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0122 - Hallo, ich bin wieder da!

0122 - Hallo, ich bin wieder da!

Titel: 0122 - Hallo, ich bin wieder da! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz Werner Höber
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nötig halten.«
    »Einverstanden«, sagte Peek und tauschte mit mir die Visitenkarte aus, die unsere Behörden großzügig für uns drucken lassen. Auf diesen dienstlichen Visitenkarten stehen unser Name und die Telefonnummer, unter der man uns selbst dienstlich erreichen kann.
    Danach verabschiedeten wir uns von Peek, der mit seiner schwarzen Polizeilimousine zurück zum Büro der Mordkommission Manhattan West in der zwanzigsten Straße fuhr, während Phil und ich in den Jaguar stiegen.
    »Wo willst du jetzt hin?« sagte Phil, als ich in eine Richtung fuhr, die nicht zum Districtgebäude führte.
    »Zum Untersuchungsrichter«, sagte ich.
    »Zum Richter? Was wollen wir denn da?«
    »Einen Haussuchungsbefehl.«
    »Haussuchungsbefehl? Wofür?«
    »Für die Druckerei.«
    »Versprichst du dir etwas davon?«
    »No. Jedenfalls nicht viel. Aber ich bin es leid, immer nur über theoretische Möglichkeiten dieses Falles zu diskutieren, ohne wirklich etwas zu tun. Ich werde einfach meinem Tatendrang freien Lauf lassen. Dabei ist schon manchmal mehr herausgekommen als von stundenlangem Debattieren.«
    Phil grinste:
    »Prima. Denken ist sowieso eine anstrengende Sache.«
    »Für dich bestimmt.«
    Nur die Tatsache, daß ich am Steuer eines schnellen Wagens saß, bewahrte mich vor einigen kräftigen Rippenstößen.
    Der Untersuchungsrichter schüttelte mir erst einmal zehn Minuten lang die Hand und versicherte mir, daß er unbeschreiblich erfreut darüber sei, daß ich wieder aufgetaucht wäre. Dann kam ich endlich zu Wort und konnte ihm meine Bitte vortragen.
    »Einen Haussuchungsbefehl gegen die Bude, in der man Sie umlegen wollte, Cotton?« fragte der Richter. »Klar! Ich habe mich schon die ganze Zeit gewundert, daß Sie nicht längst mit dieser Bitte bei mir aufgekreuzt sind. Ist doch das natürlichste, daß Sie sich diesen Stall einmal gründlich ansehen.«
    Er ließ von einem mufflig aussehenden Justizsekretär, dem der Kalk nicht nur aus den Ärmeln, sondern schon aus den Augen sah, den Vordruck des Haussuchungsbefehles ausfüllen, setzte mit gewichtiger Miene das Dienstsiegel darunter und kratzte mit weit ausholendem Schwung etwas darunter, was seine Unterschrift sein sollte.
    Mit diesem bei uns enorm wichtigen Dokument bewaffnet, machten wir uns auf und fuhren zur Druckerei. Der Portier dort wollte uns zunächst abwimmeln, weil er uns anscheinend für. Vertreter hielt.
    Erst als wir ihm die Dienstausweise vor die Augen hielten, wurde er zugänglicher und meldete uns an.
    Wir wurden in einem wuchtig eingerichteten Büro von einem ebenso wuchtig wirkenden Mann empfangen, der sich als Borris Watschetzki vorstellte. Ob er der Besitzer, der Direktor oder der Prokurist war, verriet er uns nicht. Und ich interessierte mich auch nicht dafür.
    Zu meinem Leidwesen, wie sich später herausstellte.
    »Bitte, nehmen Sie Platz, meine Herren«, sagte er in einem etwas rauhen Englisch, das sich sehr nach slawischem Akzent anhörte. »Ich habe, offengestanden, schon lange mit Ihrem Besuch gerechnet.«
    »Sie haben mit unserem Besuch gerechnet?« wiederholte Phil erstaunt.
    »Ja, natürlich. Den Zeitungsmeldungen zufolge, Mister Cotton, sind Sie doch auf dem Gelände dieses Betriebes überfallen worden. Oder ist das nur eine Zeitungsente?«
    Ich schüttelte den Kopf:
    »No, Sir. Das ist keine Ente, sondern eine Tatsache.«
    Ich war gespannt, wie er sich dazu stellen würde. Aber er benahm sich so unverfänglich, daß es schon beinahe verdächtig war.
    »Es ist mir absolut unverständlich, wie so etwas auf dem Gelände dieser Firma geschehen konnte«, sagte er kopfschüttelnd. »Ich habe sofort, nachdem ich die Zeitungsberichte gelesen hatte, Verhöre vorgenommen. Es ist mir nicht möglich gewesen, irgendein Licht in diese dunkle Affäre zu bringen. Ich kann nur noch eine Vermutung äußern, wenn Sie überhaupt Wert auf meine Vermutungen legen.«
    »Doch, ja, bitte sagen Sie es uns.«
    »Ich nehme an, daß sich irgendeine Gangsterbande hier zurückgezogen hat, weil sie herausgefunden hatte, daß wir nachts nicht arbeiten und auch keinen eigenen Nachtwächter beschäftigen. Vielleicht hat die Bande hier irgend etwas vorbereitet, oder was weiß ich. Ich bin jedenfalls ziemlich sicher, daß unsere Betriebsangehörigen nichts mit diesen dunklen Dingen zu tun haben.«
    »Sie werden begreifen, daß eine solche bloße Versicherung für den FBI nicht genug sein kann«, sagte Phil geschickt. »Es tut uns leid, aber wir müssen eine Haussuchung

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