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012 - Die weiße Wölfin

012 - Die weiße Wölfin

Titel: 012 - Die weiße Wölfin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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einen Fall hineingezogen wurde. Diesmal schien sie jedoch keine Bedenken wegen seiner Gesundheit zu haben.
    Ich startete den Wagen und fuhr los.
    »Was hält Coco von den Morden?« fragte ich.
    »Nach Phillips Theater ist sie nun der Meinung, daß die Schwarze Familie dahinter steckt.«
    Ich fuhr langsam. Immer wieder blickte ich in den Rückspiegel, doch kein Wagen verfolgte uns.
    »Coco und Chapman stehen unter Hausarrest«, fuhr Miß Pickford fort. Sie erzählte mir von den vergeblichen Anstrengungen des Secret Service, mich über Tim Morton zu erwischen.
    »Was wollen Sie eigentlich in St. Albans?« fragte sie.
    »Einer gewissen Jennifer Jennings einen Besuch abstatten«, sagte ich.
    »Jennings?« fragte sie. »Von ihr wurde auch gesprochen. Sie ist die Besitzerin der Villa, in der …«
    »Ich weiß«, sagte ich knapp.
    Phillip war näher gerückt. Seine linke Hand verkrallte sich leicht in meiner Schultern. Ein Zittern durchlief seinen Körper, und er atmete rascher. Ich fuhr langsamer, und der Druck seiner Hand verstärkte sich. Er hatte die Augen halb geschlossen und starrte geradeaus. Ich verließ St. Albans und fuhr eine gut ausgebaute Landstraße entlang.
    Das Haus Jennifer Jennings war nicht zu verfehlen. Es stand auf einem kleinen Hügel und war hell erleuchtet. Ein schwarzer Cadillac überholte mich. Hinter dem Steuer saß ein livrierter Chauffeur, die Schirmkappe tief in die Stirn gezogen. Im Fond des Wagens hockte ein Paar. Der Mann war weit über vierzig und sah wie ein degenerierter Adeliger aus. Die Frau neben ihm war um einige Jährchen jünger, trug das Haar hoch aufgetürmt, und um ihren Hals hing eine kostbare Perlenkette.
    Ich folgte dem Cadillac. Die Straße führte schnurgerade auf das Haus zu, das inmitten eines riesigen Gartens lag, der von einer mehr als zwei Meter hohen, efeuumrankten Steinmauer umgeben war. Der Cadillac hielt vor dem geöffneten Tor. Ich bog nach links in einen schmalen Feldweg ein und blieb nach fünfzig Metern stehen. Im Rückspiegel sah ich, wie der Chauffeur ausstieg und einem neben dem Tor stehenden Mann eine Karte reichte. Der Mann nickte. Der Chauffeur stieg wieder ein und fuhr weiter.
    Ich wartete fünf Minuten, in denen einige Wagen eintrafen. Es waren lauter teure Schlitten. Es hätte keinen Sinn gehabt, wenn ich einfach durch das Tor gefahren wäre, da hätte ich nur unnötiges Aufsehen erregt. Ich mußte über die Mauer klettern.
    »Ich statte dem Haus einen Besuch ab«, sagte ich. »Sie warten hier mit Phillip auf mich.«
    Miß Pickford nickte. Sie schien Gefallen an dem Abenteuer gefunden zu haben.
    Ich öffnete die Wagentür und stieg aus. Phillip folgte mir.
    »Bleib bei Miß Pickford!« sagte ich, doch Phillip schüttelte entschieden den Kopf. Seine Augen waren weit aufgerissen.
    Ich preßte die Lippen zusammen. Das hatte mir noch zu meinem Glück gefehlt. Als ob ich nicht schon genug Schwierigkeiten gehabt hätte! Seufzend ging ich zur Mauer. Sträucher und Bäume verdeckten die Sicht auf das Tor. Phillip ging hinter mir, und Miß Pickford folgte ihm.
    »Du wartest hier auf mich, Phillip«, sagte ich entschieden.
    Der Junge reagierte nicht.
    Ich sah mir die Mauer näher an. Es war keine Schwierigkeit, sie zu übersteigen. Ich streckte die Arme aus, erwischte das Mauerdach und zog mich hoch.
    Vom Haus konnte ich nicht viel erkennen. Hohe Bäume verstellten die Sicht. Es war eine wolkenlose Nacht. Der Mond stand hoch am Himmel, und ein leichter Wind war aufgekommen, der die Blätter der Bäume zum Rascheln brachte. Aber da war noch ein anderes Geräusch. Irgend etwas schlich durch die Büsche. Ich zögerte, in den Garten zu springen. Das Rascheln im Unterholz wurde lauter. Zwischen zwei Büschen sprang ein schwarzer Schatten auf mich zu und blieb unter mir stehen. Es war ein schwarzer Wolf, dessen Augen mich böse anfunkelten. Er zog die Lefzen zurück und knurrte böse. Dann tauchte noch ein Wolf auf. Sein Fell war schneeweiß. Ich sprang wieder hinunter und blieb neben Phillip stehen.
    »Verdammt!« brummte ich. »Im Garten laufen Wölfe herum.«
    Nachdenklich kratzte ich mich am Kinn. Wie konnte ich ins Haus gelangen?
    Plötzlich zupfte mich Phillip am Ärmel. Ich sah ihn fragend an. Er ging langsam die Mauer entlang und zog mich mit. Nach etwa zweihundert Metern blieb er stehen, ließ meinen Ärmel los und zeigte auf die Mauer. Ich trat einen Schritt näher. In die Mauer war eine kleine Tür eingelassen. Ich griff nach der Klinke. Die Tür öffnete

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