0121 - Asmodinas Höllenschlange
Feindin Res.«
»Re hat viele Gegner.«
»Sicher, doch Apep gehört dazu.«
Ich war sehr nachdenklich geworden und meinte nach einer kurzen Pause: »Apep ist bestimmt nicht so klein, wie ich sie erlebt und gesehen habe.«
»Nein, das ist eine Riesenschlange.«
»Wie groß?«
»So wie dieses Haus…«
Ich schaute Suko an. Er hob nur die Schultern. »Außerdem hat Apep zahlreiche Diener, eben diese kleineren Schlangen. So sieht es aus, John.«
»Aber diese Schlange wird nicht von allein aktiv«, sagte ich. »Jemand muß sie leiten. Wer?«
Suko hob die Schultern.
»Höllenschlange, sagtest du?«
»Ja.«
»Dann könnte Asmodina dahinterstecken.«
Suko atmete tief ein. »Das befürchte ich auch, John.«
Noch waren es alles Theorien und Hypothesen. Die Sache konnte auch ganz anders aussehen. Mal abwarten.
Wir schritten durch den Keller und blieben vor der großen Tür zum Heizungsraum stehen. Die Mordkommission hatte ihr Siegel dagegengeklebt. Ich war berechtigt, es zu öffnen.
Wir betraten den Raum.
Ich war von den gewaltigen technischen Anlagen beeindruckt.
Hier befand sich die Energie-Zentrale des Hochhauses. Vieles wurde automatisch gesteuert, und der Hausmeister, der seine Runde drehte und dabei den Keller nicht auslassen durfte, hatte nur überwachende Funktionen.
Im Licht der Leuchtstoffröhren suchten wir den Boden ab.
Vielleicht hatte die Mordkommission etwas übersehen, doch diese Hoffnung erwies sich als trügerisch.
Die Beamten – alte Routiniers – hatten gründlich gearbeitet. Wir fanden keinerlei Spuren, die auf eine Existenz der Schlangen hindeuteten.
Schließlich näherten wir uns wieder dem Ausgang. »Was also tun?« fragte Suko.
»Wir haben ja erst einen kleinen Teil des Kellers durchsucht«, erklärte ich.
»Du denkst an die Einzelkeller.«
»Genau.«
Plötzlich lächelte Suko.
»Was hast du?«
»Erinnerst du dich noch an das Hochhaus der Dämonen, John?«
Und ob ich mich daran erinnerte. Damals war es wirklich hoch hergegangen, ich hatte auf dem Dach des Hochhauses um mein Leben kämpfen müssen, und Suko war im letzten Moment mit einem Hubschrauber gekommen und hatte mich gerettet.
»So ähnlich könnte der Fall auch hier liegen«, meinte der Chinese.
Ich hob die Schultern. »Nur hatten wir es damals nicht mit Schlangen zu tun. Wenn ich daran denke, daß sich Hunderte dieser kleinen Schlangen in unserem Haus befinden, wird mir ganz anders.«
»Dann kommen wir an einer Evakuierung nicht vorbei«, sagte Suko.
Ich gab ihm recht.
Der Keller des Hochhauses war ein unterirdisches Labyrinth.
Zahlreiche Gänge durchkreuzten es. Glatter, kalter Beton, mit Leuchtstoffröhren an den Decken.
Dann die einzelnen Keller, die den Mietern gehörten. Verschlage, mehr nicht, nur durch Lattentüren gesichert.
Suko hatte eine starke Taschenlampe mitgenommen, denn das Licht erhellte zwar die Gänge, aber nicht die einzelnen Keller. In jeden wollten wir hineinleuchten.
Es war eine zeitraubende Arbeit. Zudem mußten wir immer darauf gefaßt sein, daß uns plötzlich eine Schlange entgegenkam und angriff.
Himmel, was die Leute in ihren Kellern so alles verstauten! Das fing bei einem Schnapslager an, ging weiter über Bierkästen, bis hin zu gestapelten Zeitungen.
Es war wirklich sagenhaft.
Nur Schlangen fanden wir nicht. Das war keineswegs beruhigend für uns, denn ich wollte unbedingt das Nest dieser Tiere ausfindig machen.
»Nichts«, kommentierte Suko, und wir nahmen uns den nächsten Gang vor. Welchem Mieter der Keller gehörte, konnten wir an den Namensschildern ablesen, die an der Tür angebracht worden waren.
Auch in unsere Kellerräume leuchteten wir hinein.
Meiner war leer.
Bei Suko jedoch stand allerlei Krempel herum.
Der Chinese schimpfte. »Da siehst du, was geschieht, wenn man mit einer Frau zusammenlebt.«
Ich mußte lachen. Shao hatte wirklich zahlreiche Kartons im Keller gestapelt.
Wir gingen weiter.
Eine halbe Stunde verstrich, in der wir keinen Erfolg erzielt hatten. Einmal begegnete uns ein Mieter. Mißtrauisch wurden wir beäugt, und der Mann bekam es sogar mit der Angst zu tun. Er war erst beruhigt, als ich ihm meinen Ausweis präsentierte.
Dann wurde er neugierig und fragte, was passiert wäre.
Ich gab keine Antwort. Beleidigt schritt der Mann davon.
Der nächste Keller. Wieder leer.
Dann der letzte in der langen Reihe. Dieser Keller war doppelt so groß wie die anderen.
Suko las den Namen halblaut vor. »Jerry Falmer. Kennst du den,
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