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0122 - Nachts, wenn der Todesbote kommt ...

0122 - Nachts, wenn der Todesbote kommt ...

Titel: 0122 - Nachts, wenn der Todesbote kommt ... Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Wolf Sommer
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er, wobei er sich bemühte, Anteilnahme in seiner Stimme mitschwingen zu lassen, »Miß Giordano hat den Verlust ihres Vaters zu beklagen. Würden Sie mich verbinden?«
    »Tut mir leid, da müssen Sie später noch mal anrufen. Miß Gordon ist noch nicht wieder im Haus. Sie macht abends immer einen längeren Spaziergang. Oder kann ich etwas ausrichten?«
    »Nein, nein«, erwiderte Fetterman schnell. »Ich melde mich dann nachher noch mal. Haben Sie einstweilen Dank für Ihre Bemühungen. Auf Wiederhören.«
    In aller Eile legte Fetterman auf und lief wieder auf den Wagen zu. Er riß die Tür auf und sprang hinein.
    »Los, fahr schon.«
    Plant ließ den Motor an. »Wohin?«
    »Zurück zum Hotel.« Fetterman berichtete von seinem Telefonat. »Wenn der Satan nicht dagegen ist, müßten wir es eigentlich schaffen, sie abzufangen.«
    »Na, was sage ich?« griente sein bulliger Partner. »Wir sind die reinsten Glückskinder.«
    Wenig später parkte Plant den Dodge wieder am Straßenrand. Der Hoteleingang lag genau im Blickfeld. Und nicht nur dieser, sondern auch die Straße links und rechts, die von den Lichtem des Hotels fast taghell erleuchtet wurde.
    Viel Verkehr herrschte nicht. Autos rollten nur vereinzelt die Fahrbahn entlang. Und Fußgänger glänzten fast ganz durch Abwesenheit. Ideale Voraussetzungen also für das, was die beiden Gangster vorhatten.
    Ihre Geduld wurde auf die Probe gestellt. Beinahe eine Stunde war bereits vergangen, und Roberta Giordano hatte sich noch immer nicht blicken lassen. Mehrere andere Leute waren unterdessen gekommen und im Hotel verschwunden.
    »Und wenn sie überhaupt nicht auftaucht?« fing Fetterman wieder an zu unken. »Wenn sie einer gewarnt hat?«
    »Gewarnt? Vor wem - vor uns vielleicht? Du spinnst, Buzz! Kein Aas kann wissen, daß wir hier sind!«
    »Ich meine nicht mal uns. Wäre ja möglich, daß man ihr wegen ihres Vaters Bescheid gesagt hat.«
    »Halte ich auch für ausgeschlossen«, widersprach Kevin Plant. »Wirst sehen, die Kleine kommt schon noch.«
    Er sollte recht behalten…
    Eine knappe Viertelstunde später näherte sich eine Frauengestalt dem Hotel. Aus der Entfernung konnte man sie kaum als junges Mädchen erkennen. Langsam, fast schleppend, war ihr Schritt. Und der schmucklose dunkle Mantel, den sie trug, paßte auch nicht zu einer Zwanzigjährigen. Allein die langen Haare, mit denen der leichte Wind spielte, verrieten ihre Identität.
    »Na also«, sagte Kevin Plant triumphierend. Er drehte den Zündschlüssel rum und ließ den Wagen anrollen.
    »Licht«, zischte Fetterman. »Wir benehmen uns ganz natürlich.«
    Sollte sich später jemand an den Dodge erinnern, dann war das nicht weiter schlimm. Schließlich handelte es sich nur um ein Fahrzeug, daß sie in Manhattan gestohlen hatten.
    Plant ließ die Scheinwerfer aufflammen. Dicht am Bordstein entlangfahrend steuerte er auf das Mädchen zu. Zehn Yards vor dem Hoteleingang befanden sie sich mit der jungen Frau auf einer Höhe.
    Sie war es, keine Frage. Jetzt, aus allernächster Nähe, konnte Buzz Fetterman die Ähnlichkeit mit dem Bild, das er kannte, zweifelsfrei feststellen.
    Plant hielt an, und Fetterman öffnete die Beifahrertür.
    »Entschuldigen Sie, Miß…«
    Roberta Giordano ging weiter. Offenbar war sie so in Gedanken, daß sie den Anruf gar nicht mitbekommen hatte.
    »Miß Giordano!«
    Jetzt blieb sie stehen, ganz abrupt. Ein unsicherer Blick traf den Wagen, den Plant unterdessen ein paar Yards zurückgesetzt hatte.
    »Wir sind Leute von Lieutenant McCracken«, fabulierte Buzz Fetterman. »Nur ein paar Fragen.«
    Er erkannte ihr Zögern, ihr Mißtrauen. Darum sagte er schnell: »Wir können uns natürlich auch im Hotel unterhalten. Ich dachte nur, es wäre Ihnen wegen der Leute lieber…«
    »Natürlich, natürlich…«
    Sie kam.
    Der Rest war ein Kinderspiel für die beiden routinierten Gangster.
    Buzz Fetterman stieg aus, öffnete die rechte Hintertür. Er lächelte verbindlich.
    »Dauert nur ein paar Minuten, Miß Giordano. Dann können Sie schlafen gehen. Bitte…«
    Das Mädchen kletterte in den Wagen. Ihr anfänglicher Argwohn schien dahingeschwunden zu sein. Buzz Fetterman warf schnelle, prüfende Blicke in die Gegend. Hatte jemand etwas gemerkt? Nein, es sah nicht so aus. Ein Stück weiter tauchten zwar jetzt einige Passanten auf. Aber die Leute nahmen offenbar gar keine Notiz von dem Wagen. Lautes Lachen drang herüber.
    Fetterman schlug die Beifahrertür zu, stieg hinten ein und setzte sich

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