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0121 - Ich suche Jerry Cotton

0121 - Ich suche Jerry Cotton

Titel: 0121 - Ich suche Jerry Cotton Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz Werner Höber
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auf!« rief ich und sprang vor.
    Er riß die Arme hoch, um Deckung zu haben. Ich fand seine Lücke und setzte ihm zwei kurze, harte Brocken in die Nierengegend. Er stöhnte leise. Schmerzen zufügen und Schmerzen ertragen, das sind schon immer zwei verschiedenen Dinge gewesen.
    Ich mußte einen Hieb einstecken, der mich zwei Schritte zurückwarf. Er kam sofort nach, aber siegessicher, wie er wieder war, verzichtete er auf jede Deckung.
    Well, ich weiß, daß ich gegen acht nicht stundenlang bestehen kann.'
    Ich zielte genau und legte eine Menge Kraft in den Kinnhaken.
    Wie eine gefällte Eiche krachte er zu Boden.
    Ihre Gesichter wurden länger. Damit hatte keiner gerechnet.
    »Der nächste, bitte«, sagte ich.
    Ich war in Form. Ich fühlte mich wohl wie seit Tagen nicht mehr. Mochte Joho seine Truppen vorschicken. Am Schluß würden zwei Mann übrig sein: er und ich.
    Ein Kerl kam heran, der wie eine wandelnde Eiche aussah. Breit und wuchtig war alles an ihm.
    Mit ihm hatte ich mehr Arbeit, und ich mußte vjer oder fünf Sachen hinnehmen, die alles andere als angenehm waren.
    Dann machte er seinen entscheidenden Fehler.
    Er glaubt?, eine Lücke in meiner Deckung ausnutzen zu müssen. Wie eine Keule fuhr sein rechter Arm in die Höhe, die Handkante streckte sich und mit der Wucht eines Schmiedeh'ammers kam der Arm herunter.
    Ich sprang einen Schritt nach links, warf meinen rechten Arm über seinen, ließ die Faust hinter seiner Achselhöhle aufs Schulterblatt drücken und gab nur seinem eigenen Schwung nach.
    Mit der Linken ergriff ich sein Handgelenk und verlängerte den Schwung in seinem Rücken nach oben.
    Er brüllte wie am Spieß. Ich hätte ihm mit wenig Gewalt den Arm auskugeln können. Statt dessen sorgte ich nur für ein bißchen Schmerz und ließ ihn schnell los.
    Schreiend krachte er zu Boden.
    Er war nicht bewußtlos, aber er schien auch keine Lust mehr zu haben, noch einmal mitzumischen. Schnaufend blieb er auf dem Boden liegen.
    Ich atmete tief. An einigen Stellen meines Körpers fühlte ich die Sachen, die ich bisher eingesteckt hatte.
    Und dann kamen sie mit zwei Mann.
    Ich wich langsam zurück. Plötzlich geriet ein Stuhl rechts in mein Blickfeld. Ich riß ihn hoch und blickte den linken Gegner an.
    Der sprang zur Seite.
    Und mein Stuhl flog nach rechts.
    Während Stirn und Rückenlehne meines rechten Gegners eine intime Bekanntschaft machten, sprang ich den Linken an.
    Er wollte mit dem Fuß nach mir treten, aber ich erwischte noch früh genug sein Fußgelenk, drehte es, und er ging brüllend zu Boden.
    »Verdammt, was seid ihr denn für Idioten!« brüllte Joho. »Macht ihn endlich fertig!«
    Jetzt kamen sie alle zugleich. Einer hatte ein Messer in der Hand. Seine Augen waren blutunterlaufen. Er hielt das Messer mit der Klinge nach oben.
    Ich wußte, was er wollte.
    Bevor sie heran waren, riß ich den nächsten Stuhl hoch und knallte ihn mit aller Wucht auf die nächste Tischplatte. Natürlich ging er völlig aus den Fugen. Die anderen wichen einen Augenblick zurück. Ich schlug mit dem Rest der Lehne noch einmal zu, dann hatte ich ein sehr handliches Stuhlbein in der Faust.
    »Los«, sagte ich. »Kommt!«
    Bis auf die beiden ersten kamen sie wirklich.
    Ich ließ sie auf drei Yards heran, dann sprang ich vor und ließ das Stuhlbein zweimal wirbeln. Zwei weitere Gegner waren ausgeschaltet, aber gleichzeitig erhielt ich einen mörderischen Schlag in den Rücken, der mich nach vorn in die Arme der drei anderen Angreifer warf.
    Ich konnte dem einen noch das Messer aus der Hand schlagen, dann fielen sie über mich her wie ein Rudel hungriger Wölfe. Fäuste dröhnten auf mich ein. Ich sah Sterne. Und rote Blitze in meinem Gehirn.
    ***
    »Los, wir fahren noch einmal zurück«, entschied Ben. »Vielleicht stehen sie irgendwo am Straßenrand.«
    »Glaubst du das?« erwiderte Kelly mürrisch.
    »Ich glaube gar nichs. Aber vom Hierstehen finden wir sie auch nicht.«
    »Wie du meinst.«
    Sie fuhren die gleiche Strecke langsam ab.
    Nach vier Minuten hatten sie den Wagen entdeckt.
    »Stopp!« schrie Ben aufgeregt. »Da steht ja Phils Wagen!«
    »Wieso denn? Ist doch meilenweit kein Cadillac zu sehen!«
    »Ich kenne die Nummer von Phils Wagen! Das ist er!«
    Sie hielten, sprangen heraus und sahen sich um.
    Irgendwo in der Nähe war ein eigentümlicher Lärm.
    »Da!« rief Ben nur.
    Er zeigte auf den Eingang der Kneipe, in dem zweifellos eine Schlägerei stattfand. Auch wenn man von außen den Eindruck erwecken

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