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012 - Freie Seelen

012 - Freie Seelen

Titel: 012 - Freie Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: STAR GATE - das Original
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Bluse aufzuknöpfen, um nachzuholen, was nachzuholen war. Uli begann ebenfalls, sich auszukleiden.
     
    *
     
    27. Juli 2063
     
    Die Schmerzen waren fast unerträglich. Sein Kopf schien zu zerspringen, die Kehle war ausgetrocknet und jedes Schlucken bereitete Pein. Dazu kam ein fast unglaublicher Durst.
    Mathew öffnete die Augen und schloss sie sofort wieder. Die Lichtflut ließ selbst mit geschlossenen Lidern die Schwärze explodieren. Rote Schlieren narrten seine Sinne.
    Er holte tief Luft, doch auch das Atmen war eine Qual.
    »Hey, Alter: Nimm das und es geht dir wieder besser.«
    Er spürte vage, wie jemand etwas in seinen geschwollenen Mund steckte, dann schüttete jemand eine Flüssigkeit hinterher.
    »Dauert nicht lange.«
    Er zweifelte am Wahrheitsgehalt der Worte, aber es blieb ihm kaum anderes übrig, als abzuwarten und zu hoffen.
    Langsam ließen die Schmerzen nach. Er öffnete erneut die Augen, diesmal vorsichtig und langsam. Dieses Mal war es erträglich. Zwar blendete ihn das grelle Licht immer noch, aber es war auszuhalten. Und siehe da, schon nach wenigen Minuten hatte er sich an die Helligkeit gewöhnt und er sah wieder. Erst Konturen, dann Einzelheiten.
    Vor ihm saß der Afroamerikaner, den er – wann? – im Gang vor den Toiletten getroffen hatte. Im Crossfire. Verdammt, er konnte sich noch an die Bedienung erinnern, das Trance Two , dann war da nichts mehr.
    »Verdammt! Wo bin ich? Was ist passiert?«
    Das Grinsen des Afroamerikaners war gewaltig.
    »Du bist in meiner Hütte. Du warst echt voll drauf. Dich hat Trance Two voll weg gehauen. Das ist beim ersten Mal immer so. Dein nächster Flug wird sanfter beendet.«
    »Na, da bin ich aber froh. Wenn ich dich richtig verstehe, kennen wir uns schon. Aber mir ist dein Name entfallen. Hilf mir mal auf die Sprünge.«
    »Ich bin Samuel Johnson. Dein Lotse.«
    Samuel setzte sich in einen weichen schwarzen Sessel. Mathew schaute sich um. Der Raum war klein und voll gestopft. Neben dem Sessel gab es eine weitere Sitzgelegenheit und die Kunststoffliege, auf der er sich befand. Mathew richtete sich auf. Die Schmerzen hielten sich in Grenzen.
    »Ich seh’ schon, du hast die letzten fünf Tage verpasst. Pass auf: Wir haben uns im Crossfire getroffen, du hast mir diese krude Story mit dem Star Gate erzählt. Ich wollt dir nicht glauben, dann sind wir zu mir, haben uns die Sachen angeschaut und dabei noch ein paar Trance Two eingeworfen. Die Daten waren echt krass. Du hattest verdammtes Glück, damit bei mir zu landen. Ich gehöre zu Neue Welt , wir sind eine Untergrundorganisation, die endlich die Macht der Konzerne brechen will. Grüne Welten, MAFIA, Flibo oder Dai-Mi-Su. Die haben jetzt die Kontrolle und wir wollen sie am Arsch kriegen. Die UNO und andere Schwatzorganisationen gleich mit. Und da kommen deine Unterlagen echt spitze, Mann.
    Ich habe direkt Ted Shawn, unseren Gebietsleiter, informiert. Der war Feuer und Flamme. Natürlich mussten wir dich aus dem Verkehr ziehen, daher befinden wir uns jetzt in Portsland, irgendwo auf dem verkackten afrikanischen Kontinent. Sozusagen zurück zu meinen Wurzeln. Aber es ist echt übel hier. Die leben hier noch wie in der Steinzeit, einzig die Krankheiten sind innovativer. Die sind auch gefährlicher als eventuelle Verfolger. Hier, am Ende der Welt, findet uns niemand, nie.« Samuels Grinsen wurde noch breiter, wenn das überhaupt noch ging.
    »Scheiße! Ich war wohl mehr als breit. Du bist sicher, dass ich das alles so wollte? Und was habt ihr jetzt mit mir vor? Nüchtern wie ich bin, kommt mir die ganze Revoluzzersache doch ein wenig gewagt vor. Gibt es da keine Alternative?« Mathew sprang auf und lief rastlos hin und her. Der Kater – oder wie sollte man die Nebenwirkungen des Trance Two bezeichnen? – war vergessen, dafür machte sich Panik in ihm breit. Wo war er denn jetzt rein geraten?
    Vor nicht allzu langer Zeit lebte er ganz normal in der grauen Masse. Und jetzt befand er sich mitten in einer Verschwörung. Das konnte einfach nicht gut enden. Er spürte, wie er die Kontrolle verlor. Die Drogen bekamen ihm nicht. Er sollte die Finger davon lassen.
    »Eye, Alter, wir sind eine echt schlagkräftige Truppe. Wir haben rund dreitausend Aktivisten weltweit, dazu kommen unzählige Sympathisanten, die nur warten, dass wir losschlagen. Die Welt verändert sich und du bist von Anfang an dabei. Ein echter Glücksfall für dich.«
    Mathew beruhigten diese Worte nicht. Er lief weiter hin und her, während seine

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