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0122 - Nachts, wenn der Todesbote kommt ...

0122 - Nachts, wenn der Todesbote kommt ...

Titel: 0122 - Nachts, wenn der Todesbote kommt ... Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Wolf Sommer
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neben das Mädchen.
    »Ab geht die Post«, wies er seinen Komplizen an.
    Plant legte den Gang ein.
    Jetzt kam das Mißtrauen des Mädchens plötzlich wieder.
    »Was… was wollen Sie von mir?« fragte sie unsicher.
    Kevin Plant drehte sich um und grinste über das ganze Gesicht.
    »Wir sollen dir einen schönen Gruß von deinem Daddy bestellen, Baby«, sagte er höhnisch.
    Dann gab er Gas.
    ***
    Sofort nach der alarmierenden Meldung Bill Flemings ließen Professor Zamorra und Nicole Duval auf Château de Montagne alles stehen und liegen und fuhren mit ihrer schwarzen Citroën-Limousine nach Paris. Dort machten sie eine kurze Zwischenstation beim Polizeipräfekten und nahmen dann die nächstbeste Maschine nach New York.
    Die nächstbeste Maschine erwies sich gleichzeitig auch als die beste, die es gab: eine Concorde der Air France. In Rekordzeit überquerten sie den Atlantik und landeten auf dem New Yorker Flughafen John F. Kennedy International, wo sie von Bill Fleming in Empfang genommen wurden.
    Nach der gewohnt herzlichen Begrüßung betrachtete Zamorra den Freund mit leicht zusammengekniffenen Augen.
    »Du bist älter geworden«, stellte er fest. Und Nicole nickte dazu.
    Bill Fleming lachte auf. Aber es war kein heiteres Lachen.
    »Ein Andenken an den Killer aus dem Totenreich«, sagte er bitter. Er fuhr sich mit der rechten Hand über die Mundpartie. »Diese Falten hier habe ich Giordano zu verdanken! Um ein Haar wäre ich ein Greis oder gleich eine Mumie geworden - so wie die anderen.«
    »Tut mir unendlich leid, Bill«, erwiderte Zamorra bedrückt. »Wenn ich gewußt hätte…«
    Bill winkte ab. »Vergessen wir, was gewesen ist. Denken wir lieber, was jetzt geschehen soll.«
    Während der Unterhaltung verließen sie den Ankunftsterminal und gingen zu Bills Wagen.
    »Wie ist die Situation jetzt?« wollte der Professor wissen. »Ist es dir inzwischen gelungen, die Polizei von der Existenz des auferstandenen Toten zu überzeugen?«
    »Ich glaube schon. Nach Antonescu und dem Hausmeister aus dem Apartmenthaus, von dem ich dir am Telefon erzählt habe, sind mehrere weitere Tote gefunden worden, die dieselben Symptome aufweisen.«
    »Künstliche Alterung mit Todesfolge?«
    »Ja. Es sieht so aus, als ob Giordano sein unheiliges Leben nur erhalten kann, wenn er anderen Menschen die Lebenskraft raubt. Und das offenbar in verhältnismäßig kurzen Abständen.«
    Sie hatten Bills Chevy jetzt erreicht und stiegen ein. Der Kulturhistoriker fuhr los.
    »Wenn dir die Polizei jetzt glaubt, Bill«, nahm Zamorra den Faden wieder auf. »Ist schon etwas unternommen worden?«
    Bill nickte. »Es ist eine Großfahndung nach Giordano eingeleitet worden. Diese hätte auch beinahe Erfolg gehabt, ist dann aber bedauerlicherweise ins Gegenteil umgeschlagen.«
    »Das heißt?«
    »Die Besatzungen von zwei Streifenwagen hatten Giordano in der Nähe einer Grünanlage gestellt. Einer der Beamten fiel sofort Giordanos Höllenblick zum Opfer. Die anderen eröffneten das Feuer und verwandelten ihn praktisch in eine Sieb. Aber das nutzte nichts. Giordano lebte weiter. Das Ende vom Lied waren drei weitere Polizisten, die an Altersschwäche starben. Nur einer konnte im letzten Augenblick entkommen.«
    Zamorra preßte die Lippen zusammen. Antonescu, dachte er erbittert. Er hatte gewußt, daß dieser Mann noch großes Unglück in die Welt bringen würde.
    Eine Weile später war Manhattan erreicht. Bill schlug aber nicht den seinen Gästen bekannten Weg zu seinem Haus ein, sondern fuhr anders.
    »Wir fahren direkt zum HQ der City Police«, erklärte er. »Du wirst dort sehnsüchtig erwartet, Zamorra.«
    »Ich?« wunderte sich der Professor.
    »Ja. Ich habe den Cops einiges von deinen Fähigkeiten erzählt. Und da sie selbst nicht wissen, wie sie Giordano das Handwerk legen sollen, setzen sie ihre ganzen Hoffnungen jetzt auf dich.«
    Zamorra lächelte. »Dann hätte ich mir das Empfehlungsschreiben des Polizeipräfekten von Paris ja sparen können, was, Nicole?«
    Das Mädchen erwiderte sein Lächeln. »Für mich warst du schon immer der Größte, Chef«, sagte sie und drückte seine Hand.
    Es dauerte nicht mehr lange, dann saßen Zamorra und seine Begleiterin in einem kleinen Konferenzraum den Spitzen der New Yorker Polizei gegenüber.
    Man schien wirklich auf ihn gewartet zu haben. Zamorra konnte sich nicht erinnern, von Polizeibeamten jemals so zuvorkommend behandelt worden zu sein.
    »Sie glauben also, daß Sie den Killer unschädlich machen

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