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0122 - Hallo, ich bin wieder da!

0122 - Hallo, ich bin wieder da!

Titel: 0122 - Hallo, ich bin wieder da! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz Werner Höber
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schon eine gebührenpflichtige Verwarnung ausschreiben und unter den Scheibenwischer klemmen, als die beiden Männer mit Mrs. Marskell zum Hause heraus kamen. Er sprach sie an und unterhielt sich zwei oder drei Minuten mit ihnen, indem er sie auf das Schild hinwies. Sie entschuldigten sich, und er ließ es bei der mündlichen Verwarnung bewenden. Als ich vor zwei Stunden unseren Rundspruch durchgab, wonach wir zwei Männer suchen, die gestern nacht eine gewisse Mrs. Marskell aus ihrer Wohnung fortgelockt haben, erinnerte er sich dieser Szene und kam sofort zu mir.«
    »Und er sah die beiden Männer deutlich genug, daß er sie beschreiben konnte?«
    »Ja. Hier ist seine Beschreibung. Ich habe sie schon per Rundspruch an alle Polizeiposten und Reviere durchgeben lassen. Heute abend kommen dann noch die Steckbriefe hinzu, die im Augenblick gerade in der Druckerei gesetzt werden. Hier ist die Beschreibung. Für unsere Leute habe ich sie erst einmal vervielfältigen lassen.«
    Er gab uns ein hektographiertes Blatt herüber. Wir lasen die Beschreibung und gaben sie zurück.
    »Das ist wirklich ein guter Erfolg«, gratulierte ich. »Wenn der Kleine von den beiden wirklich diese eigenartige Narbe auf der Stirn hat, dann wird er sich nicht lange halten können. Damit fällt er überall auf. Haben Sie nicht im Archiv nachforschen lassen, ob er vorbestraft ist?«
    »Man ist im Archiv gerade damit beschäftigt. Der Cop sitzt noch im Vorzimmer und wartet. Wenn mir das Archiv eine Karteikarte schicken sollte, wird er sich das Foto ahsehen, damit wir wissen, ob es tatsächlich der gesuchte Mann ist.«
    »Sie haben sehr gute Arbeit geleistet, Peek«, sagte ich. »Bei uns kann man das leider nicht behaupten. Wir sind praktisch keinen Schritt vorangekommen. Wenn Sie nichts dagegen haben, möchten wir gern bei Ihnen warten, bis sich herausgestellt hat, ob der mit der Narbe in unserer Sammlung ist oder nicht.«
    »Aber gem.«
    Wir unterhielten und noch über Einzelheiten des Mordfalles Mrs. Marskell, bis plötzlich die Tür aufging und ein junger Beamter mit rotem Kopf hereingestürmt kam.
    »Ich glaube, ich habe ihn!« rief er und legte Peek eine Karteikarte auf den Schreibtisch.
    Wir traten interessiert näher. An die Karte war ein Streifen von drei Fotos angeheftet, die typischen Erkennungsdienst-Bilder: Profil, Halb-Profil und von vom. Auf der linken Stirnseite war eine schlecht verheilte Narbe, die wie ein Stern aussah.
    Lange betrachteten wir uns das Bild eines Mannes, der in der vergangenen Nacht zum Mörder einer Frau geworden war. Dann rief Peek mit dröhnender Stimme durch die geschlossene Tür hinaus ins Vorzimmer:
    »Sergeant Realy!«
    Die Tür ging auf, und ein uniformierter Cop trat ein.
    »Sir?« fragte er, indem er salutierte.
    »Kennen Sie diesen Mann?«
    Peek hielt ihm die Karteikarte mit den drei Bildern hin. Sergeant Realy trat näher und warf nur einen kurzen Blick darauf.
    »Sir, das ist der eine Mann von gestern abend.«
    »Sind Sie ganz sicher?«
    Noch einmal besah er sich die drei Bilder, diesmal etwas länger. Dann nickte er wieder:
    »Ganz sicher!«
    »Danke, Sergeant, Sie haben uns sehr geholfen. Sie können zu Ihrem Revier zurückgehen. Oder vielmehr nach Hause. Sie hatten ja Nachtdient. Hinterlassen Sie im Vorzimmer bitte Ihre Anschrift. Falls wir Sie noch einmal brauchen sollten. Ich werde Ihren Vorgesetzten davon unterrichten, daß Sie uns einen beachtlichen Dienst erwiesen haben. Nochmals danke.«
    »Bitte, Sir.« Der Sergeant strahlte und trat ab. Peek griff bereits zum Telefon und rief die Druckerei an.
    »Sofort mit dem Steckbrief aufhören, den ich euch gegeben habe. Wir müssen einen neuen entwerfen. Ich habe das Bild und die Personalien eines der Mörder. Wann können wir den neuen Steckbrief fertig haben?«
    Er lauschte, bedankte sich und legte den Hörer auf:
    »In drei Stunden wird der Steckbrief verteilt werden können«, sagte er. »Dann können wir nur noch auf die Wirkung warten.«
    »Ich verspreche mir viel davon«, sagte ich. »Irgendeiner macht immer den Mund auf. Selbst von den anderen Gangstern. Und die ehrlichen Mitbürger dieses Landes haben ein eigenes Interesse daran, daß ein Mörder gestellt wird. Jeder weiß, daß ein Mörder den zweiten Mord schneller begeht als den ersten…«
    ***
    Ich hatte etwas ausgesprochen, was sich noch am selben Abend bewahrheiten sollte, freilich anders, als ich gedacht hatte.
    Nachdem wir mit einigen von Peeks Leuten die Wohnung der Marskells einer

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