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0126 - Merlin, der Magier

0126 - Merlin, der Magier

Titel: 0126 - Merlin, der Magier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Sicherungen zu durchbrechen und erbarmungslos zuzuschlagen?
    Der alte Mann mit dem großen, weißen Bart fiel dem Chibb ein. Der Mann, der ihm Medaillon und Flammenschwert überreicht hatte. Ihm traute Aynaar diese gewaltigen Kräfte zu.
    Und er hatte nicht einmal Unrecht!
    Denn in der Tat war es Merlin gewesen, der eingegriffen hatte. Der in dem Augenblick handelte, in dem das Amulett verloren war, der Zamorra über dieses Tun nicht informierte. Er hatte dafür gesorgt, daß die beiden letzten Chibb eine reelle Überlebenschance erhielten, daß sie in ihre Lebenssphäre zurückzukehren vermochten. Denn andernfalls wäre der Ablauf der Geschichte verändert worden…
    Schließlich ging ein Ruck durch Aynaars schlanken Körper. Das große silberne Wesen wandte sich zu Chirra um, sah ihn überlegend an.
    »Ich weiß nicht, welcher Macht wir den Tod der Meeghs zu verdanken haben. Doch wir sollten die Chance nutzen, die uns hier geboten wird, sollten diese Welt so schnell wie möglich verlassen und zu unserem Volk zurückkehren.«
    »Du hast Recht, Aynaar«, gab Chirra zurück. Die beiden großen Wesen verließen den Energiesaal und suchten den Kommandostand auf. Mit der Bedienung des Schiffes waren sie vertraut, es ähnelte in jeder Beziehung der zerstörten GHYNA.
    Schon wenig später hob das schwarze Schiff lautlos und unsichtbar ab, strebte mit einem eigentümlich singenden Geräusch dem Himmel zu, um schon bald darauf zu verschwinden.
    Aynaar und Chirra verließen diese ihnen fremde Dimension, Und mit sich nahmen sie das Flammenschwert. Noch ahnten sie nicht, daß dieses und der Auserwählte, jener Mensch in Begleitung des weißbärtigen Zauberers, einmal eine wichtige Rolle für ihre Rasse spielen sollte. Doch bis dahin würden noch nahezu tausend Jahre ins Land gehen.
    Noch ahnten sie es nicht. Und vielleicht war das gut so…
    ***
    Im ersten Augenblick wich Zamorra erschrocken zurück, so überraschte ihn dieser unerwartete Vorgang. Dann aber reagierte er in einer Reflexhandlung, griff einfach zu und hielt es fest, ehe es zu Boden fallen konnte.
    Irritiert sah er Merlin an. »Hier ist es doch«, stieß er überrascht hervor.
    Merlin lächelte überlegen.
    »Es ist ein Zeitschatten«, erklärte er. »Trotz allem befindet das Original sich in den Klauen der Dämonen.«
    Zamorra sah den Zauberer prüfend an. Dann wanderte sein Blick zurück zum Amulett. Er konzentrierte sich darauf, schuf einen Kontakt. Eine flimmernde Energieaura entstand um die silberne Scheibe.
    Zamorra wußte genau, was er wollte. Und so erschienen in einer Vision plötzlich die beiden Dämonen vor ihm. Er sah Ashran, der anscheinend meditierte, und Chraz, der sich mit dem Amulett befaßte. Sein Abbild erschien besonders deutlich und klar Umrissen; offenbar ging auch er gerade einen Kontakt mit dem Amulett ein.
    Und Zamorra spürte die ziehende Verbindung, die zwischen den beiden Amuletten entstand. Etwas rief nach ihm.
    Er war bereit, dem Ruf nachzugeben. Er begann sich zu entspannen.
    »Chef, was hast du, was ist los?« hörte er wie durch Watte Nicoles Stimme. Die Umgebung um ihn herum verschwamm, dafür trat die Vision immer deutlicher hervor. Zamorra begriff, daß er dabei war, auf magischem Wege seinen Standort zu wechseln.
    Er ahnte nicht, was Nicole in diesem Moment sah. Ahnte nicht, daß er vor ihren Augen stückweise verschwand, daß sich dem Mädchen ein grauenhafter Anblick bot. Denn für sie sah es aus, als löse sich der Professor auf, als wiche das Fleisch von seinen Knochen wie ein vergehender Astralleib, als bliebe nur ein Skelett mit einem höhnisch grinsenden Totenschädel zurück.
    Nicole stöhnte auf. »Zamorra«, hauchte sie.
    Rasch sprang sie auf ihn zu, berührte seinen Arm. Wollte ihn festhalten, am völligen Verschwinden hindern. Doch durch den Berührungskontakt wurde sie mit in den Teleportationsprozeß einbezogen. Sie bemerkte auch, daß sie einer Täuschung unterlag; sie hielt nicht einen Knochenarm umfaßt, sondern kompaktes Fleisch und Blut. Und ebenso wie Zamorra löste auch sie sich sofort auf.
    Und entstand im nächsten Augenblick an einem anderen Ort.
    Dort, wo die Dämonen waren!
    Unwillkürlich fuhr sie zusammen. Ihr Griff um den Arm des Professors verstärkte sich. Sie drängte sich schutzsuchend an ihn.
    Düstere Wesen wandten sich ihnen zu. Kohlschwarze Augen starrten die Ankömmlinge an. Chraz und Ashran waren hier!
    Nicole schluckte heftig. Sie hatte die beiden Zeit-Dämonen noch in böser Erinnerung.

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