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0126 - Merlin, der Magier

0126 - Merlin, der Magier

Titel: 0126 - Merlin, der Magier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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irgendwann erwischt es jeden.
    Dann löste er sich aus seiner Erstarrung. Es war besser, wenn sie ging. Doch er würde sie Wiedersehen. Er wußte ihre Heimatadresse.
    Deutschland, dachte er. Ein interessantes Land, wenn man es so sieht. Es würde einen oder auch viele Besuche wert sein.
    Draußen sang leise der Motor des großen Citroên. Der Wagen glitt hinaus auf die Straße.
    ***
    Wo blieb Merlin? Griff er dieses Mal nicht ein? Wollte er Zamorra diesen Kampf allein ausfechten lassen?
    Hätte Zamorra ihn doch nicht so heftig angegriffen! zuckte es durch Nicoles Hirn. Die Sekretärin und darüber hinaus Lebensgefährtin des Professors fürchtete, daß Merlin sich beleidigt fühlte und sich nunmehr zurückzog, um Zamorras großsprecherische Worte auf die Probe zu stellen.
    Vor ihnen wuchsen beide Dämonen zu Giganten. Der Schwarzblütige, der das Amulett in den Klauen hielt, wich etwas in den Hintergrund zurück, während der andere Schritt für Schritt heran kam.
    Immer noch wurden sie größer!
    Selbst Nicole spürte die geheimnisvollen Schwingungen, die den Raum erfüllten und ihr Kopfschmerzen bereiteten. Es waren die Kräfte der schwarzen Magie, gelenkt von den beiden Zeit-Dämonen.
    Ashran zischte. Ein höhnisches Grinsen beherrschte sein abstoßendes Gesicht, das sich zu einer höllischen Fratze verzerrt hatte.
    »Ah, Professor Zamorra, der Meister des Übersinnlichen«, grunzte er wild. »Welche Ehre wird uns erwiesen! Du hast großes Vertrauen in deine Kräfte, Sterblicher, viel zu großes! Doch heute wirst du eine bittere Enttäuschung erleben, denn dies wird deine Todesstunde! Zu oft schon gerietest du uns in die Quere!«
    Die tückischen, schwarzen Augen des Dämons richteten sich auf Nicole. Genießerisch leckte er sich die Lippen. Die Zunge war dunkelrot und gespalten wie die einer Schlange. In diesem Moment hatte der über drei Meter große Gigant nichts Menschliches mehr an sich.
    »Ah, und sie hast du auch mitgebracht! Ho, auf dem Sklavenmarkt werden wir einen guten Preis erzielen. Wo ist denn der Sklavenbrand?«
    Seine gewaltige Pranke schoß vor, griff nach Nicole. Die Französin schrie auf, sprang zurück. Doch der Dämon war schneller als sie. Seine Klauenhand erwischte sie, riß sie herum und zu ihm heran. Seine Krallen fetzten ihr das dünne Gewand vom Körper.
    »Verschwunden, gelöscht!« zischte Ashran. »Der Sklavenbrand wurde entfernt! Wie habt ihr es gemacht?«
    Zamorra funkelte den Dämon angriffslustig an. Seine Hände umklammerten das Amulett. »Laß sie los, sofort, oder es ist dein Tod!« stieß er hervor.
    Ashran lachte höhnisch.
    »Wer hier stirbt, bist du! Und das Brandzeichen läßt sich erneuern. Wir werden etliche Goldstücke für sie erhalten.«
    Er gab Nicole einen Stoß. Aufschreiend flog die junge Frau durch den Raum, prallte gegen eine Wand und sank daran zu Boden.
    In Zamorra krampfte sich alles zusammen. In Sekundenschnelle wanderten seine Blicke durch den Raum, erfaßten jedes einzelne Einrichtungsstück, sogen die Szene förmlich in sich hinein. Denn bevor er kämfte, wollte er sich genauestem orientieren, durfte keinen Fehler begehen. Denn jeder Fehler konnte tödlich für ihn sein, mußte es einfach.
    Zamorras Hände flogen hoch. Seine gesamte konzentrierte Geisteskraft ballte sich zusammen und wirkte auf das Amulett ein. Die Silberscheibe strahlte hell auf, erwärmte sich, vibrierte. Eine leuchtende Kraft dehnte sich aus, raste den beiden Dämonen entgegen. In diesem Moment dachte er an kein Zeitparadoxon mehr, war nur noch von dem Willen erfüllt, die Dämonen zu vernichten. Er war sich dessen nicht einmal wirklich bewußt; sein Unterbewußtsein reagierte, gab dem Vergeltungswunsch nach.
    Die tödliche Energie erfaßte Ashran, hüllte ihn ein.
    Doch dann taumelte Zamorra, stöhnte auf.
    Die Kraft des Amulettes wurde abgewehrt!
    Er schrie überrascht auf. Zum erstenmal versagte das Amulett, vermochte nicht gegen die Dämonen durchzukommen! Ashran verging nicht, zeigte nicht einmal Schmerz oder Schreck! Das Amulett blieb wirkungslos!
    Dafür aber wurde die Energie reflektiert, kam zu Zamorra zurück. Der Professor fühlte sich erfaßt und davongeschleudert, prallte gegen irgendetwas und spürte den beißenden Schmerz einer Verletzung. Dabei begriff er noch, daß er nur deswegen überlebte, weil das Amulett ihn weitgehend gegen die magischen Kräfte schützte.
    Doch warum hatte es Ashran nicht vernichten können?
    Wie durch einen Schleier sah Zamorra den Giganten

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