Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0124 - Das Flammenschwert

0124 - Das Flammenschwert

Titel: 0124 - Das Flammenschwert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
hartnäckiger Gegner war.
    Sie mußten sich in einem Auto befinden, andernfalls hätten sie die Entfernung nicht so rasch zurückzulegen vermocht. Denn über magische Kräfte verfügten sie nicht, waren nicht in der Lage, jene Wege zu nutzen, die den Dämonen offenstanden.
    Chuu fuhr auf, wirbelte herum. Auch ihm waren jene Wege verschlossen, er verfügte nicht über die unglaubliche Macht des Herrschers, war auf seinen eigenen Körper angewiesen. Er hatte den Wegrand bereits erreicht, als er erstarrte.
    Zu spät!
    Soeben bog der Wagen um die letzte Kurve, glitt herum und direkt auf Chuu zu. Das Wesen erschrak. Seine superscharfen Sinne vermochten das Erschrecken des Fahrers zu erkennen, der blitzartig auf die Bremse trat. Rutschend blieb der schwere Wagen stehen.
    Chuu löste sich aus seiner Starre. Mit einer raschen, gleitenden Bewegung verschwand er wieder im Unterholz, eilte geduckt davon. Seine Gedanken rasten. Er hatte einen Fehler gemacht, die Sterblichen waren gewarnt. Jetzt galt es, schneller zu sein als sie. Doch zugleich spürte er, daß er es nicht schaffen würde. Die Sterblichen waren schnell, viel zu schnell für ihn. Schon hatte der Wagen wieder Fahrt aufgenommen, glitt immer schneller werdend heran. Und Chuu blieb keine andere Wahl, er mußte dem Weg folgen, wenn er auf dem kürzesten Weg zur Kapelle gelangen wollte. Zugleich erfaßten seine Sinne, daß diese Kreaturen gefährlicher waren.
    Sein lautloser, gedanklicher Hilfeschrei an den Herrscher explodierte förmlich in ihm, wurde mit aller Macht ausgestrahlt. Und diese gewaltige geistige Anstrengung erschöpfte ihn fast völlig, saugte einen Großteil der Lebensenergie aus ihm heraus, die er nicht so rasch wieder zu ersetzen vermochte. Chuu blieb stehen, taumelte, konnte nicht mehr vorwärts. Seine drei Herzen jagten, pumpten das schwarze Blut durch die Adern und vermochten seine Kräfte dennoch nicht schnell genug zu regenerieren.
    Der Wagen stoppte. Chuu drehte matt den Kopf. Da wußte er, daß es vorbei war.
    Sie hatten ihn. Kamen bereits heran, um ihn zu töten oder zumindest gefangenzunehmen. Und er besaß nicht die Kraft, sich zu wehren.
    Er konnte nur noch hoffen, daß sein geistiger Wamschrei von dem Herrscher vernommen worden war, daß der Dämon ihm Hilfe sandte…
    ***
    Um sie herum tobte die Hölle. Bereits während des Anrittes hatten Zamorra und Nicole einen Vorgeschmack dessen bekommen, was sie erwartete.
    Es war ein wildes, archaisches Bild, das sich ihnen bot. Zamorra hatte schon einige Gemälde alter Meister wie auch jüngerer Künstler gesehen, die die Kreuzritter in Aktion darstellten, doch mit der Wirklichkeit waren diese Bilder keineswegs zu vergleichen. Dort hatte man Ruhe und Muße, jede Einzelheit in sich aufzunehmen. Doch hier war alles in ständiger Bewegung, änderte sich von Sekunde zu Sekunde. Das Dröhnen der Pferdehufe wurde begleitet von dem metallischen Klirren der Rüstungen, in die die Herren Kreuzritter gepanzert waren. Schwere, klobige Dinger, die zwar vor nicht allzu kräftig geführten Schwerthieben schützen mochten, aber gleichzeitig die Beweglichkeit der Gepanzerten stark reduzierten. Auch die Pferde trugen schwere Panzerdecken, die bis auf Kopf und Beine nahezu jede Körperstelle überdeckten und die nach dem Prinzip der Kettenhemden gegliedert waren. Durch diese furchtbar schweren Metallmassen waren die Pferde langsam, sehr langsam, und Zamorra ahnte, daß sich der eigentliche Kampf zu Fuß abspielen würde, denn bis die Ritter in voller Montur Jerusalem erreichten, waren die Pferde ausgepumpt, erschöpft, erledigt.
    Große, dreieckige Schilde, weiß mit einem großen roten oder schwarzen Kreuz bemalt, blitzten hier und da auf. Die Bewaffnung der Ritter bestand vorwiegend aus eisernen Langschwertem, kurzen Dolchen, langschäftigen Holzlanzen mit metallenen Spitzen, teilweise als Hellebarden, sowie aus den gefährlichen Morgensternen, jenen stachligen Eisenkugeln, die mittels einer Kette an einem kurzen Schaft saßen und, richtig eingesetzt, sogar eine Ritterrüstung mit einem Schlag zu zerschmettern vermochten. Das Gefährliche der Waffen war ihre Beherrschung. Wer nicht hundertprozentig mit so einer Kugel umzugehen vermochte, dem wurde sie in vollem Schwung aus der Hand gerissen, oder er erschlug sich selbst damit. Denn hinter der an der Kette rotierenden Kugel steckte, einmal in Schwung gebracht, eine entsetzliche Vemichtungskraft, und ein Morgenstern war nur durch einen heftigen Aufprall zu stoppen,

Weitere Kostenlose Bücher