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0123 - Wir zertraten die Hafenratten

0123 - Wir zertraten die Hafenratten

Titel: 0123 - Wir zertraten die Hafenratten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir zertraten die Hafenratten
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beschützen. Und ich brauchte keine Angst zu haben, dass bei mir je etwas kaputt ginge.«
    Ein Rackett also. Bemerkenswert an diesen Burschen war lediglich, mit welcher Frechheit sie sogar vor Zeugen ihre Forderung erhoben hatten. Ich wollte noch etwas fragen, aber unsere Mordkommission kam, was man an ihrer näher kommenden Sirene hören konnte.
    Ich brach das Verhör ab und ging den Kollegen entgegen. Sie kamen mit sechs Fahrzeugen, von denen das zweite der große Einsatzwagen der Mordkommission war. Aus den ersten Wagen sprang George Hunter heraus und eilte auf mich zu.
    »Ärger gehabt, Jerry?«, fragte er, während wir uns kurz die Hand drückten.
    »Beinahe«, erwiderte ich. »Vier Mann von einem Rackett wollten die Bude demolieren, weil der Wirt sich nicht erpressen ließ. Wir wollten sie natürlich daran hindern, na, da ging der Zauber los…«
    Ich erzählte ihm in raschen Zügen den Hergang des ganzen Theaters. Er hörte aufmerksam zu. Dann betraten wir beide das Lokal. George besah sich vom Eingang her die Lage, winkte dem Fotografen und gab Anordnungen hinsichtlich der Tatortfotos.
    Inzwischen führten die Vernehmungsbeamten bereits das erste Pärchen hinaus in den Einsatzwagen, wo sofort die Vernehmungen auf genommen wurden. In dem großen Fahrzeug befindet sich ein kleines Büro mit einer . versenkbaren Schreibmaschine, sodass an Ort und Stelle ordnungsgemäße Protokolle angefertigt werden können.
    Ich gab Phil einen Wink, dass er sich als Zuhörer bei den Vernehmungen betätigen sollte. Dieser Fall war unser Fall, das war uns klar. Man schießt nicht ungestraft in unserer Gegenwart einen Mann mit einer Maschinenpistole nieder… Der Fotograf beeilte sich und knipste mit Blitzlichtern etwa ein Dutzend Bilder von jedem Toten. Aus jeder Richtung, Gesamt- und Teilansichten des Körpers und so weiter.
    Danach betätigte sich der Arzt, der nur achselzuckend den Tod feststellen konnte. Dann endlich konnten wir die Taschen der-Toten durchsuchen. George tat es bei dem, den die beiden Salven aus den Tommy Guns getötet hatten, während ich es bei dem anderen tat.
    Wir legten beide unsere sauberen Taschentücher über die Fingerspitzen und zogen so den Inhalt der Taschen heraus. Neben jedem von uns stand ein Kollege von der Mordkommission und notierte jeden einzelnen Gegenstand, den wir zutage förderten. Das Interessanteste war für uns die Brieftasche.
    Sie enthielt neben anderen Papieren einen Führerschein, der erst vor ein paar Wochen in New York ausgestellt worden war. Die Adresse lautete auf Thomas Bearon, 82, Pine Street, Lower East Side. .
    »Wo wohnt dein Mann, George?«, fragte ich den Leiter der Mordkommission, als ich sah, dass auch er in einem neuen Führerschein blätterte.
    »Roy Johnson, 82, Pine Street, Lower East Side?«, sagte George.
    Ich stand auf und schob mir eien Hut ins Genick.
    »Meiner auch. Ich fahre mit Phil mal runter und sehe mir die Bude an. Einverstanden, George?«
    »Sicher, Jerry. Gem. Meine Leute können jetzt ja doch nicht hier weg. Aber seid vorsichtig. Du sagtest selbst, das Komplicen vorhanden sind…«
    Ich nickte nur.
    Einige Sekunden später heulte bereits die Sirene an meinem Jaguar auf, und Phil und ich brausten hinunter zur Lower East Side, eine der in jeder Beziehung dunkelsten Ecken von Manhattan…
    ***
    Es mochte etwa halb elf sein, als wir das gesuchte Haus gefunden hatten. Es war ein schmaler, kleiner Bau von drei niedrigen Stockwerken. Im Erdgeschoss befand sich ein Drugstore, der noch geöffnet hatte.
    Wir gingen hinein und bestellten uns eine Coca.
    Ein brummiger Kerl mit behaarten, nackten Unterarmen brachte sie uns. Sein massiger Schädel hatte nur noch einen dünnen Kranz spärlichen Haarwuchses.
    »Ich suche einen gewissen Mr. Johnson«, sagte ich, während ich das Geld für die beiden Getränke auf den Tisch legte. »Ich habe leider die Hausnummer vergessen. Aber er sagte, er wohnte in der Pine Street, daran erinnere ich mich noch genau. Können Sie uns weiterhelfen?«
    »Johnson? Roy Johnson etwa?«, fragte der Besitzer.
    »Ja, das ist er.«
    »Der wohnt hier im Hause. Oben in der zweiten Etage. Es ist - warten Sie mal - also rechts wohnt erst Prokley, dann Richards, dann kommt Johnson. Well, die dritte Tür auf der rechten Seite, wenn Sie raufkommen.«
    »Danke schön«, nickte ich. »Jetzt werden wir’s finden.«
    Er nahm sein Geld und ging zurück an seine Theke, wo sich ein paar Hafenarbeiter herumlümmelten, die noch blutjung und dafür schon

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