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0123 - Wir zertraten die Hafenratten

0123 - Wir zertraten die Hafenratten

Titel: 0123 - Wir zertraten die Hafenratten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir zertraten die Hafenratten
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weiter. Die haben wir ein bisschen unter Druck gesetzt.«
    Er grinste in der Erinnerung an seine Erfolge. In diesem Augenblick war er wieder ganz der skrupellose, gemeine Gangster.
    »Wo steht das Häuschen?«
    »Am Jachthafen. Eine der beiden Telefonnummern bezieht sich auf den Apparat dort. Die andere ist die Nummer einer Kneipe, wo Ales häufig ist.«
    »Beschreiben Sie uns die Lage des Häuschens genauer.«
    Er tat es. Phil stellte einige Zwischenfragen, nickte, schließlich und brummte.
    »Okay, jetzt weiß ich, welche Bude er meint.«
    »Gut« sagte ich. »Wann…«
    In diesem Augenblick klingelte das Telefon. Phil wollte schon den Hörer nehmen, da fiel mir ein, dass es keine Garantie dafür gab, dass jetzt unsere Zentrale an der Strippe war.
    Ich zog meine Dienstpistole und sagte: »Sie werden sich melden, Stupply. Ich werde so dicht neben Ihnen sehen, dass ich jedes Wort verstehen kann. Sprechen Sie ein falsches Wort, geht es Ihnen verdammt dreckig, Stupply.«
    Er schluckte und griff zögernd zum Hörer. Erst nach einer weiteren auffordernden Geste nahm er ihn fest.
    »Stupply«, sagte er.
    Ich hatte mich so dicht neben ihn gestellt, dass ich die Stimme des Anrufers vernehmen konnte.
    »Heute Abend um acht bei mir. Ich brauche die Vormänner aller Gruppen. Klar?«
    »Eh… ja, sicher.«
    Knacken. Der Anrufer hatte bereits wieder eingehängt.
    Stupply ließ den Hörer sinken.
    »Das war Ales«, sagt er tonlos.
    »Ich hatte es mir gedacht es passt mir großartig. Auf diese Weise kriegen wir sämtliche Unterführer auf einen Schlag.«
    ***
    Wir warteten, bis uns von der Zentrale bestätigt wurde, dass die beiden Telefonnummern tatsächlich die beiden Anschlüsse waren, die uns Stupply schon bezeichnet hatte.
    Danach nahmen wir den Gangster in unsere Mitte, versiegelten seine Wohnung und brachten ihn hinunter.
    Natürlich gab es erstaunte Gesichter und einen kleinen Auf lauf, als wir Stupply in Handschellen durch die Halle führten. Aber wir durften kein Risiko mehr laufen, und es wäre eines gewesen, wenn wir ihm die Handschellen erspart hätten.
    Vor dem Hause wartete bereits ein Streifenwagen auf uns. Wir übergaben Stupply und setzten uns wieder in den Jaguar.
    Der dritte Mörder des Überfalls auf die Kneipe stand noch aus. Ralph Morriland, 14, East 118th Street. Da die Hausnummer so niedrig war, musste sie in der Nähe der Fünften Avenue liegen, von wo ja bei uns alle Hausnummern der Ost-West-Straßen beginnen. Es war also nicht schwer, sich zurechtzufinden.
    Wir hatten wieder unsere Staubmäntel über dem Unterarm hängen, darunter die Maschinenpistolen verborgen und schussbereit, als wir in der 118ten Straße ausstiegen.
    Das Haus war wesentlich kleiner als jenes Gebäude, aus dem wir Stupply abgeholt hatten.
    Es hatte vier Stockwerke, ein flaches Dach und einen Verputz, der langsam abbröckelte. Zwei Negerinnen standen auf dem Bürgersteig und schwatzten miteinander, während sie ihre Einkaufstaschen von einer Hand in die andere nahmen.
    »Weiblich«, grinse Phil belustigt. »Sie stellen die Taschen nicht ab, weil sie doch gar keine Zeit haben und gleich weiter wollen. Aber sie werden sich das eine Stunde lang abwechselnd erzählen.«
    Ich lachte. Wir gingen an ihnen vorbei und betraten das schmutzige Gebäude. Die Nähe der Fünften Avenue hatte auf dieses Gebäude jedenfalls keinen Einfluss. Undefinierbare Gerüche flogen uns entgegen, als wir den stickigen Hausflur betraten.
    Ein Junge lief uns mit einem Stapel Schulbücher entgegen. Ich stoppte ihn mit einer freundlichen Geste und frage: »Kennst du Mister Morriland, Junge?«
    »Klar. Die Type, wohnt ganz oben. Gar nicht zu verfehlen, denn es gibt nur eine Wohnung da oben.«
    »Du scheinst ja nicht gerade sein Freund zu sein, Hay?«
    Er zuckte die Achseln.
    »Mir gefällt er nicht, aber das ist doch meine Sache… oder?«
    Kindlicher Trotz stand in seinem Gesicht. Er hatte die herzerfrischende Geradheit mancher Kinder. Ich schob ihm einen halben Dollar in die Finger, die seine Bücher umklammerten, tippte mit dem Zeigefinger an die Hutkrempe und bedankte mich für die Auskunft.
    Er trabte davon. Wir stiegen die ausgetretene Treppe hinan.
    Als wir um den Treppenabsatz bogen, der hinauf in die vierte Etage führte, sah ich plötzlich wie in einer Großaufnahme den Gangster vor mir.
    Er stand oben auf der-Treppe und hatte seine Tommy Gun in der Hand.
    »Stopp«, sagte er. »Keinen Schritt weiter. Wer seid ihr?«
    Ich fuhr mir mit dem Zeigefinger über

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