Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0122 - Nachts, wenn der Todesbote kommt ...

0122 - Nachts, wenn der Todesbote kommt ...

Titel: 0122 - Nachts, wenn der Todesbote kommt ... Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Wolf Sommer
Vom Netzwerk:
Miß Giordano, meine ich. Jetzt nach dem Tod ihres Vaters… Wir würden ihr gerne helfen. Sie scheinen zu wissen, wo sie sich aufhält, und deshalb…«
    Energisch schüttelte die Frau den Kopf. »Ich weiß, wo sich Miß Giordano aufhält, ja. Auf ihren ausdrücklichen Wunsch jedoch werde ich es Ihnen nicht sagen. Miß Giordano braucht jetzt keine Hilfe, sondern Ruhe. Wenn Sie Freunde von ihr sind, werden Sie das verstehen, nicht wahr?«
    Buzz Fetterman warf schnelle Blicke nach links und rechts. Kein anderer Hausbewohner war in Sicht.
    »Schnapp sie dir«, raunte er seinem Kumpan zu.
    Das ließ sich Kevin Plant nicht zweimal sagen. Er ließ seine Aktentasche fallen und war mit einem Satz bei der Frau.
    Diese fuhr zurück. »Was…?«
    Weiter kam sie nicht. Plant verschloß ihr mit seiner klobigen Rechten den Mund und drängte sie in ihre Wohnung. Fetterman hob die Tasche vom Boden auf und huschte ebenfalls in die Nachbarwohnung. Dann schloß er die Tür hinter sich.
    Plant hatte die Frau inzwischen durch eine kleine Diele in ein daran anschließendes Zimmer gedrängt, den Living-Room. Der Fernsehapparat lief. Über den Bildschirm rannten ein paar Cowboys auf der Flucht vor blutrünstigen Indianern.
    »Noch jemand in der Wohnung?« herrschte Fetterman die Frau an, die sich verzweifelt und mit weit aufgerissenen Augen in der Umklammerung Plants wand. Nach wie vor hielt ihr der bullige Gangster den Mund zu.
    Die Frau reagierte nicht auf Fettermans Frage. Erst als Plant sie schüttelte und die Frage wiederholte, machte sie heftige, verneinende Kopfbewegungen.
    Plant ginste befriedigt.
    »Paß auf, Baby«, sagte er. »Ich lasse dich jetzt los. Wenn du einen Muckser von dir gibst, wirst du es bitterlich bereuen. Ist das klar?«
    Die Frau nickte krampfhaft.
    Der bullige Gangster ließ sie los. Sie atmete schwer. Ein stetiges Zittern ging durch ihren Körper. In ihrem Gesicht spiegelte sich die Angst.
    »Was… was wollen Sie von mir?« stammelte sie. »Geld? Es ist nichts…«
    »Sag uns, wo wir Roberta Giordano finden!« forderte Fetterman sie auf.
    Die Röte wich aus dem Gesicht der Frau. Sie wurde blaß, biß sich auf die Lippen.
    »Ich weiß es nicht«, stieß sie hervor. »Bitte, das müssen Sie mir glauben!«
    Der flehende Unterton in ihrer Stimme rührte Fetterman in keiner Weise.
    Ganz klar, daß die Frau log. Aber das würde sich schnell ändern.
    Fetterman ging zum TV-Gerät hinüber und stellte den Ton lauter. Indianergebrüll füllte den Living-room aus.
    Kevin Plant begriff sofort. Er holte aus und versetzte der Frau eine schallende Ohrfeige.
    »Na, Baby, fällt dir vielleicht jetzt ein, wo Miß Giordano zu finden ist?« Drohend baute Kevin Plant seine kräftige Gestalt vor der Frau auf.
    Schützend nahm sie eine Hand vors Gesicht. »Bi… bitte, nicht mehr schlagen…«
    »Sag uns nur, was wir wissen wollen!«
    »Greenport«, sagte die Frau hastig, »Greenport, Long Island.«
    »Genauer!«
    »Seaside-Hotel!« Es sprudelte jetzt förmlich aus der Frau hervor. Sie hatte nicht mehr die Kraft, Widerstand zu leisten.
    Plant und Fetterman tauschten einen Blick.
    »Scheint zu stimmen«, sagte Plant. »Was meinst du?«
    Fetterman nickte. Er zweifelte nicht daran, daß die Frau die Wahrheit gesagt hatte. Die Information war Gold wert. Aber Fetterman wollte noch mehr wissen.
    »War Luke Giordano in den letzten Tagen hier?« fragte er.
    »Mr. Giordano?« Verständnislosigkeit lag in den Augen der Frau. »Aber Mr. Giordano ist… tot!«
    Auch diese Antwort befriedigte Buzz Fetterman sehr. Das Unverständnis, mit dem sie auf seine Frage reagiert hatte, ließ darauf schließen, daß sich Luke hier noch nicht hatte blicken lassen. Jedenfalls war der Frau nichts davon bekannt. Gut, sehr gut. Blieb im Moment nur noch ein Problem: diese Frau.
    Kevin Plant schien ähnliche Überlegungen angestellt zu haben. »Was machen wir mit ihr?« fragte er und kratzte sich nachdenklich am Kinn. »Wenn wir raus sind, wird sie sofort nach dem Telefon greifen und die Bullen alarmieren. McCracken ist nicht blöde. Er wird uns die Partie vermasseln!«
    »Tja«, machte Fetterman.
    Die Frau ahnte offenbar Böses. Ruckartig setzte sie sich auf. In ihren Augen loderte die Panik.
    »Bestimmt nicht«, sagte sie gehetzt. »Die Polizei… Ich werde nichts sagen. Ich habe Sie nie gesehen! Das werde ich sagen, wenn mich einer fragt!«
    Wieder tauschten die beiden Männer einen Blick. Es war ein Blick stummen Einverständnisses. Eine Million Dollar stand

Weitere Kostenlose Bücher