0121 - Asmodinas Höllenschlange
Körper.
Die Anakonda!
Zum Schrei blieb mir keine Zeit mehr, denn rasend schnell drehte sich der Schlangenleib um meinen Körper, um mir mit mörderischer Kraft die Knochen zu brechen…
***
Sie nahmen das Treppenhaus.
Jerry Falmer ging vor, die beiden anderen folgten ihm. Das Treppenhaus, für Notfälle gedacht, war gut ausgeleuchtet. Es hatte breite Stufen. Die Architekten des Gebäudes hatten sämtliche Sicherheitsauflagen erfüllt.
Sie gingen in den Keller.
Es machte ihnen nichts aus, so viele Stufen hinabzusteigen, denn am Ziel sollten sie belohnt werden.
Mary und Cliff waren gespannt.
Und sie hatten sich stärker verändert. Das Jucken auf ihrer Haut störte sie nicht mehr, denn sie wußten, daß der Keim der Schlange in ihnen steckte und sie bald so eine Schuppenhaut bekamen wie die Tiere selbst.
Schon waren ihre Bewegungen geschmeidiger als die der Menschen. Sie glitten mehr über die Stufen, als daß sie liefen.
Grünliche Schuppen wuchsen bereits auf ihren Gesichtern. Nase und Mund waren wesentlich flacher geworden, die Metamorphose setzte sich unbeirrbar fort.
Noch zwei Stockwerke, dann hatten sie den Keller erreicht. Jerry Falmer warf hin und wieder einen Blick zurück. Wenn er die beiden anschaute, nickte er zufrieden, der dämonische Keim pflanzte sich schnell fort.
»Bald könnt ihr Apep sehen«, versprach er. »Bald ist es soweit. Nur noch ein wenig Geduld…«
Sie gingen weiter. Nahmen Stufe für Stufe und standen schließlich im Keller.
Brandrote Pfeile wiesen auf den Notausgang hin. Außerdem zweigte ein Gang zur Tiefgarage ab, damit man bei einem Feuer auch dahin fliehen konnte.
Es gab mehrere Türen. Sie alle bestanden aus feuersicherem Material, und hinter den Türen lagerten die Löschgeräte für eventuelle Brandkatastrophen.
Falmer ging auf die nächstliegende Tür zu, öffnete sie und winkte.
Cliff und Mary Davies folgten.
In dem Raum brannte nur die Notbeleuchtung, doch auch sie reichte aus, um ein Wesen zu erkennen, das eine Mischung zwischen Weib und Schlange darstellte.
Es war eine Frau.
Schön das Gesicht, aber von einer ungeheuren Kälte beseelt, dazu die bösen Augen und die rote Haarflut. Bis zum Hals war sie Mensch. Darunter begann der Schlangenkörper.
Er war dicker als die meisten, doch in der Art unterschied er sich nicht. Er bewegte sich hin und her, richtete sich auf, zuckte, pendelte vor und wieder zurück.
»Apep«, flüsterte Jerry Falmer und wandte sich um. »Das ist Apep, die Höllenschlange«, erklärte er den beiden. »Seht sie euch gut an. Apep ist eure Herrin.«
Cliff und Mary Davies standen da und staunten. Dann aber glitt ein Lächeln über ihre Gesichter, und die Augen begannen zu glänzen.
»Wir sind deine Diener!« zischten sie.
Die Schlangenfrau lachte. »Wollt ihr, daß Apep dieses Haus und seine Bewohner vernichtet?«
»Ja.«
»Und ihr würdet euch selbst dafür einsetzen?«
Wieder bejahten die beiden.
»Dann kommt zu mir und empfangt den Schlangenkuß, damit ihr für immer meine Diener bleibt.«
Cliff und Mary traten näher.
In Höhe ihrer Gesichter sahen sie den Kopf der Frau, den halb offenen Mund…
»Du zuerst, Cliff!« flüsterte Asmodina.
Cliff Davies neigte seinen Kopf vor.
Im selben Augenblick stieß die Zunge aus dem Mund und bohrte sich in seinen Mund.
Cliff zuckte zurück. Im ersten Moment verzerrte sich sein Gesicht, dann aber nahm es einen glücklichen Ausdruck an, denn er hatte den Schlangenkuß empfangen.
Sein Blut begann durch die Adern zu tosen, obwohl man sagt, daß Schlangen kaltes Blut hätten, hier jedoch war es genau umgekehrt. Und Cliff verwandelte sich in eine Schlange.
Sein Körper wurde schmaler.
Gleichzeitig veränderte sich auch sein Gesicht. Nase, Mund und Kinn traten zurück, sie verflachten, der Kopf zog sich in die Länge wie ein riesiges Ei.
Ein Schlangenkopf entstand.
Gleichzeitig wuchsen die Beine zusammen, und die Zunge wurde gespalten.
Aus Cliff Davies war eine Schlange geworden, mit grüner, schuppiger Haut.
Das gleiche geschah mit Mary, seiner Frau. Auch sie verwandelte sich in eine Schlange.
Asmodina und Jerry Falmer schauten zufrieden zu. Vor allen Dingen Asmodina, denn ihre Magie ging nun auf.
Sie jedoch verwandelte sich wieder zurück. Der Schlangenleib verschwand und machte dem wohlproportionierten Körper einer Frau Platz.
»Geschafft«, sagte Asmodina und lachte kehlig, wo sie zudem noch auf die sich am Boden ringelnden Schlangen schaute. Niemand sah ihnen mehr an, daß
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