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012 - Die weiße Wölfin

012 - Die weiße Wölfin

Titel: 012 - Die weiße Wölfin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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die Tiere still. Sie setzten sich nieder und starrten hechelnd die Stiegen hinauf.
    Ich hörte das Tapsen von Pfoten und zog mich etwas zurück. Gebannt starrte ich auf die Steinstufen. Ein sanftes Grollen war zu hören, das langsam immer durchdringender wurde. Mit einem gewaltigen Sprung landete die weiße Wölfin in der Mitte des Raumes. Sie strich langsam am Gitter entlang, und die Blicke der gefangenen Wölfe folgten ihr.
    Diese Wölfin war ein ungewöhnlich großes Tier. Sie schlich einige Male am Gitter entlang und stieß seltsame Laute aus. Dann legte sie sich nieder, und die anderen Wölfe folgten ihrem Beispiel: Das Grollen wurde immer sanfter, immer einschmeichelnder. Aber plötzlich sprang die Wölfin wieder hoch.
    Ihr Nackenfell sträubte sich; sie öffnete das Maul und entblößte spitze Zähne. Ein rotbrauner Wolf hetzte die Stufen herunter. Er duckte sich und schlich auf die weiße Wölfin zu. Die beiden knurrten sich wütend an, und heisere Laute kamen aus ihren Mäulern. Der rotbraune Wolf schnappte nach der Wölfin, die auswich und stärker zu knurren begann.
    Die anderen Wölfe sprangen auch wieder auf und drängten sich eng an das Gitter. Der Raum war vom wütenden Geheul der Tiere erfüllt.
    Ich ließ den großen rotbraunen Wolf und die Wölfin nicht aus den Augen. Sie knurrten sich noch immer an. Die weiße Wölfin wich zurück, und der Wolf folgte ihr.
    Dann flimmerte die Luft. Die weiße Wölfin erstarrte, und gleich darauf der rotbraune Wolf ebenfalls. Beide verwandelten sich in Menschen. Der Mann, der vor wenigen Augenblicken noch der rotbraune Wolf gewesen war, wandte mir sein Gesicht zu, das ich nur zu gut kannte. Es war Jörg Eklund. Er war nackt, und das rote Haar floß über seine breiten Schultern. Die weiße Wölfin hatte ebenfalls ihre Verwandlung abgeschlossen. Sie wandte mir den Rücken zu. Die Frau war fast so groß wie Eklund. Ihr dichtes, weißblondes Haar fiel bis zu den Hüften herab.
    Eklund griff brutal nach ihr und zog sie an sich.
    »Du gibst dich viel mit deinen Wölfen ab, Jennifer«, sagte er wütend, und sein Gesicht verzerrte sich. »Zuviel für meinen Geschmack.«
    Sie versuchte sich aus seinem Griff zu befreien, was ihr aber nicht gelang.
    »Laß mich los, Jörg!« keuchte sie.
    Nun hatte ich Gelegenheit, sie auch von vorn zu betrachten. Sie war eine der schönsten Frauen, die ich je gesehen hatte. Ihr nackter Körper war perfekt geformt: die Beine lang, die Hüften rund, der Busen hochangesetzt, groß und straff. Die bernsteinfarbenen Augen standen leicht schräg, die Nase war klein, der Mund voll und aufgeworfen. Sie strahlte eine umwerfende Sinnlichkeit aus.
    »Du gehörst mir«, keuchte Eklund und preßte sie enger an sich. »Nur mir. Nach der Bluthochzeit wird sich das alles ändern.«
    Die Wölfe in den Käfigen führten sich wie verrückt auf. Immer wieder sprangen sie am Gitter hoch. Einer von ihnen gebärdete sich besonders wild; es war ein großer, grauhaariger Wolf. Eklund drückte seine Lippen auf Jennifers Schultern, und sie verkrallte ihre spitzen Fingernägel in seinem Rücken. Seine Lippen wanderten über ihren Hals und preßten sich verlangend auf ihren Mund. Sie erwiderte seinen heftigen Kuß. Ich ließ den grauen Wolf nicht aus den Augen. Er hatte die Lefzen zurückgezogen und heulte wütend.
    »Laß mich los!« sagte Jennifer plötzlich und wandte den Kopf ab.
    Eklund legte seine Hände auf ihre Hüften.
    »Wir müssen hinaufgehen«, sagte sie. »Unsere Gäste erwarten uns.« Ein böses Lächeln lag um ihre Lippen. »Und wir werden Hochzeit feiern, Jörg. Eine Hochzeit, wie sie nur Werwölfe feiern können.«
    Die Wölfe im Käfig hatten sich noch immer nicht beruhigt. Jennifer schob Jörg zur Seite und blieb vor dem Gitter stehen. Sie breitete die Hände aus, und die Wölfe beruhigten sich etwas.
    »Ihr kommt alle zu eurem Recht«, sagte das Mädchen. »Bald werdet ihr herausgelassen. Und ihr könnt euch die Opfer unter meinen Gästen aussuchen.«
    Sie bückte sich, öffnete die Käfigtür und trat zwischen die knurrenden Wölfe. Ihre Hände strichen über die Körper. Der graue Wolf drängte sich ungestüm zwischen den anderen hindurch und rieb seinen Schädel an ihren nackten Schenkeln.
    Ich sah zu Jörg Eklund. Er blickte wütend den grauen Wolf an.
    »Komm endlich, Jennifer!« sagte er ungeduldig. »Unsere Gäste fragen sich sicherlich schon, wo du bleibst.«
    »Sofort«, sagte Jennifer und kraulte den Nacken des grauen Wolfes, der behaglich

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