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0120 - Jerry Cottons letzter Fall?

0120 - Jerry Cottons letzter Fall?

Titel: 0120 - Jerry Cottons letzter Fall? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz Werner Höber
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in unser Archiv bringen lassen, Slack. Sie werden mit einem Kollegen das Verbrecheralbum durchblättern. Das wird eine zermürbende Beschäftigung werden. Wir haben einige -zigtausend Bilder. Wenn Sie so ermüdet sind, daß Ihre Aufmerksamkeit nachläßt, sagen Sie es dem Beamten, er wird Ihnen dann ein paar Stunden Ruhe gönnen. Wir sind sehr darauf angewiesen, daß Sie uns diesen Mann identifizieren.«
    »Muß sein Bild denn in Ihrem Album sein?«
    »Es muß nicht. Wenn er nicht vorbestraft oder in einer anderen Gegend vorbestraft ist, dann können wir sein Bild nicht in unserer Kartei haben. Es ist nur eine vage Hoffnung.«
    »Ich will Ihnen gern helfen. Mr. Cotton.«
    »Nett von Ihnen, Slack. Jetzt erzählen Sie doch mal weiter, was mit dem Mann gemacht wurde, den Joho erschossen hat.«
    »Furry fuhr den Wagen, nachdem man die Leiche im Kofferraum verstaut hatte, zum East River. Dort ließ er den Wagen in den Fluß fahren.«
    »Kennen Sie die Stelle?«
    »Nein.«
    »Okay. Das wär’s für heute. Wir werden uns noch weiter unterhalten, aber das kann spater geschehen. Sagen Sie, Slack, warum haben Sie eigentlich so bereitwillig ausgesagt?«
    Slack Rander sah mich seltsam an. Erst nach einer ganzen Weile sagte er leise:
    »Ich habe heute zum erstenmal gesehen, wie Männer erschossen wurden…«
    Wir schwiegen. Das war eine Begründung. Im Film macht sich so etwas immer ziemlich harmlos. Man muß dabei gewesen sein, um diese Situation ganz zu begreifen. Wer auch nur einen Funken Gefühl hat, der wird Slack verstehen. Ich verstand ihn, Phil sicher auch. Mister High bestimmt.
    Ich warf unserem Chef einen fragenden Blick zu. Er nickte lächelnd.
    »Ich kann Ihnen nichts versprechen, Slack«, sagte ich zu dem jungen Burschen. »Aber wenn Sie sich wirklich nicht an sehr schlimmen Sachen beteiligt haben und wenn Sie vor Gericht genauso schonungslos aussagen wie bei mir -dann wird sich das FBI Mühe geben, daß Sie als Kronzeuge auftreten dürfen. In diesem Falle würden Sie nicht bestraft.«
    Slack schluckte. Bevor er etwas sagen konnte, schob ich ihm noch eine Zigarette hin und brummte:
    »Merken Sie sich eins, Slack, und sagen Sie’s allen jungen Burschen, denen Sie begegnen nach dieser Sache: Die Polizei besteht nicht aus Unmenschen. Die jungen Leute von heute wissen das zu wenig.«
    ***
    Wir schickten Slack hinauf ins Archiv. Dann holten wir uns Furry.
    Er war mit seinen Nerven fertig. Statt seinen Hals zu retten, was er durch die Ermordung des einzigen Zeugen zu können glaubte, der ihn bei Ringers Ermordung gesehen hatte, war er nun erst recht in eine ausweglose Situation geraten.
    Ich gebe zu, daß das Verhör von Furry ungleich härter war als das mit Slack. Wir haben ihn nicht geschont, und Phil hat ihn ein paarmal so angeschrien, daß Furry vor Angst ins Zittern kam. Ich habe ihn auch ein paarmal angefaucht, daß er weiß wurde.
    Er gab uns die genaue Stelle an, wo er den Wagen in den East River hatte rollen lassen. Als wir das erfuhren, war es inzwischen neun Uhr abends geworden. Zu spät, als daß wir noch etwas hätten in die Wege leiten können.
    Ich ließ Furry abholen und rief Joho zu uns, während Furry noch bei uns im Vernehmungszimmer saß und auf die Beamten des Zellentraktes warten mußte, die ihn abholen sollten.
    »Wen?« fragte Stone. »Wen willst du haben?«
    »Jan Joho!«
    »Den Namen habe, ich noch nie gehört!«
    »Er muß sich unter den Leuten befinden, die heute morgen eingeliefert worden sind.«
    »Ich glaube, du irrst dich, Jerry. Aber ich werde nachsehen.«
    Ich wartete ungeduldig. Dann war Stone im Keller wieder am Apparat und sagte:
    »Wie ich es wußte. Einen Joho habt ihr heute früh nicht eingeliefert.«
    Ich unterdrückte einen Fluch und wandte mich an Furry:
    »Hast du Joho heute früh gesehen, als ihr eingeliefert wurdet?«
    Furry schüttelte den Kopf.
    »Okay, ich ruf dich wieder an«, sagte ich ins Telefon und legte den Hörer auf. »Furry, wo war Joho heute früh, als wir bei euch ankamen?«
    »Er war in die Halle gegangen, um am Schalter nach Post zu fragen.«
    »Was?« schrie ich.
    »Ja, das ist wahr!« nickte Furry.
    Ich lehnte mich zurück. Demnach hatte der Chef der Bande in der Halle gestanden, als wir eingetroffen waren.
    Und ich hatte alle Leute in der Halle aufgefordert, das Gebäude zu verlassen.
    Praktisch hatte ich Joho befohlen, zu fliehen. - »Was ist denn nun mit diesem Joho los, Jeny?« wollte der Chef wissen.
    Ich zuckte die Achseln:
    »Es sieht so aus, Chef,

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