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0120 - Jerry Cottons letzter Fall?

0120 - Jerry Cottons letzter Fall?

Titel: 0120 - Jerry Cottons letzter Fall? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz Werner Höber
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Verhörpartner bekam.
    »Wie ist das, Slack?« fragte ich, als wir mit dem Kaffee fertig geworden waren. »Woher habt ihr eigentlich das Falschgeld?«
    »Ach«, seufzte Ränder, »das ist auch wieder so eine komische Geschichte. Das war am Mittwoch in der vorigen Woche. Da kam abends gegen sieben ein Mann zu Joho.«
    »Was für ein Mann?«
    »Ich kannte ihn nicht.«
    »Aber Sie würden diesen Mann wiedererkennen, wenn Sie ihn noch einmal sehen würden?«
    »Ja, das würde ich. Aber diesen Mann werde ich nicht Wiedersehen.«
    »Woher wissen Sie das so genau?«
    »Weil der Mann tot ist. Passen Sie auf, Mr. Cotton, ich erzähle Ihnen das Ganze der Reihe nach.«
    »Einverstanden.«
    »Also, der Mann kam gegen sieben ins Speiselokal. Dort trafen wir uns immer im Hinterzimmer. Er mußte was davon gehört haben, denn er kam sofort ins Hinterzimmer und fragte nach Joho. Joho kam. Der Mann übergab einen Brief. Ich meine, der Brief wäre von Johnny Morton gekommen.«
    »Was für ein Johnny Morton?«
    »Das ist der Hehler in der 56. Straße. Kennen Sie den nicht?«
    »Doch. Jetzt, wo Sie es sagen, fällt mir ein, daß ich dessen Namen schon gehört habe. Aber wie kamen Sie auf den Gedanken, der Brief könnte von Morton sein? Haben Sie den Brief genau gesehen?«
    »Nein. Nur von etwa drei bis vier Schritt Entfernung. Aber ich kenne die Briefumschläge, die sich Morton drucken ließ. Und es war ein solcher Umschlag, dessen bin ich ziemlich sicher.«
    »Gut. Nehmen wir an, das stimmt. Was stand in dem Brief?«
    »Das weiß ich nicht genau. Ich habe den Brief nicht ganz lesen können. Joho hat uns nur ein paar Zeilen daraus vorgelesen. Joho las den Brief sofort, dann überlegte er eine Weile und sagte zu dem Fremden, jetzt hätten wir keine Zeit dazu. Ob er nicht gegen elf Uhr nochmal wiederkommen könnte. Der Fremde sagte zu'und ging zur Tür. Als er dicht vor der Schwelle war, zog Joho seine Pistole mit dem aufgesetzten Schalldämpfer und erschoß ihn.«
    »Vor euren Augen?«
    »Ja. Wir konnten nichts dagegen tim. Es ging alles so schnell, daß wir erst verstanden, was geschah, als es schon passiert war.«
    »Aber Joho muß doch nachträglich einen Grund angeführt haben! So einfach knallt man doch einen Menschen nicht über den Haufen!«
    »Joho bestätigte, was ich mir’schon gedacht hatte: Der Brief war von Morton gewesen. Der Fremde war zu ihm gekommen und hatte Geld verlangt.«
    »Geld? Wofür?«
    »Dafür, daß er schwieg. Er wußte, daß bei Morton die Sachen lagen, die vor zehn Tagen bei dem Einbruch in dem Juweliergeschäft in der 12. Straße gestohlen worden sind.«
    »Woher kann er das gewußt haben?«
    »Keine Ahnung. Jedenfalls wollte er Morton damit erpressen. Aber Morton schrieb einen Brief und schickte den Erpresser damit zu Joho. Und Joho zog sofort auf seine Art die Konsequenzen.«
    »Aber was hat das alles mit dem Falschgeld zu tun, dessen Herkunft ich erfahren wollte, Slack?«
    »Na, dieser Mann, den Joho erschoß, der hatte doch die Blüten! Drei große Koffer voll. Als Joho ihn erschossen hatte, mußten ihn ein paar von uns heimlich hinaus in den Hof bringen. Ein anderer fuhr inzwischen den Wagen des Toten in den Hof.«
    »Dort habt ihr den Toten eingeladen?«
    »Ja. Er sollte in den Kofferraum. Aber als wir den Kofferraum geöffnet hatten, standen drei große Koffer drin. Wir nahmen sie heraus. Sie waren ziemlich schwer. Joho ließ die Koffer mit einem Stemmeisen aufsprengen. Sämtlich drei Koffer waren bis zum Rand vollgestopft mit Bündeln von Ein-Dollar-Noten.«
    Uns verschlug es die Sprache. Mit allem hätten wir gerechnet, aber nicht mit so etwas. Wenn Slack Rander die Wahrheit sagte, und ich war ziemlich davon überzeugt, daß er es tat, dann waren wir von den eigentlichen Herstellern des Falschgeldes noch genauso weit entfernt wie zu Beginn des Falles.
    Wir hatten eine Bande hinter Schloß und Riegel gebracht, die Falschgeld in Umlauf gesetzt hatte, gewiß, aber diese Bande schien selbst nur durch einen Zufall an das Geld gekommen zu sein. Damit war unser angeblicher Erfolg bereits wieder zunichte geworden.
    »Sie wissen den Namen des Mannes nicht, der die Koffer mit dem Falschgeld in seinem Wagen hatte? Sie haben auch nicht den Vornamen gehört?«
    »Nein, Mr. Cotton. Ich weiß nichts von ihm.«
    »Wo ist der Brief, den er brachte?«
    »Ich nehme an, daß Joho ihn hat.«
    »Würden Sie den Mann nach einem Photo erkennen?«
    »Wenn das Photo gut ist, bestimmt.«
    »Gut. Ich werde Sie nachher hinauf

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