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0124 - Das Flammenschwert

0124 - Das Flammenschwert

Titel: 0124 - Das Flammenschwert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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leise. »Ist das zu fassen?«
    Die Frau war Nicole Duval!
    »Frau um Frau!« schrie einer der drei Entführer. »Wir tauschen! Kalif, ergebt Euch nicht! Allah wird uns zum Sieg führen!«
    »Ihr Narren«, sagte Achman tonlos. Er ahnte, daß bei diesem Versuch eines Kuhhandels nichts, aber auch gar nichts herauskommen würde. Denn nur zu gut schätzte er Leonardo de Montagne ein…
    Ritter Gottfried warf Leonardo in diesem Moment einen fragenden Blick zu. Der Anführer der Kreuzritter war unschlüssig, was er tun sollte. Denn die Französin war ihm herzlich fremd, er kannte sie nicht näher, aber da es da irgendwo eine Verbindung zwischen ihrem Begleiter, diesem Zamorra, und Leonardo geben mußte, wollte er seinem Berater die Entscheidung überlassen. Zamorra, wo war der überhaupt? Gottfried von Bouillon sah in die Runde.
    »Monsieur Zamorra?«
    Als dieser sich nicht meldete, sah Gottfried wieder den Magier an. Dieser schüttelte den Kopf.
    »Wir gehen nicht auf den Tausch ein,« erklärte der Anführer der Kreuzritter daraufhin. »Wir haben die Macht.«
    »Dann töten wir die Frau«, konterte der Sprecher der Entführer. Kalif Achman stand reglos da. Er spürte, daß die Fäden ihm langsam aus den Händen glitten. Hatte er einen Fehler begangen, und wenn ja, welchen? Er vermochte es nicht zu sagen, sosehr er auch darüber nachgrübelte.
    Er sah von einer Frau zur anderen. Da war diese blonde Ungläubige. Sie empfand Furcht, das war deutlich zu spüren. Ihre Augen flackerten unstet. Wohl hoffte sie, daß von seiten der Ritter etwas geschah, das ihr zur Freiheit verhalf, doch dies war höchst unwahrscheinlich…
    Und da war Alyanah…
    Alyanah! Ihr durfte nichts geschehen!
    »Gebt Alyanah frei«, sagte er. »Ihr seid die Sieger.«
    Der Sprecher der Entführer, ein Mann mittleren Alters mit faltigem Gesicht und einem mächtigen Bart, trat jetzt vor. Er blieb neben Achman vor Gottfried stehen.
    »Hört nicht auf das, was der Kalif lallt!« knurrte er. »Wir scherzen nicht. Wenn Euch am Leben Eurer Dame etwas liegt, so tauscht Alyanah gegen sie ein. Andernfalls werden wir sie töten - jetzt und hier. Und Ihr seht zu.«
    »Nur zu«, höhnte Leonardo in diesem Augenblick. »Anschließend ziehen wir euch Banditen die Haut vom Leibe und schneiden euch in handliche Streifen! Doch Alyanah geben wir nicht frei!«
    »Ist das Euer letztes Wort?« fragte der Muselman. Dabei sah er von Leonardo wieder zu Gottfried, »Ja!« erwiderte der Ritter unbehaglich.
    Der Araber wandte sich um und hob die Hand. »So handelt!« sagte er rauh.
    Ein Messer zuckte hoch.
    Nicole schrie gellend auf. Todesangst stand in ihren Augen, als sie die Klinge auf sich zurasen sah. Direkt auf ihre Kehle zu! Sie vermochte nicht mehr auszuweichen, der Dolch war zu schnell, ließ ihr keine Chance…
    ...und erreichte sie dennoch nicht!
    Etwas blitzte auf, rast noch schneller als der Dolch an ihr vorbei. Ein dumpfes Klatschen und ein überraschter Schmerzensschrei. Klirrend prallte das geworfene Schwert auf den Boden. Der Araber torkelte zurück.
    Nicole duckte sich instinktiv. Ein pfeifendes Geräsuch erklang, als durchschnitte etwas Schweres die Luft. Jemand mußte mit ihrer Ausweichbewegung gerechnet haben, das Wirbeln ging tiefer, und dann zerplatzte etwas knirschend. Sekunden später jagte eine Lanze durch den Saal und tötete den dritten Entführer.
    Ragnar von Helleb machte ein paar Schritte nach vorne, kam aus der Deckung heraus und hob sein Schwert auf. Vor dem blutenden und wimmernden Araber blieb er stehen.
    »Verschwinde. Vielleicht findest du jemanden, der die Blutung stillt. Eile, oder du stirbst!« knurrte er ihn an.
    Der Ritter mit dem Morgenstern blieb ruhig über dem Erschlagenen stehen. Nicole richtete sich langsam auf. Ragnar bot ihr den Arm und half ihr auf. Ungläubig starrte die Französin den jungen Helleber an, der ihr freundlich zulächelte. Sie konnte es noch nicht richtig fassen, dem raschen Tod entgangen zu sein. Wo kamen ihre Befreier her…?
    Ragnar schien ihre Gedanken erraten zu haben. »Wir beobachteten, wie man Euch entführte, Mademoiselle«, erklärte er. »Und so folgten wir den Entführern. Ich hoffe, wir kamen rechtzeitig. Ist Euch etwas geschehen?«
    Nicole schüttelte den Kopf. Sie war immer noch blaß und vermied es, die beiden Toten und die abgeschlagene Hand mit dem Dolch anzusehen. Zu rasch war die Aktion gewesen, zu schnell der Tod, der unerbittlich zugeschlagen hatte.
    »In Helleb pflegen wir Frauenräuber mit dem

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