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0124 - Die Mörder-Blumen

0124 - Die Mörder-Blumen

Titel: 0124 - Die Mörder-Blumen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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einen recht ansehnlichen, und sie glaubte, daß es noch ein paar Minuten dauern würde, bis Grillo zurückkehrte.
    Zeit für den Raum hinter der Tür.
    Jessica erschrak über ihre eigenen Gedanken. Was hatte sie überhaupt dort zu suchen?
    Nichts, aber auch gar nichts. Wenn sie den Raum betrat, war das Hausfriedensbruch. – Andererseits lockten die Stimmen. Sie riefen nach ihr, und es wäre unhöflich gewesen, nicht dem Ruf zu folgen.
    Außerdem war sie neugierig.
    Also doch.
    Sie legte eine Hand auf die kühle Metallklinke und spürte die rauhe Haut auf ihrem Rücken. Durch die Nase atmete sie die Luft ein, dann gab sie sich selbst einen Stoß und drückte die Klinke nach unten.
    Die Tür war offen.
    Jessica Parker betrat den geheimnisvollen Raum, und das Verhängnis nahm seinen Lauf…
    ***
    Zuerst fiel ihr das Licht auf.
    Es war ein seltsames Licht. Bunt, klar und doch verwaschen. Die Kundin befand sich plötzlich in einer völlig anderen Welt. In einem Paradies der Blumen.
    Jessica schloß die Tür. Sie drückte sie leise und sacht ins Schloß, Grillo sollte nichts hören.
    Tief atmete sie ein.
    Ja, hier war die Luft klarer. Und auch reiner. Sie mußte mit Ozon angereichert worden sein, damit die Blumen nicht so schnell verwelkten.
    Und was es für Blumen waren!
    Prachtvolle Züchtungen, die das Herz eines jeden Gärtners hätten höher schlagen lassen. Jessica war beeindruckt. Sie konnte sich gar nicht sattsehen an soviel Schönheit.
    Aus großen Glasvasen wuchsen langstielige Rosen. Manche hatten ihre Blätter geöffnet, andere waren noch zu. Sie sah große, gelbe Gerbera, Iris und Gladiolen. Weiterhin Tulpen, Spinnen und auch Orchideen.
    Letztere waren die schönsten, die sie je in ihrem Leben gesehen hatte. Nur – wo befanden sich die Menschen, die sie gerufen hatten? Jessica schaute sich um. Sie sah keine Person, es gab auch keine Fenster, durch die sie hätten verschwinden können, sondern nur die eine Tür.
    Wer hatte sie dann gerufen?
    Jessica hob den Kopf. Das Licht wurde von an der Decke hängenden Lampen abgestrahlt. Kaltes Licht, das die Blumen manchmal blaß aussehen ließ. Aber nicht nur Blumen waren vorhanden, sondern auch Gewächse. Sie standen in terrarienförmigen Glasgefäßen, und Jessica bekam einen Querschnitt der auf der Erde vorkommenden Moose und Farne zu sehen.
    Einmalig…
    »Jessica… komm … komm zu uns …«
    Da waren die Stimmen wieder. Diesmal lauter als zuvor. Sehr deutlich vernahm sie ihren Namen.
    Aber die Rufer – wo steckten sie?
    Jessica verzog das Gesicht, als würde sie unter Qualen leiden. Sie war plötzlich nervös, ihr Herz klopfte schneller, ein dünner Schweißfilm lag auf ihrer Haut. Bis jetzt hatte sie sich noch nicht von der Tür weiter weggetraut, doch nun machte sie die ersten zaghaften Schritte in den Raum hinein und trat näher an die Vasen heran.
    Da fiel ihr etwas auf.
    Aus den Vasen ragten nicht nur die herrlichen Blumen, sondern zusätzlich schmale beschriftete Holzstiele.
    Da stand Clarissa bei den Rosen, Mary bei den Gerbera, Janine bei den Orchideen.
    Seltsam…
    Die Blumen hatten Frauennamen.
    Warum? Weil sie so außergewöhnlich schön waren? Oder weil dem Züchter die Namen so gut gefielen?
    Das braunhaarige Girl ging weiter. Jessica schritt nur auf Zehenspitzen, sie wollte keinen Laut verursachen. Und plötzlich weiteten sich ihre Augen, als sie vor der leeren Vase ihre Schritte stoppte.
    Dort befanden sich nach wie vor keine Blumen, dafür aber steckte dort ein schmales Stück Holz. Es war ebenfalls mit einem Namen versehen.
    Das Mädchen las halblaut und mit zitternden Lippen.
    »Jessica!«
    ***
    Für einen Moment schloß sie die Augen. Schwindel erfaßte sie, und sie mußte ein paarmal tief durchatmen, um sich zu fangen.
    Jessica!
    Ein Zufall?
    Vielleicht – vielleicht auch nicht. Sie glaubte nicht mehr an Zufälle, seitdem sie die Stimmen gehört und diesen Raum betreten hatte.
    Nein, das war eine Manipulation.
    Abermals hörte sie die Stimmen.
    »Jessica, jetzt bist du da.«
    Das Girl wirbelte herum. Wer hatte da gesprochen?
    Und wieder. »Jessica!«
    Ihre Augen wurden groß. Ja, auf einmal war ihr alles klar. Die Blumen hatten sie gerufen!
    Die Blumen?
    Unmöglich. Blumen konnten nicht sprechen. Höchstens im Märchen oder in der Legende, aber nicht in der Wirklichkeit.
    Wie ein Pfeil schoß es durch Jessicas Herz. Sie machte auf dem Absatz kehrt und lief zur Tür.
    Einen Schritt davor blieb sie abrupt stehen. »Wo willst du denn hin,

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