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0125 - Der Teufel aus dem Orient

0125 - Der Teufel aus dem Orient

Titel: 0125 - Der Teufel aus dem Orient Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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hatten. Nichts war geblieben.
    Nur sieben Silberne…
    Und die Schwarzen! Die Teuflischen, jene Feinde des Lebens. Böse waren sie von Grund auf, waren die erbitterten Gegner der Silbernen. Bekämpften sie, wo immer sie konnten, schlugen sie mit ihren eigenen Waffen. Denn die Dämonen hatten keine eigenständige Zivilisation entwickelt, übernahmen nur von denen, die sie bekämpften, denen sie Stück für Stück ihrer Lebenssphäre abnahmen.
    Aynaar spürte sie. Seine feinen, nicht menschlichen Sinne nahmen die Ausstrahlungen der schwarzen Schattenwesen klar und deutlich auf, loteten die Schwingungen aus. Irgendwo über ihnen schwebte das düstere, mächtige Dimensionenschiff, das vor langer Zeit auch einmal den Silbernen gehört hatte, ehe die Schwarzen es eroberten. Es kreiste am Himmel, lauerte auf irgend etwas. Die Meeghs schienen genau zu wissen, daß es einige Wesen gab, die die Vernichtung überstanden hatten. Sie zu töten, war ihre Absicht.
    Doch noch vermochten sie die Silbernen nicht anzupeilen. Die Ausstrahlungen, die bewußtlose Gehirne aussenden, sind äußerst schwach und kaum wahrnehmbar. Und kaum hatte Aynaar begriffen, da begann er sich selbst abzuschirmen, so daß ihn niemand mehr auf geistigem Wege wahrzunehmen vermochte.
    Abermals glitt sein Blick über die Gefährten, über die verkrümmt auf dem harten Boden liegenden Gestalten. Sie waren wenige, viel zu wenige. Und die Zivilisation dieser Welt war barbarisch, war dem Steinzeitalter kaum entwachsen. Es war nicht anzunehmen, daß sie in der Lebensspanne der Silbernen es schaffen würden, ein Dimensionenschiff zu konstruieren, das ihnen eine Rückkehrmöglichkeit in ihre ureigenste Lebenssphäre bot. Sie waren verloren - abgeschnitten von der Heimat, verschlagen. Und niemand auf ihrer Welt ahnte auch nur im Geringsten, wo sie sich befanden, wohin sie vor den Meeghs geflohen waren.
    Aynaar wußte, daß sie ihr Leben auf dieser Welt beschließen würden. Doch bis dahin war es noch eine lange Zeit, mußte es einfach sein. Denn wenngleich es keine Rückkehr gab, so würden sie um jede Sekunde kämpfen, niemals aufgeben. So einfach war es nicht, einen Silbernen zu töten!
    Aynaars Hände schlossen und öffneten sich rhythmisch. Er war erregt. Trotz der sengenden Hitze schieden die Drüsen unter den feinen Silberschuppen das Sekret aus, das vor Kälte schützen sollte. Doch es war eine innere Kälte, ein Angstgefühl, das den Kommandanten erfaßt hatte. Angst - und Trauer. Er betrauerte die anderen, die gestorben waren, die im lohenden Strahlenfeuer der Meeghs vergangen waren.
    Doch diese Trauer währte nicht lange. Er wußte, daß er handeln mußte, wenn er und seine sechs Gefährten nicht das Schicksal der Toten teilen wollten.
    Er konzentrierte sich. Sein Gehirn sandte befehlende, aufpeitschende Impulse aus, die in die Denkzentren der anderen eindrangen, ihre Ganglienzellen erneut aktivierten. Eine geheimnisvolle Kraft floß von einem der Wesen zum anderen.
    Und dann, jäh, ruckartig, richteten sich die Silbernen mit geschmeidigen Bewegungen auf. Ihre Telleraugen fixierten den Kommandanten bestürzt. Er hatte etwas getan, was in ihrer Lebenssphäre nur im äußersten Notfall geschehen durfte. Er hätte ihre Gehirne schädigen können.
    »Verhaltet euch still, schirmt euch ab«, teilte er sich den anderen mit. »Die Gefahr ist nach wie vor akut!«
    Da wechselte der Ausdruck ihrer Augen. Sie erkannten, warum er so hatte handeln müssen. Ihm war keine andere Wahl geblieben.
    Nur Chirra stellte die Frage. »Was sollen wir tun, Aynaar? Wir sind abgeschnitten, verschollen…«
    Aynaar wies auf die Stadt. »Wir werden dorthin gehen, versuchen, im Gewirr der fremden Emotionen unterzutauchen. So lange zumindest, bis die Meeghs ihre Suche aufgeben…«
    Sie folgten seiner Anweisung. Sieben Wesen einer unsagbar fremden Entität bewegten sich in einer langgezogenen Kette auf Jerusalem zu…
    ***
    Raffael hatte Bill Fleming durch das ganze Schloß geführt. Der Historiker hatte sich aufmerksam umgesehen, hatte die einzelnen Räume sogar mit einigen magischen Instrumenten aus Zamorras Besitz ausgependelt. Doch sosehr er sich auch bemühte, er vermochte keine Fremdeinwirkung festzustellen, die den Professor und Nicole entführt hatte. Und doch waren sie im Laufe der Nacht spurlos verschwunden, waren einfach nicht mehr da!
    Bill ließ sich im Salon in einen der weichen Sessel sinken. Er überlegte. Konnte es sein, daß die beiden aus eigenem Antrieb verschwunden

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