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0120 - Jerry Cottons letzter Fall?

0120 - Jerry Cottons letzter Fall?

Titel: 0120 - Jerry Cottons letzter Fall? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz Werner Höber
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Mann eingebüßt. Die beiden, die mit Slack zusammen gleich zuerst rausgekommen waren, rührten sich nicht.
    Durch die Waffen der verwundeten Gangster waren wir einer Sorge enthoben. Munition hatten wir nun ausreichend.
    Aber ich verstand nicht, warum sie nicht einen vorher richtig überlegten Ausbruchsversuch unternahmen. Ihr zielloses Herausrennen konnte auch von wenigen Leuten gestoppt werden. Aber sobald jemand von ihnen auf den Gedanken kam, die Sache vernünftig zu organisieren, waren wir erledigt.
    Je zwei Maschinenpistolen an die äußersten Seiten der Flügeltüren mit Dauerfeuer quer durch die Halle. Inzwischen rascher Durchbruch der meisten zum Portal. Jetzt uns von hinten her unter Beschuß nehmen, damit die vier Mann mit den Maschinenpistolen von den Flügeltüren her nachkommen können. So organisiert, wären sie durchgekommen.
    Ich hatte es gerade durchdacht, da brausten draußen mehrere Wagen mit heulender Polizeisirene heran. Die Verstärkung traf ein. Ich atmete auf. Jetzt war es ein Kinderspiel. Das Tränengas konnte jetzt in Aktion treten.
    Schon eine Viertelstunde später war alles vorbei. Es war genau elf Uhr zwanzig, als wir wieder abzogen Phil und ich hatten den Jaguar einem Kollegen überlassen.
    Wir selbst hockten auf dem Rücksitz eines Dienstwagens. Schon nach hundert Yards waren wir eingeschlafen. Die Nervenanspannung des Kampfes hatte mit ihrem Abklingen unsere Müdigkeit so erhöht, daß wir die Augen einfach nicht mehr aufhalten konnten. Wir ließen uns nach Hause fahren, nachdem wir das Einverständnis des Chefs eingeholt hatten. Die Verhöre der Gangster konnte der Tagdienst übernehmen.
    ***
    Noch das Ausziehen war eine Qual. Aber dann schlief ich tief und traumlos, bis in meinem Unterbewußtsein etwas ratterte. Ich war kurz vor dem Erwachen, als sich der Rädau wieder legte. Aber ein paar Sekunden später schrillte es wieder los. Ich bekam kaum die Augen auf, aber das Rattern wurde zum Klingeln, und etwas in meinem Verstand sagte mir, daß es das Telefon war.
    Fluchend kletterte ich aus dem Bett. Ein Blick auf die Uhr zeigte mir, daß es noch nicht ganz sechs Uhr abends war.
    Dann mußte der Anruf aus dem Distriktgebäude kommen. Jeder andere Mensch, den ich kenne, weiß, daß ich vor acht Uhr abends zu Hause so gut wie nie zu erreichen bin.
    Ich stolperte über meine eigenen Füße, als ich schlaftrunken ins Wohnzimmer taumelte.
    »Cotton«, sagte ich nicht sehr gnädig.
    »High«.
    Es war die Stimme unseres Chefs. Well, ich wurde ein wenig munterer.
    »Ja, Chef? Was ist los?«
    »Es tut mir leid, daß ich Sie um Ihren wohlverdienten Schlaf bringen muß, Jerry. Wir kommen mit den Verhören nicht voran. Kein einziger der Gangster sagt auch nur ein Wort. Ich habe eine solche Mauer von Schweigsamkeit noch nicht erlebt. Wir müssen sie aber zum Reden bringen, denn wir müssen erfahren, woher das Falschgeld stammt!«
    »Das ist klar, Chef. Aber was kann ich daran tun? Wenn es die Kollegen nicht fertiggebracht haben, die Burschen zum Reden zu bringen, wieso sollte es ausgerechnet mir gelingen?«
    »Da ist ein junger Bursche, der anscheinend bereit ist, auszusagen. Aber er besteht darauf, von einem ganz bestimmten Mann vernommen zu werden. Er beschrieb uns den Mann. Es scheint sich um Sie zu handeln, Jerry.«
    »Um mich? Wer ist denn der Bursche?«
    »Ein gewisser Slack Rander.«
    Slack! Der junge Kerl, der gleich zu Beginn aufgegeben und treu und brav auf der Treppe gesessen hatte, bis man ihm endlich die Handschellen anlegte und ihn mit den anderen abtransportierte. Ich empfand fast etwas wie Rührung.
    »Okay, Chef«, sagte ich. »Ich komme. Verständigen Sie Phil bitte. In einer halben Stunde im Office.«
    Ich legte den Hörer auf und eilte ins Badezimmer. Eine eiskalte Dusche vertrieb den Rest von Müdigkeit aus meinen Gliedern und aus meinem Kopf. Ich fuhr zum Distriktgebäude. Phil kam etwas später, weil er nicht so schnell ein Taxi gefunden hatte.
    Wir ließen Slack Rander aus dem Zellentrakt im Keller heraufbringen. Mister High hatte .sich in den Hintergrund gesetzt. Das Tonbandgerät in meinem Schreibtisch lief, als ich das Verhör eröffnete:
    »Slack, ich hörte, daß Sie nur bei mir aussagen wollten.«
    Er nickte:
    »Ja, Sir.«
    »Darf ich fragen, warum, Slack? Haben Sie etwas gegen meine Kollegen? Ist man nicht fair zu Ihnen gewesen? Hat man versucht, Sie unter Druck zu setzen oder etwas dergleichen?«
    »Nein, Sir. Nur - ich habe gesehen, wie Sie und Ihr Freund Ihr Leben

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