Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0125 - Der Teufel aus dem Orient

0125 - Der Teufel aus dem Orient

Titel: 0125 - Der Teufel aus dem Orient Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
Witze. Danach ist mir aber gar nicht zumute. Vorhin, gerade als ich unter die Dusche steigen wollte, muß ich plötzlich abgekippt sein. Jedenfalls erwachte ich - laut Armbanduhr - drei oder vier Minuten später wieder und fand mich auf dem Fußboden liegend vor.«
    Bill unterbrach sie. »Vielleicht eine Ohnmacht, eine Schocknachwirkung nach dem Flugzeugabsturz. Das kommt manchmal erst Stunden, Tage später und…«
    Sie schüttelte energisch den Kopf. »Bill, während einer Ohnmacht träumt man nicht. Ich habe aber geträumt…«
    Bills Gespür wurde wieder wach. So ganz glaubte er Manuelas Behauptung zwar nicht, aber instinktiv erfaßte er, daß hier etwas geschehen war, dem irgendeine Bedeutung zukam.
    »Erzähl schon.«
    »Es war eigenartig«, berichtete Manuela langsam und schlug die Beine übereinander. »Ich sah… zwei UFOs, oder wie man sie nennt. Sternenschiffe aus einer anderen Welt. So wie in Star Wars, aber doch völlig anders. Sie bekämpften sich. Eines stürzte über einer seltsamen Stadt ab. Eine grelle Sonne stand am Himmel. Ich…« Sie zögerte, suchte nach Worten, um das Geschaute beschreiben zu können. »Ich sah fremde Wesen, keine Menschen. Die einen waren gut und hell, die anderen böse und finster. Sie bekämpften einander. Und dann war da ein alter, großer Mann, in einer mittelalterlichen Kleidung, er wurde größer, wuchs und wuchs…, füllte den ganzen Himmel aus. Und zwischen seinen Händen befand sich ein Diskus, eine Scheibe, rund, klein, flach. Relativ klein«, schränkte sie ein. »Sie glänzte silbern.«
    Bill beugte sich vor. »Konntest du sie erkennen?«
    Die Studentin überlegte.
    »Es waren Schriftzeichen darauf, aber ich konnte sie nicht lesen. Ich kann sie nicht einmal beschreiben, so undeutlich waren sie.«
    »Tierkreiszeichen, Drudenfuß?« hakte Bill nach.
    Wie ein Hammerschlag traf ihn das leise »Ja«!
    »Zamorras Amulett«, stieß er hervor und lehnte sich zurück. »Du… du hast einen Wahrtraum gehabt! Du hast Zamorras Amulett gesehen!«
    Manuela sah ihn fragend an. »Zamorra, der Professor, dem dieses Schloß gehört, ja? Also wohl doch ein Spukschloß?«
    »Eigentlich - nicht…«, flüsterte er betroffen. Erinnerungen stiegen in ihm auf. Sich bekämpfende Dimensionenschiffe, silberne und finstere, schattenhafte Wesen… Das hatte er doch alles schon einmal erlebt…, damals, in der fremden Dimension…, im Zwangsarbeitslager der Meeghs, der dämonischen Kreaturen… Erregt beugte er sich vor.
    »Könntest du diese Wesen, die du sahst, zeichnen?« stieß er hervor.
    Sie überlegte.
    »Die Erinnerung ist so undeutlich, ich weiß es nicht…«
    »Versuche es«, bat er eindringlich. »Raffael!«
    Lautlos glitt der Diener heran. Bill forderte ihn auf, Papier und einen Stift zu bringen.
    Das Mädchen nahm die Gegenstände entgegen. »Versuche es«, bat Bill noch einmal. »Es kann wichtig sein, unsagbar wichtig!«
    »Gut.«
    Dann wartete er gespannt ab. Sah zu, wie die Hand der Studentin den Zeichenstift über das Papier bewegte, wie er förmlich dahinflog, hier etwas hinzufügte, dort korrigierte. Zweimal begann sie neu. Dann aber reichte sie Bill den Block.
    »Wenn dir das hilft?«
    Er betrachtete die Zeichnungen. Ja, es gab keinen Zweifel mehr. Diese schattenhafte, eigentümlich konturlose Gestalt, das mußte ein Meegh sein. Und der andere, das eigentümliche Gesicht, der lange, schmale Kopf, die angedeuteten Hautschuppen… Ein Silberner!
    Die Erinnerung wurde deutlicher. Es war noch gar nicht so lange her, daß er ihnen begegnete…
    »Ich glaube, du bist ein Medium, Manu«, sagte er nachdenklich. »Diese Wesen, die du sahst - es gibt sie wirklich. Wir, das heißt Zamorra, seine Sekretärin und ich, sind ihnen schon einmal begegnet. Als wir uns trennten, glaubte ich, es gäbe kein Wiedersehen. Das scheint ein Irrtum zu sein. Sie müssen wieder aktiv sein. Müssen sich irgendwo auf der Erde befinden. Und da die Schwarzen Dämonen sind… Ich glaube, Zamorra… ist bei ihnen…«
    Er sprach nicht weiter. Zu unglaublich waren die Perspektiven, die sich hier eröffneten. Bill glaubte, in einen bodenlosen Abgrund zu stürzen.
    Die Meeghs, die schattenhaften schwarzen Dämonen, wieder auf der Erde! Zum zweitenmal…
    Manuelas Stimme unterbrach ihn. Die Nasenflügel des Mädchens vibrierten leicht. Er spürte, daß sie ebenfalls von der Aufregung gepackt worden war, die ihn erfüllte. »Und dieser alte, weißbärtige Riese, kennst du ihn auch?« fragte sie.
    Bill

Weitere Kostenlose Bücher