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0126 - Merlin, der Magier

0126 - Merlin, der Magier

Titel: 0126 - Merlin, der Magier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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und gleichmäßig arbeitete das Triebwerk des nagelneuen Jägers, der noch nach Fabrik stank. Irgendwo roch es penetrant nach erhitztem Gummi, und es würde einige Zeit dauern, bis sich dieser Geruch verlieren würde. Frater kannte das. Er flog nicht zum erstemal neue Maschinen ein.
    Kontrollblick über die Instrumente. Alles klar. Höhe und Kurs stimmte. Auch die Schubleistung ließ nichts zu wünschen übrig. Der Jet flog mit halber Schallgeschwindigkeit laut Kursanweisung.
    In dieser Höhe brauchte er keine Atemmaske. Die wurde für ihn nur interessant, wenn er sich mit seiner Maschine in höheren Luftschichten aufhielt, in denen dann naturgemäß auch die Leistung der Maschinen abflaute, und da die Phantom keine Druckzeile besaß, mußte dann ein Luftverdichter bemüht werden. Fünfzig Meter über dem Erdboden brauchte er den aber nicht und schob sich deshalb eines der weißen Stäbchen zwischen die Lippen, um es per Elektronenfeuerzeug in Brand zu setzen.
    Frater war Gelegenheitsraucher. Sein Zigarettenkonsum hielt sich in Grenzen. Er paffte nur, wenn er sich wohlfühlte, und im Augenblick fühlte er sich wohl.
    Er grinste flüchtig. Vielleicht schaffte es der blaue Dunst, den Gummigestank zu verdrängen.
    Plötzlich hatte er seine Zigarette vergessen. Er zog nicht mehr an ihr und nahm sie auch nicht aus dem Mund.
    Lieutenant Ben Frater wurde zum Roboter!
    Aus verglasten Augen nahm er seine direkte Umgebung wahr. Ein ganz bestimmtes Bild hatte den posthynotischen Befehl ausgelöst, der nun wirksam wurde.
    Jedes Gefühl war in Frater ausgeschaltet. Wie ein Robot gehorchte er nur noch seiner Programmierung, die ihm sagte, in wenigen Minuten zur Superbombe werden zu müssen.
    Von einem Moment zum anderen wußte er über die Zusatzeinrichtungen Bescheid, die ebenfalls beeinflußte Techniker in der Phantom installiert hatten.
    Was sagte der Zeitplan?
    Noch siebzig Sekunden! sagte der Hypno-Block in seinem Gehirn.
    Ben Frater leitete die Schaltungen ein, ohne zu wissen, was er tat. Daran, auch den Schleudersitz vorzubereiten, dachte er nicht einmal. Selbsterhaltung war im Hypnose-Block nicht enthalten.
    Noch vierzig Sekunden!
    Vor der Nase der Phantom tauchte ein Schloß auf, ein Zwischending von mittelalterlicher Burg und einem Schloß aus der Ära des Sonnenkönigs. Wieviele Architekten daran herumgebaut hatten, interessierte Frater nicht. Ihn interessierte nur, was er zu tun hatte.
    Schaltung drei!
    Auf leichten Druck seiner Fingerkuppe wurde ein Schalter, den er zunächst noch gar nicht gesehen hatte, weil ein Techniker ihn sehr unauffällig montierte, in eine andere Position gebracht.
    Das Triebwerk der Phantom arbeitete nicht mehr.
    Antriebslos raste sie dem Schloß entgegen und hatte dabei genug Schwung drauf, es mühelos noch zu erreichen, daber diese letzte Schaltung hatte nicht nur den Antrieb ausgeschaltet, sondern diesen auch noch zur überkritischen Bombe gemacht, die jeden Moment hochgehen konnte.
    Schaltung Zwei hatte Sekunden vorher eine andere Bombe geschärft. In einem Zusatztank war eine Säurekapsel geplatzt und löste jetzt die metallene Trennwand zwischen zwei hochaktiven strahlenden Elementen auf. Das timing war exakt berechnet worden. Die Zusammenführung der beiden radioaktiven Elemente würde im Moment des Aufpralls erfolgen.
    Frater wußte nicht einmal, was seine Schaltungen auslösten. Er gehorchte stur den Befehlen, die in ihm verankert worden waren.
    Noch zwanzig Sekunden! teilte ihm sein Hypno-Blick eiskalt mit. Und eiskalt verfolgte Lieutenant Frater, wie die Phantom dem Château entgegenraste.
    Château Montagne!
    Kurskorrektur! befahl das Programm. Eine Windbö hatte die Phantom erfaßt und begann sie zur Seite zu drücken.
    Frater zog das Seitenruder an.
    Die Phantom blieb auf Kurs.
    Noch zehn Sekunden!
    Kein Gedanke an den Schleudersitz.
    Er raste ins Ziel!
    Noch fünf Sekunden…
    ***
    Bill Fleming überwand seinen Schock als erster und riß sich aus der Erstarrung. »Ein Fliegerangriff!« schrie er.
    »Manu!«
    Neben ihm handelte Raffael Bois schon. Instinktiv, ohne sich über sein Tun Rechenschaft abzulegen, hechtete er durch den Raum dorthin, wo Bill auf der Platte eines Marmortischchens die Strahlwaffe aus einer fremden Dimension abgelegt hatte.
    Raffael, längst nicht mehr der Jüngste und von einigen Gebrechen geplagt, war trotz seines Handicaps noch schnell genug. Aufschreiend schloß sich seine Hand um den Griff der Waffe. Er wirbelte herum. Während Bills erster Gedanke

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