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0122 - Hallo, ich bin wieder da!

0122 - Hallo, ich bin wieder da!

Titel: 0122 - Hallo, ich bin wieder da! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz Werner Höber
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ist nicht zu Hause. Von einer Nachbarin erfuhren wir gerade, daß sie in der vergangenen Nacht abgeholt wurde. Unter dem Vorwand, daß ihr Mann einen Unfall erlitten hätte.«
    Eine Weile herrschte Schweigen in der Leitung, dann hörte ich, wie sich Mister High räupserte.
    »So«, sagte er. »So, so…«
    Noch einmal entstand ein kurzes Schweigen, dann fuhr der Chef fort:
    »Hier ging gerade ein Fernschreiben der Stadtpolizei ein, Jerry. Ich hatte sofort einen gewissen Verdacht. Aber hören Sie selbst…«
    Papier raschelte, als der Chef auf seinem Schreibtisch suchte. Dann hörte ich seine Stimme wieder:
    »An alle Polizeireviere, alle Stationen und Streifenwagen der State Police und das Districtbüro des FBI New York. Zwei Hafenarbeiter fanden heute morgen gegen neun Uhr vierzig am Hudson unterhalb der George-Washington-Brücke die Leiche einer etwa achtundzwanzigjährigen Frau. Die Leiche war unbekleidet. Wem ist etwas vom Verschwinden einer etwa in diesem Alter befindlichen Frau bekannt? Die Frau ist etwa fünf Fuß groß, wiegt sechsundfünfzig Kilo und hat keine besonderen Kenn-Zeichen. Haare mittelbraun mit einem leichten rötlichen Schimmer. Augen blaßblau bis blaßgrau. Nase gerade, zierlich…«
    So ging es weiter. Ich hatte längst einen Notizblock gezogen und schrieb eifrig mit, Phil stand hinter mir und blickte mir über die Schulter. Die Bedeutung dieser Beschreibung brauchte man ihm nicht erst zu erklären.
    Nach einer Weile schloß Mister High mit den Worten:
    »Es ist natürlich gut möglich, daß diese Frau gar nichts mit uns zu tun hat. Aber prüfen Sie auf jeden Fall nach, Jerry.«
    »Jawohl, Chef«, versprach ich. »Ich rufe Sie sofort wieder an, sobald wir darüber etwas in Erfahrung gebracht haben.«
    Ich legte den Hörer auf, drehte mich um und nahm meine Notizen zur Hand.
    »Miß Farlan«, sagte ich langsam. »Kennen Sie eine Frau, die ungefähr der nachfolgenden Beschreibung entspricht? Passen Sie auf…«
    Ich las ihr die Beschreibung vor. Als ich das letzte Wort gesprochen hatte, hob ich den Blick vom Papier und sah sie an.
    Sie war ein bißchen unruhig geworden und rutschte nervös in ihrem Sessel hin und her.
    »Meine Güte!« wiederholte sie ihre Lieblingsphrase. »Das ist sie! Gar kein Zweifel! Das ist Mrs. Marskeil!«
    ***
    Sie war wahrscheinlich mit einem Totschläger umgebracht worden. Ihr Hinterkopf war zertrümmert. Wir hatten gewiß nicht zum erstenmal eine solche fürchterliche Bluttat gesehen, aber glauben Sie ja nicht, daß man je dagegen abstumpft. Es ist jedesmal von neuem gräßlich, gemein, unbeschreiblich entsetzlich.
    »Das Werk brutaler Killer«, sagte Phil, als wir aus dem Schauhaus wieder herauskamen.
    »Das ist auch meine Meinung«, sagte Detektiv-Lieutenant Peek von der Mordkommission Manhattan Nord, der den Fall bearbeitete. »Wenn es zwei waren, dann waren es jedenfalls zwei, die ich nicht Menschen nennen möchte.«
    Wir zündeten uns Zigaretten an und versuchten erst einmal, das grausige Bild vor unserem geistigen Auge loszuwerden. Man kann nicht sachliche Arbeit leisten, wenn einem ein solch grauenhafter Anblick das bißchen Verstand vollkommen durcheinanderrüttelt.
    »Ist das FBI willens, den Fall zu übernehmen?« fragte Peek.
    »Wenn Sie es wünschen, würde unser Chef zweifellos die Übernahme des Falles durch das FBI anordnen«, entgegnete ich. »Aber ich halte das nicht für nötig. Sie haben die Vorarbeiten geleistet, warum sollten wir jetzt Zeit damit verlieren, einem FBI-Kollegen erst einmal diese Vorarbeiten zu schildern. Wenn das alles einmal vor Gericht geht, können Sie Ihre Aussagen dort ebensogut machen wie ein G-man.«
    »Wie Sie meinen«, nickte Peek. »Sie haben mich ja schon ein tüchtiges Stück vorangebracht, indem Sie mir halfen, die Tote zu identifizieren. Sicherheitshalber werde ich diese Judy Farlan bitten, sich die Leiche mal anzusehen. Wir müssen eine eindeutige Identifizierung haben.«
    »Das ist klar«, stimmte ich zu. »Wir arbeiten auf einer Fährte, die mit diesem Mord in einer gewissen Verbindung steht. Umgekehrt kann wieder alles, was Sie hinsichtlich des Mordes ermitteln, mit dem Fall Zusammenhängen, der uns eigentlich interessiert und von dem dieser Mord nur ein Teil ist. Aus diesem Grunde wird es das beste sein, wenn wir von Zeit zu Zeit unsere Ergebnisse austauschen. Geben Sie mir die Telefonnummer, unter der wir Sie erreichen können, ich gebe Ihnen meine, und dann rufen wir einfach gegenseitig an, wenn wir es für

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