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0121 - Das Erbe der Echsen

Titel: 0121 - Das Erbe der Echsen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sich wirklich. Noch viel mehr, als er im Augenblick ahnte. Er befand sich auf einem weiten See, der erst am anderen Ende durch eine weitere Wasserstufe abgeschlossen wurde. Mehrere kleine Inseln mit parkähnlichen Landschaften lockerten das liebliche Bild auf. Er paddelte munter drauflos, als er plötzlich in seinen Bewegungen innehielt und ganz steif wurde. Fremde Gedankenimpulse! Das war völlig unmöglich, denn Azgola war evakuiert worden. Kein einziger Azgone lebte noch auf dieser Welt. Oder doch? Gucky konzentrierte sich auf die einfallenden Impulse und stellte fest, daß sich drüben auf einer der Inseln ein Azgone aufhalten mußte. Gucky fürchtete keine Gefahr von dem Vergessenen, denn die Azgonen waren harmlos und friedfertig. Außerdem mußte dem Ärmsten geholfen werden, denn wenn er sich noch länger auf Azgola aufhielt, würde er unweigerlich an Verfettung sterben. Gucky steuerte die Insel an, von der die Gedankenimpulse kamen. Ihm fiel plötzlich auf, daß das Wasser nicht so klar wie weiter unterhalb war. Es war mit einer grünblauen Fettschicht bedeckt. Zuerst wußte der Mausbiber nicht, was es war, aber dann kam ihm die Erleuchtung. In der vergangenen Nacht hatte es geregnet. Ein Teil der in der Atmosphäre schwebenden Sporen mußte dabei mit herabgekommen sein. Er sah zum Ufer der Insel. Auch dort war die schimmernde Schicht auf den Pflanzen, insbesondere auf dem Moos. Er vergaß es wieder, als der Kiel des Kanus auf den Sand stieß. Sorgfältig zog er es aufs Land und machte sich dann auf die Suche nach den Eigentümern der verworrenen Gedankenimpulse.
    Er hatte inzwischen herausgefunden, daß es mindestens zwei Azgonen waren, die sich auf der Insel versteckt hielten. Als er sie fand, sah er sich nicht getäuscht. Auf einer kleinen Lichtung, die mit Moos und einzelnen Felsen bedeckt und von einem buschigen Wald umgeben war, lagen zwei Azgonen, Sie hatten die Arme unter dem Kopf verschränkt und betrachteten den wolkenlosen Himmel. Die beiden Azgonen waren dick, aber längst nicht so dick, wie Gucky insgeheim erwartet hatte. An herumstehenden Geräten erkannte er, daß er es mit Forschern zu tun hatte. Seitlich am Rand der Lichtung stand ein Zelt. Als der Mausbiber auf die Lichtung trat und vor den Liegenden stehenblieb, erschrak er über die Lethargie der Azgonen. Lediglich der Dickere der beiden Männer richtete sich ein wenig auf, sah ihn aufmerksam an und sagte dann gelassen: „Wir haben Besuch.” Dann ließ er sich wieder zurücksinken und schloß die Augen. Die Azgonen sprachen ein verstümmeltes Arkonidisch, das Gucky auch ohne seine telepathischen Fähigkeiten verstanden hätte. Umgekehrt würde man also auch ihn verstehen müssen. „Was macht ihr hier?” fragte er und stemmte die Hände in die Seiten. „Wißt ihr nicht, daß Azgola evakuiert wurde?” Der Dicke öffnete erneut die Augen.
    „Wer bist du?” Gucky holte tief Luft, dann begriff er, daß er hier mit Geduld weiterkommen würde. Er setzte sich und begann ohne Umschweife von den Sporen des Speckmooses zu berichten. Die beiden Azgonen waren gebildete Männer, Wissenschaftler. Sie mußten ihn verstehen. Dann, zum Schluß, sagte er: „Man muß euch also vergessen haben, sonst hättet ihr mit den anderen Azgola verlassen. Wie ist es euch nur gelungen, nicht längst an Herzverfettung zu sterben? Habt ihr das Atmen vergessen?” Beide Azgonen saßen jetzt aufrecht, mit dem Rücken gegen einen Felsen gelehnt. Der Dickere betrachtete Gucky noch einmal sehr aufmerksam, ehe er nun seinerseits berichtete, daß sie Forscher seien. Das Gebiet hier habe sie schon immer gereizt. Von den Sporen wüßten sie nichts. Zwar habe ihr Appetit plötzlich nachgelassen, und sie hätten seit Wochen keinen Bissen mehr heruntergebracht, aber sie seien ständig satt gewesen und immer dicker geworden. Wenn Gucky meine, nicht dick genug, so müsse er sich täuschen. Ihnen reiche es. Sie lägen fast nur den ganzen Tag in der Sonne oder gingen spazieren. Im Grunde sei ihnen auch alles egal, wenn man sie nur in Ruhe ließe. So ein faules Leben hätten sie noch nie gehabt, und wenn man nicht mehr zu essen brauche, wäre das doch wunderbar. Sie jedenfalls seien zufrieden und blieben hier. Immer! Gucky erkannte, daß die Fettsucht bei den beiden eine völlige Lethargie hervorgerufen hatte. Allerdings blieb es immer noch ein Rätsel, warum sie inzwischen nicht so fett geworden waren, daß sie sich nicht mehr rühren konnten. Gab es hier weniger Sporen in der

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