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0125 - Der Leichenbrunnen

0125 - Der Leichenbrunnen

Titel: 0125 - Der Leichenbrunnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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mit den Fäusten die blanken Knochen, erzielte aber keinerlei Wirkung. Mir schmerzten nur die Hände von dieser Aktion.
    Dann war auch das dritte Skelett wieder einsatzbereit. Es riß meine Füße vom Boden hoch, und gleichzeitig spürte ich auch die Klauenhände unter meinen Achseln.
    Wild warf ich meine Arme in die Höhe, drehte die Hände nach hinten, und es gelang mir, den Stoff der Kapuze zwischen die Finger zu bekommen.
    Wütend zerrte ich daran. Der Knochenmann, der meine Schulter hielt, bekam das Übergewicht und fiel auf mich. Damit hatte ich kaum etwas gewonnen, denn die andere knöcherne Gestalt schlang mir ihren fleischlosen Arm um die Kehle und drückte zu.
    Ich würgte, bekam keine Luft.
    Dumpfe Stimmen drangen an meine Ohren.
    Befehle.
    Der Boden unter mir verschwand.
    Verdammt, sie hatten es geschafft, mich in die Höhe zu hieven.
    Jetzt wurde es ernst.
    Mein Widerstand erlahmte. Durch den Druck an der Kehle bekam ich keine Luft mehr, und schon tanzten die ersten Schatten vor meinen Augen, durchzogen von farbigen Kreisen und Ringen.
    Ich machte mich schlaff.
    Damit hatten meine Gegner nicht gerechnet. Ich sackte in ihrem Griff zusammen, und einen Atemzug lang bekam ich wieder Luft.
    Himmel, das tat gut.
    Aber der Kampf war noch nicht beendet. Als ich meinen Körper hochschnellte, nutzten die Skelette die Bewegung eiskalt aus, verlängerten den wuchtigen Sprung, und plötzlich lag ich auf dem Rand des Leichenbrunnens.
    Vor Schreck übersprang mein Herz einen Schlag.
    »Runter mit ihm!« vernahm ich den dumpfen Befehl.
    Sie stießen mich an.
    Ich bekam das Übergewicht und fiel. Doch im letzten Augenblick schnellte mein rechter Arm zur Seite. Ich hatte Glück und bekam einen der Pfosten zu packen.
    Eisern hielt ich fest.
    Sie schlugen mir auf die Finger.
    Ich gab nicht nach.
    Dann bogen die untoten Geschöpfe meine Finger zurück. Einzeln nahmen sie sich jeden vor.
    Dem hatte ich nichts entgegenzusetzen.
    Der Griff lockerte sich, wurde gelöst.
    Ein harter Stoß, ein Schlag gegen die Schulter…
    Ich fiel in den Brunnen. Die verdammten Skelette hatten ihr Ziel erreicht…
    ***
    Alles ging rasendschnell.
    Die Beine waren gefesselt, doch die Hände hatte ich frei. Der Schacht war ziemlich eng, fast wie eine Röhre. Ich raste in die Tiefe, hatte dabei das Gefühl, mein Herzschlag würde stehenbleiben, und plötzlich dehnten sich die Sekunden. Die Zeit schien auf einmal stehenzubleiben.
    Ich schlug um mich.
    Meine Arme prallten gegen die Tunnelwände, gegen glatte, mit Moos bedeckte Steine, aber nicht nur das. Ich schlug plötzlich mit dem Ellbogen vor einen hervorstehenden und in der Tunnelwand verankerten Gegenstand.
    Instinktiv griff ich zu.
    Mit beiden Händen!
    Meine Fingernägel brachen, ich spürte einen reißenden Schmerz, erst in der Schulter, dann in den Händen.
    Ich schrie auf. Die Schmerzen machten mich toll.
    Der rasende Fall aber wurde gebremst – und ich hing fest.
    Jawohl, ich hatte mich fangen können an den Steigeisen, die in die Tunnelwand fest verankert waren.
    Zwei Sekunden lang geschah nichts; ich konzentrierte mich auf den Schmerz in den Schultergelenken, während mir die Tränen über die Wangen rannen. Dann fuhr es mir wie ein Eissplitter durch mein Herz. Etwas rieselte mir auf die Handrücken.
    Rost!
    Panik erfaßte mich. Ich wollte meine Beine bewegen, schaffte es aber wegen der Fesseln nicht, zog sie an und fand ein weiteres Steigeisen. Dadurch konnte ich das Gewicht verlagern, hing nicht nur an einem Eisen.
    Erst einmal ausruhen, auch wenn es nur ein paar Sekunden waren. Ein Blick nach oben.
    Beinahe winzig kam mir die Tunnelöffnung vor. Im nachhinein erfaßte mich noch ein Schauder, wenn ich daran dachte, welch eine Strecke ich zurückgelegt hatte.
    Von den Skeletten sah ich nichts mehr. Sie hatten sich verzogen.
    Ich drehte den Kopf und schaute nach unten.
    Den Grund den Brunnens konnte ich nicht sehen. Alles verschwamm in der Finsternis.
    Kletterte ich nach oben oder schaute ich mir den Brunnen an?
    Das war die Frage.
    Der gesunde Menschenverstand riet mir, wieder hochzuklettern, doch ich war Polizist, Geisterjäger, was Sie wollen. Und ich hatte einen Fall am Hals, den es zu lösen galt.
    Ich mußte über das Rätsel dieses geheimnisvollen Leichenbrunnens Bescheid wissen.
    Ich fühlte meine Taschen ab.
    Die kleine Bleistiftlampe trug ich bei mir. Ein Lichtblick wenigstens. Vorsichtig holte ich die Lampe hervor, hielt sie nach unten und knipste sie an.
    Der feine

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