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0121 - Horror-Urlaub

0121 - Horror-Urlaub

Titel: 0121 - Horror-Urlaub Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerhart Hartsch
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Geräusch. Im Grab rief jemand um Hilfe. Man verstand keine Einzelheiten, aber da gab sich jemand verzweifelt Mühe, Kontakt mit der Außenwelt aufzunehmen.
    Die Entdeckung elektrisierte die Suchmannschaft.
    Eiligst wurde ein Schacht gegraben, unter den Steinen hindurch, die den Zugang blockierten. Die Findlinge wurden sorgsam abgestützt Die Arbeit erwies sich als langwierig. Aber in der notwendigen Eile konnten die Retter nicht anders vergehen. Die Felsblöcke, die sich vor den Eingang gelegt hatten, waren mit Menschenkraft kaum aus ihrer Lage zu bringen. Dazu brauchte man Maschinen.
    Nach mehr als einer Stunde hatten die Helfer es geschafft. Sie stießen durch. Von innen meldete sich Marion Theben. Sie sprach ein ausgezeichnetes Dänisch.
    »Bleiben Sie ganz ruhig! Wir holen Sie heraus«, sagte Holger Jerup.
    »Ich gebe mir Mühe«, seufzte die Eingeschlossene.
    Dann war sie frei.
    Holger Jerup zog sie aus dem Gang, befreite sie vom gröbsten Schmutz und half ihr auf die Füße.
    Marion Theben fiel ihm um den Hals. Sie konnte es nicht fassen, daß sie dem unterirdischen Gefängnis lebend entronnen war. Jetzt, wo das Schlimmste hinter ihr lag, streikten die Nerven.
    Die Männer hüllten sie in Decken. Sie gaben ihr zu trinken.
    Jens Olsen, der Polizist, und Godfred Fisker kehrten von ihrem Ausflug zurück, nicht wenig erstaunt, daß die anderen erfolgreicher gewesen waren.
    »Na also«, grinste der Uniformierte.
    »Nun hat doch alles eine sehr natürliche Erklärung gefunden.«
    Er warf dem Lehrer einen strafenden Blick zu.
    »Hoiger wollte schon diesen ausländischen Experten einweihen, diesen Franzosen«, meinte der Polizist. »Gut, daß wir nichts in die Wege geleitet haben. Wie auch immer: Fräulein Theben ist in das Hünengrab gegangen, und durch einen Unglücksfall ist der Eingang zusammengebrochen. Sie wurde verschüttet. Das ist alles!«
    »Keineswegs«, widersprach die Deutsche, die sich langsam erholte.
    Alle schauten die Frau an, die am Boden hockte, eine Decke um die Schultern gelegt. Sie trank Aquavit, weil sie stark unterkühlt war.
    »Nichts ist geklärt«, fuhr die Frau fort. »Wenn ich beschreibe, was ich während meiner Gefangenschaft erlebt, gesehen und gehört habe, werden Sie mich für verrückt erklären.«
    Sie begann zu erzählen. Sie verschwieg nichts, erwähnte die Erscheinungen, die sie gehabt hatte. Die Zuhörer sperrten Mund und Nase auf. Der Polizist erlaubte sich ein geringschätziges Lächeln. Er war ein Mann, der es vorzog, mit beiden Beinen auf dem Boden der Tatsachen zu bleiben. Er hielt die Lehrerin schlicht für hysterisch. Vielleicht stand sie unter einem Schock. Jedenfalls konnten ihre Worte nicht ernst gemeint sein. So etwas gab es nicht!
    Nur Holger Jerup horchte auf.
    »Ich verstehe nichts davon, aber ich würde auf Telehypnose tippen«, sagte er schließlich. »Man hat Ihnen auf diesem Wege Bilder projiziert, die Sie für die Wirklichkeit hielten. Also hat der, der Ihnen diesen üblen Streich spielte, ein Interesse daran, unbekannt zu bleiben. Er scheut das Licht der Öffentlichkeit. Er will keine Zeugen für sein dunkles Treiben. Er hat versucht, Sie so in Panik zu versetzen, damit Sie durchdrehen, vor Angst sterben.«
    »Vielleicht hat er auch darauf spekuliert, daß die Dame weniger widerstandsfähig ist, einen schwachen Kreislauf oder ein angeknackstes Herz hat«, bestätigte der Polizist.
    »Er wollte, daß Marion Theben nie wieder auftaucht. Er hatte vor, sie auf diese nicht alltägliche Art zu ermorden«, ergänzte Godfred Fisker.
    »Aber warum sollte er das tun?« überlegte der Polizist. »Die Dame hat ihn doch nicht zu Gesicht bekommen, konnte ihn niemals identifizieren. Er hatte nichts zu befürchten.«
    »Versetzen wir uns in seine Lage«, schlug Holger Jerup vor. »Er geht irgendwelchen mystischen Neigungen nach. Da wird er gestört. Das war Grund genug.«
    Der Lehrer begann, seine Kleidung abzulegen, behielt nur die Unterhose an.
    »Du willst in das Grab kriechen?« fragte der Polizist.
    »Ich hole die Dinge, von denen Marion gesprochen hat«, nickte Holger Jerup. »Wir brauchen jedes Beweisstück. Vielleicht ergeben sich Schlüsse auf den Täter.«
    »Er lebt auf dieser Insel. Soviel steht fest«, seufzte Marion Theben. »Jeder von Ihnen könnte es sein.«
    »Um Himmels willen!« regte sich Godfred Fisker auf. »Sie werden doch nicht darüber sprechen? Sie machen sämtliche Badegäste verrückt.«
    »Außerdem laufen die polizeilichen Ermittlungen noch«,

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