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012 - Freie Seelen

012 - Freie Seelen

Titel: 012 - Freie Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: STAR GATE - das Original
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pompösen Eingang und orientierte sich. Rechts ging es zu den Toiletten, links führte der einzige Weg in den Untergrund. Er zögerte einen Moment. Sollte er nicht doch direkt verschwinden und Detroit den Rücken kehren?
    Da kam ein bunt gekleideter Afroamerikaner vom stillen Örtchen und passierte ihn pfeifend. Schlank, fast schmächtig, sah man seinen Zügen an, dass er der angenehmen Seite des Lebens regelmäßig frönte. Die Art, wie er Mathew grüßte, war einzigartig. Seine lässige Haltung mit vorgestreckter Brust zeigte unverkennbar: Der Typ war ebenfalls ein Anhänger des Vanaismus. Mathew war direkt Feuer und Flamme. Er folgte dem Mann.
    Zwei Etagen weiter unten befand sich das Lokal. Die obere Tür war verschlossen, aber hier erklang endlich Musik. Die Einrichtung war grell und bunt. Ein richtiger IN-Schuppen. Er erstürmte sofort die Theke.
    »Leb dich mal richtig aus. Mann, hier ist es ja voll cool, Mann. Ich hoffe, ihr haltet, was ihr auf den ersten Blick versprecht.«
    Der Bartender, hager, die Augen schwarz bemalt, lächelte abfällig.
    »Alter, wenn du jemals eine gute Party gefeiert hast, vergiss die Erinnerung. Das hier wird besser. Das wird die ultimative Show. Und wenn du morgen früh ehrlich meinst, es hätte sich nicht gelohnt, zahlst du keinen müden Globo. Hier dein Drink und das Neuste vom Neuen. Trance Two. Glaub mir, das beamt dich ins Weltall.«
    Mathew sah die Bedienung skeptisch an. Dann nahm er die Pille und schüttete das Bier hinterher. Plötzlich verschob sich seine Wahrnehmung. Frauen mit seltsamen Proportionen näherten sich ihm. Lange Arme und lange Beine, während der Rumpf seltsam rund und kurz erschien.
    Ihre Brüste hatten die Form einer Birne, doch je mehr er sie betrachtete, desto mehr ähnelten sie einer Banane, waren nach oben gebogen und reckten sich ihm erschreckend lebendig entgegen. Ob sie beißen konnten? Ja, da öffneten sie sich, wurden von unsichtbarer Hand geschält und zeigten scharfe kleine Zähne. Scharf wurde Mathew langsam auch.
    Er sah zum Bartender auf und erschrak. Dieser war eine Silhouette in Weiß, einzig die Augenränder waren schwarz, breiteten sich aus, bedeckten das Gesicht und wanderten den Hals hinunter, während sie züngelten. Ihr Züngeln elektrisierte die Luft, er roch Ozon, dann etwas anderes, er konnte es nicht einordnen.
    Doch, da fiel es ihm ein. Er drehte sich herum, es war der typische Geruch einer Frau. Da stand sie vor ihm, die Lidschatten rosa, ein viel versprechendes Lächeln auf den knallrot geschminkten Lippen, die sich zu einem Ballon aufbliesen, platzten und ihn mit weißer, zäher Flüssigkeit beperlten.
    Er schmeckte daran, auch das kam ihm bekannt vor, doch konnte er den Gedanken nicht fassen, abgelenkt von dem grünen Wesen rechts hinten. Das grüne Wesen kam näher, wuchs, war plötzlich riesenhaft groß und seine Welt war ein einziges Grün, das explodierte und sich in einem seltsamen erregenden Gefühl manifestierte.
    Das Gefühl ließ ihn aufspringen, er spürte eine Erschütterung, dann überkam ihn eine immerwährende Dunkelheit.
     
    *
     
    22. Juli 2063
     
    Mary Fulham erhob sich mühselig von der Sitzgelegenheit. Zuviel TRANCE in zu kurzer Zeit. In ihrem Kopf herrschte eine riesige Leere und erschwerte das Denken.
    Da war irgendetwas gewesen. Irgendein Auftrag. Sie schwankte ins Bad, hielt sich den Kopf unter eiskaltes Wasser, doch es nutzte nichts.
    Sie kam nicht drauf.
    Sie durchsuchte den Hängeschrank. Bräunungspillen, Aufputschmittel, Abführmittel.
    Nein, das brauchte sie alles nicht. Sie wankte zurück und durchsuchte das Loch, in dem sie hauste. Wo war sie hier überhaupt?
    Sie fand ein The Morning After auf der Kommode. Sie nahm eine Handvoll. Dann setzte sie sich und wartete auf die Wirkung. Es verging eine Ewigkeit, bis sich die Leere langsam mit Sinnvollem füllte.
    Ich bin Mary Fulham. Nein, ich bin nicht Mary Fulham. Das ist nur ein Deckname. Scheiße! Ich bin eine Agentin von Freie Seelen.
    Es durchfuhr sie siedendheiß. Ihre Beine begannen zu zittern. Sie lehnte sich zurück, schluckte noch zwei The Morning After und beruhigte ihren Atem.
    Die Konstruktionsunterlagen.
    Sie sprang auf und hastete zur Tasche. Irgendjemand musste ihr etwas in den Drink getan haben. Sie war kurz ins Hell’s Inn , um unterzutauchen. Dann verschwamm die Erinnerung. Sie hatte bei einem Typ übernachtet und eine ziemlich intensive Nacht verbracht.
    Wo ist er?
    Der Datenträger war verschwunden. Ihr wurde eiskalt. Sie war

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