matt das Geleit von zwei Streitern annahm. Unter der Bedingung, dass sie an der Stadtgrenze umkehrten. Nach diesem für Rulfan nicht besonders befriedigenden Kompromiss rollten sie sich in ihre Decken und Felle.
    Im Traum sah Matt sich über den Rhein nach Köln hinein schweben. In Rulfans Tank. Aus dem Traum würde nichts werden. Matt hatte sich das Gerät angeschaut. Das Amphibien-Fahrzeug verfügte über einen kleinen Atommeiler und war im Prinzip fahrbereit. Rulfan behauptete, damit über kurze Strecken in bis zu zehn Metern Höhe geflogen zu sein. Matt tippte auf eine hochentwickelte Bodeneffekt-Technik. Er fand sogar etwas, das wie ein Hubgebläse aussah, nur ließ es sich nicht einschalten. Ohne Luftkissen, oder was auch immer die Mini-Lok antrieb, konnte das Gerät das Stadion nicht verlassen. Zu dicht das Unterholz, zu hoch die ringförmigen Trümmerhalden in der Umgebung der ehemaligen Sportarena. Nicht umsonst hatten Rulfan und seine Streiter sich hier eingenistet.
    ***
    Am nächsten Morgen stand Matt früh auf und ging in den Raum, wo er seine Sachen deponiert hatte. Er schnallte sich Aruulas Schwert und seinen Container auf den Rücken und verstaute seine Beretta G 98.
    »Nimm das hier mit.« Rulfans tiefe Stimme hinter ihm. Matt drehte sich nach dem Grauhaarigen um. Rulfan hielt eine fremdartige Waffe in den Händen, kürzer als ein Gewehr, größer und klobiger als eine Maschinenpistole.
    Matt traute seinen Augen nicht. »Was ist das?«
    »Ein Laserbeamer.« Rulfan sprach das Wort aus, als handele es sich um die selbstverständlichste Sache der Welt. Er reichte Matt die Waffe.
    Sie war überraschend leicht, höchstens drei Pfund. Matt strich über das dunkelgraue Material - der harte raue Kunststoff erinnerte ihn an Teflon. Ein großes Magazin steckte in der Waffe. Über dem kurzen dicken Rohr des Laufes war ein dünneres Rohr angebracht. Eine Zieloptik, vermutete Matt. Doch er suchte vergeblich nach einem Okular.
    »Sie funktioniert auf Kaskadenlaser-Basis.«
    Plötzlich sprach Rulfan kein Beinah-Deutsch mehr, sondern lupenreines Englisch. »Das hier ist der Ziellaser.« Er deutete auf das kleine Rohr. »Du kannst dein Ziel mit einem feinen Strahl fixieren, bevor du abdrückst. Die Vernichtungsenergie folgt dem Strahl, selbst wenn du die Waffe verziehst.« Er bemerkte Matts verblüffte Miene. »Ich kann es in deiner Sprache einfach besser erklären«, lächelte er und fuhr fort: »Sie ist mit zwölf Quantenspeichern aus Galliumnitrid bestückt.« Er

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