0126 - Satans Razzia
im Hinterhof lodernden Fackel gelöst. Sie war hinter Perkins hergerast, ohne daß er es mitgekriegt hätte.
Während sie ihre Bahn durch die nächtliche Straße zog, wurde sie breiter und länger, und als Mo Perkins beim Kirchenplatz anlangte, war das Satansfeuer bereits dicht über ihm.
Voller Hoffnung setzte er seinen Fuß auf die erste Stufe.
Da vernahm er das unheimliche Brausen.
Erschrocken warf er sich herum.
Die Flamme war über ihm.
Sie wurden zu einer brennenden Hand!
Sie faßte augenblicklich nach ihm, legte sich heiß auf sein Gesicht.
Mo Perkins brüllte auf. Er ließ sich fallen, doch die Hand ließ ihn nicht mehr los. Während sich ihre Finger fest um seinen Kopf schlossen, schlang der Arm sich mehrmals um seinen Körper.
Die Hitze, der gewaltige Druck, den die Feuerpranke auf Mo Perkins ausübte, vernichteten den unglücklichen Mann innerhalb weniger Sekunden.
In einer einzigen Nacht hatten fünf Menschen in Hastings ihr Leben verloren. Und Schuld daran trug Ko van Hoek, der Satansgeneral!
***
Ich mußte nach Hastings fahren.
Hastings – in der Nähe von Brighton. Dazu fiel mir ein Fall ein, der noch nicht lange zurücklag und der mich ebenfalls in diese Gegend geführt hatte. Genau: nach Southwick. Dort hatte ich gegen Dworsch, den Rattendämon, einen erbitterten Kampf auszutragen gehabt. Damals waren Jane Collins, meine Freundin, sowie Suko mit seiner Freundin Shao mit von der Partie gewesen. Sie hatten alle nichts zu lachen gehabt.
Wie würde die Fahrt Richtung Brighton diesmal enden?
Ich erhoffte mir einen Sieg über Ko van Hoek, das war klar.
Aber konnte ich ihn auch erringen?
Nachdem die Mordkommission eingetroffen war, informierte ich die Beamten kurz und räumte dann das Feld.
Gott, was war aus diesem Abend geworden? Ich hatte auf dem kürzesten Wege nach Hause fahren wollen, weil ich vor Müdigkeit kaum noch die Augen offenhalten konnte.
Dann war mir Slim Snyder in die Quere gekommen.
Ihn hatte Eddie Morton abgelöst.
Und von meiner Müdigkeit war nichts mehr vorhanden.
Aber ich fuhr trotzdem nach Hause.
Als ich wenig später in der Tiefgarage meines Hauses aus dem Bentley stieg, vernahm ich das leise Kichern eines Mädchens.
Ich warf den Wagenschlag zu und trabte in Richtung Lift los. Um das Girl wollte ich mich nicht kümmern. Vielleicht beschäftigte sich gerade ein Mann intensiv mit ihr, was ihr bestimmt sehr gut gefiel.
Ich wollte dabei auf keinen Fall stören.
Als ich um die Betonsäule bog, die mir den Blick auf die Fahrstuhltür genommen hatte, sah ich das Mädchen.
Sie kicherte wieder, war nicht allein, sondern in Begleitung eines muskulösen Hünen, und dieser Hüne war mein Freund Suko.
Demnach konnte das zierliche Persönchen an seiner Seite nur Shao sein, denn Suko war kein Don Juan, und er war seiner hübschen Shao treu.
Ich sah beide nur von hinten.
Sie warteten auf den Lift. Das traf sich gut. Ich hatte sowieso vorgehabt, mit meinem Partner über den neuen Fall zu sprechen.
Gestern hatten sie mir beiläufig erzählt, daß sie von irgendeinem chinesischen Kulturattaché zur Party eingeladen worden wären.
Die Party schien heute gelaufen zu sein.
Und Shao hatte wohl ein bißchen zu tief ins Glas geguckt, was an und für sich kein Malheur ist, wenn es nicht zur Gewohnheit wird.
Aber das war bei der attraktiven Chinesin nicht zu befürchten.
Suko war stocknüchtern. Er machte sich nicht viel aus Alkohol.
Ab und zu war er einem Drink zwar nicht abgeneigt, aber vom richtigen Zulangen hielt er nicht viel.
»Na, ihr beiden«, sagte ich.
Sie drehten sich um.
»John!« sagte Shao. Sie kicherte und hielt sich dabei die Hand vor Mund und Nase.
»Was ist an mir so komisch?« fragte ich.
»Nichts. Oh, John, sei mir bitte nicht böse. Ich bin einfach bester Laune.«
»Beschwipst nennt man das«, stellte Suko richtig.
»Der Champagner war köstlich. Ich mußte mir noch ein zweites Glas nehmen.«
»Zählen kann sie auch nicht mehr«, brummte Suko.
»Wie viele Gläser waren es denn?« erkundigte ich mich.
»Zwei«, beharrte Shao mit schwerer Zunge. »Verflixt, wo bleibt denn nur der Lift so lange? Ist die Kabine im siebten Himmel steckengeblieben?«
Suko warf einen Blick auf die Etagenanzeige. »Kommt schon. Gleich ist die Kabine da.«
»Ich bin müde. Ich will ins Bett«, sagte Shao.
»Das wird für dich wohl das beste sein.«
»Oh, John. Wir haben getanzt. Ein Traum war das.«
Niemand würde meinem gewichtigen Freund ansehen, daß er leicht
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