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0122 - Hallo, ich bin wieder da!

0122 - Hallo, ich bin wieder da!

Titel: 0122 - Hallo, ich bin wieder da! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz Werner Höber
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Erscheinung. Aber sie paßte anscheinend gut zu ihm, und darauf kommt es in der Ehe schließlich an. Die beiden waren das ewige Liebespaar, wenn man sie beobachtete.«
    »Sie sagten, daß Mrs. Marskell heute nacht abgeholt worden wäre. Könnten Sie das ein bißchen genauer ausdrücken?«
    »Das ist ganz einfach. Ich kam in der letzten Nacht gegen zwölf Uhr nach Hause. Um genau zu sein: zwischen halb zwölf und Mitternacht. Zwei Männer standen vor der Wohnungstür hier und sprachen mit Mrs. Marskell. Ich hörte, wie sie etwas von einem Unfall sagten. Mrs. Marskell war natürlich zu Tode erschrocken, und ich rief ihr zu, ob ich etwas für sie tun könnte. ›Nein, danke‹, erwiderte sie. ›Mein Mann hat einen Autounfall gehabt. Die beiden Gentlemen wollen mich abholen und zu ihm bringen.‹ Ich fragte, ob es schlimm wäre. ›Ich weiß nicht. Man sagte mir nur, er hätte sich den linken Fuß gebrochen. Sonst bestände kein Grund zur Sorge. Ich weiß nicht recht…‹ Und dabei sah sie die beiden Männer mit jener Mischung aus Hoffnung, Mißtrauen und Zweifel an, die man solchen Unglücksboten nun einmal entgegenbringt. Meistens untertreiben diese Leute ja schrecklich.«
    »Wie sahen die beiden Männer aus?« fragte Tim Slender.
    »Ich habe sie nur von hinten gesehen. Sie drehten sich nicht ein einziges Mal um, während ich mit Mrs. Marskell sprach.«
    Phil warf mir einem raschen Blick zu. Unsere Sorge um Mrs. Marskell wurde durch diese scheinbar unbedeutende Bemerkung sehr erhöht.
    Es hat einen Grund, wenn zwei Männer sich nicht ein einziges Mal umdrehen, während in ihrem Rücken gesprochen wird. Sie wollen ihr Gesicht nicht zeigen. Das darf nur derjenige sehen, der es niemals mehr wird beschreiben können.
    »Wie waren die beiden Männer gekleidet?«
    »Sie trugen Mäntel. Farbe hellgrau, aus einem wollartigen Stoff, glaube ich. Außerdem hatten sie Hüte auf. Ebenfalls hellgrau.«
    »Wie groß waren die Männer?«
    Sie warf einen abschätzenden Blick auf Phil, der vor ihr stand. Bevor sie etwas sagte, fiel Tim ein:
    »Wenn sie die Größe vergleichen wollen, stehen Sie lieber auf. Sie standen auch, als Sie die Männer sahen. Sitzend täuscht man sich über Größenverhältnisse. Es liegt an der anderen Perspektive, wissen Sie?«
    »Bin doch nicht blöd«, sagte Judy Farlan. Aber sie stand gehorsam auf und betrachtete nachdenklich Phils Gestalt.
    »Der eine war ein bißchen größer als Sie. Der zweite etwa in Ihrer Größe.«
    »Hatten sie irgend etwas Auffälliges?«
    »Eigentlich nicht. Höchstens die Tatsache, daß bei dem größeren die Absätze fürchterlich schief getreten waren.«
    »Welche Seite war schief getreten? Die Außen- oder Innenseite?« wollte Phil wissen.
    Sie schloß die Augen, als wollte sie sich das Bild in die Erinnerung zurückrufen. Nach einer Weile sagte sie, indem sie die Augen wieder öffnete:
    »Sie waren an den Außenseiten abgetreten. Ich weiß es wieder ganz genau.«
    »Sonst noch irgend etwas, was sich auf die beiden Männer bezieht?«
    »Ich wüßte nichts.«
    »Wie ging es mit Mrs. Marskell weiter?«
    »Nachdem ich ihr noch einmal angeboten hatte, daß ich ihr selbstverständlich zur Verfügung stünde, wenn sie in irgendeiner Form meine Hilfe brauchte, sie es aber abgelehnt hatte, ging ich in meine Wohnung. Kurze Zeit später hörte ich, wie Mrs. Marskell ihre Wohnung verließ. Es wundert mich, daß sie bis jetzt noch nicht zurückgekommen ist. Geht es ihrem Mann so schlecht, daß sie die ganze Nacht an seinem Bett saß, oder - he, Moment mal! Sie sind vom FBI! Was ist denn mit den Marskells los?«
    Phil überlegte einen Augenblick, aber da es heute abend schon in den Zeitungen stehen würde, bestand kein Grund, es noch als Geheimnis zu behandeln.
    »Mr. Marskell ist ermordet worden.«
    »Was —?«
    Ihre Frage war kaum zu verstehen, so tonlos kam sie über die grellrot geschminkten Lippen.
    Ich wollte mich gerade bei ihr für die Auskünfte bedanken und die Unterhaltung abbrechen, als das Telefon auf dem kleinen Tisch hinten in der Ecke des Wohnzimmers anschlug.
    Wir fuhren auf. Nach einer kleinen Pause der Überraschung eilte ich zum Apparat und nahm den Hörer.
    »Bei Marskell«, sagte ich nur.
    »Jerry? Hier ist High. Ich dachte mir, daß Sie noch in der Wohnung der Marskells sein würden, als wir Sie über die Sprechfunkanlage nicht erreichen konnten. Nun, Jerry, wie ist es? Haben Sie mit Mrs. Marskell gesprochen?«
    »No, Chef. Wir können nicht mit ihr sprechen. Sie

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