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0121 - Ich suche Jerry Cotton

0121 - Ich suche Jerry Cotton

Titel: 0121 - Ich suche Jerry Cotton Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz Werner Höber
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wollte, als wäre die Bude bereits geschlossen, denn die Lichtreklame war ausgeschaltet und die Fensterjalousien herabgelassen worden.
    Sie stürmten auf die Tür zu. An alles hatte der Wirt gedacht. Nur nicht an die Tür.
    Sie übersahen die Sache mit einem Blick.
    Wortlos zogen sie ihre Dienstpistolen, richteten sie gegen die Decke und drückten gleichzeitig ab. Der Lärm ihrer Schüsse addierte sich, so daß es sich wie die Explosion einer mittelschweren Bombe anhörte.
    Wie mit einem Schlag fuhren die anderen hoch. Er hobene Fäuste sanken langsam nieder. Köpfe flogen ruckartig in die Höhe.
    Ben und Kelly standen breitbeinig gegeneinander.
    »Hebt die Pfötchen und seid vernünftig«, sagte Kelly, der in seinem Element war. »Sonst räumen wir hier mal auf.«
    Schweigen breitete sich aus. An der Theke stand ein Mann, der eine Sonnenbrille trug. Seine Hand kam gerade aus dem Rock zum Vorschein.
    Kelly war so schnell bei ihm, daß er nicht mehr zum Abdrücken kam. Kelly klopfte ihm mit dem Lauf der Pistole aufs Handgelenk. Johos Waffe wirbelte in hohem Bogen davon.
    »Geh raus und rufe Verstärkung«, sagte Kelly. »Ich sorge dafür, daß hier keiner Dummheiten macht.«
    Ben zögerte einen Augenblick, dann ging er hinaus. Er hätte die Tür noch keine zehn Sekunden hinter sich geschlossen, da legten sie los.
    ***
    Der Krach dröhnte mir durch Mark und Bein.
    Aber er hatte eine wundervolle Wirkung. Er stoppte sämtliche Fäuste, die wie Hagel auf mich herabgeprasselt waren.
    Ich blieb einen Augenblick liegen und traute meinen Empfindungen noch nicht recht. Dann hörte ich die Stimme von Kelly. Und Ben sagte auch etwas.
    Ich schlug die Augen auf und sah, daß sie wirklich da waren. Mühsam rappelte ich mich auf die Beine. Am Kinn lief mir etwas Warmes entlang. Ich wischte es mit dem Handrücken ab. Natürlich war es Blut.
    Ein paar Sekunden brauchte ich für mich, um mir den Schmerz aus dem brummenden Schädel zu schütteln. Dann sah ich einigermaßen klar.
    Ben ging hinaus.
    Ich trat zurück, um mit dem Rücken gegen eine Wand zu kommen. Gerade hatte ich meine Deckung gegen hinten gefunden, da fingen sie mit ihrem Zauber an.
    Einer mußte hinter dem Rücken eines anderen seine Kanone gezogen haben.
    Er schoß auf Kelly, hatte es aber vor Angst so eilig, daß er vorbei schoß.
    Erst in diesem Augenblick wurde mir bewußt, daß ich doch meine Dienstpistole noch immer im Schulterhalfter haben mußte.
    Well, G-men sind gut im Umgang mit Feuerwaffen. Kelly und ich schossen fast gleichzeitig. Der Schütze schrie und sprang auf einem Bein herum, wobei er seine Hand schüttelte, von der das Blut tropfte.
    »Wir sind G-men«, sagte Kelly. »Legt ihr noch Wert auf eine Fortsetzung des Kampfes? Von uns aus kann es weitergehen. Was, Phil?«
    Ich grinste breit, wenn mir auch der Kiefer dabei wehtat.
    »Von mir aus kanns erst richtig anfangen«, sagte ich.
    Die anderen waren anderer Meinung.
    Sie hoben auf einmal alle brav die Händchen. Joho fing an zu zittern. Das Wort G-men schien eine geradezu lähmende Wirkung auf sie auszuüben.
    Wir dirigierten sie mit ein paar kurzen Kommandos so, daß sie sich nicht gegenseitig abdeckten. Natürlich sorgten wir vor und ließen auch den Wirt schön in die Reihe treten.
    Vier Minuten später heulten draußen die Sirenen. Nach weiteren zwanzig Sekunden hörten wir die Bremsen quietschen.
    Der erste, der hereinkam, war Mister High, er sah sich rasch um, dann kam er zu mir und klopfte mir leicht auf die Schulter:
    »Ich wußte, daß Sie uns Joho bringen würden, Phil. Vielen Dank.«
    Er wandte sich den anderen zu, prüfte ihre Gesichter und lächelte dann auf seine feine, stille Art:
    »Wenn mich mein Gedächtnis nicht trügt, werden wir ab heute einige Steckbriefe als erledigt zu den Akten legen können. Schön, nehmt sie mit, Jungens.«
    Und dann sah ich Mister High zum erstenmal im Leben hinter eine Theke gehen und einen Whisky einschenken.
    Er legte das Geldstück auf den Tisch und brachte mir den Whisky.
    »Trinken Sie das, Phil! Es wird Ihnen guttun. Und dann fahren Sie nach Hause. Morgen wartet viel Arbeit auf Sie.«
    Ich schluckte. Tagelang war ich in einer Art Rausch einfach aus dem Office weggeblieben. Der Chef erwähnte es mit keinem Wort.
    ***
    Vierzehn Tage lang haben wir Jan Joho verhört.
    Er gestand nichts.
    Wir stellten ihn Slack Ränder, dem jungen Burschen aus seiner Bande, gegenüber, der rücksichtslos ausgepackt hatte. Joho blieb beim Leugnen.
    Wir holten andere

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